Special
SELBSTPORTRÄTS 16
TECHNISCHE ASPEKTE
MEISTERN
So gelingt ein Shooting mit dir selbst vor der
Kamera aus technischer Hinsicht.
Goldenes Licht:
„Weil die Sonne
schnell unterging,
stellte ich meine
Kamera auf ein
Bücherregal und
hoffte auf das Beste“,
erzählt Taya
Ivanova von der
Entstehung dieses
Selbstporträts.
„Technisch gesehen braucht man
nicht viel für ein gutes Selbstporträt.
Bereits mit einem Stativ und
einer Möglichkeit, die Kamera
verzögert beziehungsweise aus
der Entfernung heraus auszulösen,
kann man bereits gelungene
Fotos erzielen“, verrät Julia Wimmerlin.
„Herausfordernd kann jedoch
die Scharfstellung sein. Aus
diesem Grund arbeite ich mit einem
Ersatzobjekt, das ich im Ausschnitt
platziere. Im Studio habe
ich dafür einen Dummy, der auf
meine Größe eingestellt ist. Diesen
fokussiere ich an und schalte
den Autofokus anschließend aus.“
Licht im Rücken:
„Gegenlicht eignet
sich perfekt, um
Porträts mit geheimnisvoller
Wirkung
zu erzeugen.“
Sobald Wimmerlins Kamera auf
einem Stativ platziert und der
Fokus gesetzt ist, geht es an die
perfekte Pose. „Ich benutze einen
Intervallmesser, der Teil meines
Fernauslösers ist – ein Gerät, das
an die Kamera angeschlossen
wird, um zu kontrollieren, wie oft,
wie lange und wie viele Aufnahmen
gemacht werden. Ich kann
ein Intervall von 3 bis 5 Sekunden
einstellen, was mir erlaubt, mich
in die Szene hineinzufühlen. In
der Regel komme ich mit dieser
Herangehensweise und ein paar
Versuchen relativ schnell zum Bild
mit dem besten Gesichtsausdruck.“
Für Fotografin Taya Ivanova
liegt der wichtigste und kniffligste
Teil darin, alle Faktoren in einem
Schuss zu meistern: „Wenn
ich aus einem ungewöhnlichen
Winkel fotografiere, muss ich
mein Stativ aufstellen, für eine
perfekte Beleuchtung sorgen, posieren
und sicherstellen, dass die
Fotos scharf sind. Wenn auch nur
einer dieser Aspekte nicht perfekt
ist, fange ich von vorne an.“
Für den Einstieg eignet sich
natürliches Fensterlicht optimal.
Berücksichtige hierbei die Richtung
und Lichtstärke und arbeite
mit Reflektoren, um die Bildergebnisse
zu perfektionieren.
Nächstes Kapitel: Technik im Griff