Praxis
REISEFOTOGRAFIE
presented by
Fünf fantastische
Foto-Spots in Namibia
Skylum-Ambassador Daniel Kordan stellt fantas-
tische Locations inmitten der Namib-Wüste vor.
Alle Fotos: Daniel Kordan
Mit endlosen Sanddünen, die sich über Hunderte
von Kilometern erstrecken, verlassenen Häusern,
felsigen Bergen und einer Landschaft, die an die
Marsoberfläche erinnert, ist Namibia bisher ein
Geheimtipp unter den Foto-Hot-Spots. Seine Fotos
bearbeitet Daniel ausschließlich mit Luminar 3:
„Es ist großartig, eine Alternative zu Lightroom
und Photoshop zu haben, ganz ohne Abo.“ Hier hat
er für dich die besten Locations und die perfekten
Aufnahmezeiten zusammengetragen.
Spitzkoppe
„ Spitzkoppe ist ein atemberaubendes
Naturwunder, das von Fotografen bisher
nicht beachtet wurde.“
Nikon D850 mit 14-24 mm, bearbeitet mit Luminar 3
Die Spitzkoppe ist ein Inselgebirge, das sich auf be-
eindruckende 1.728 Meter erhebt und seine gesamte
Umgebung um 700 Meter überragt. Der Inselberg ist
aufgrund seiner auffallenden Form in der gleichför-
migen Steppe bereits aus großer Entfernung zu er-
kennen und gilt als eines der markantesten Wahr-
zeichen Namibias. Die Spitzkoppe wird oft auch als
„Matterhorn“ Namibias bezeichnet. Auch die vielen
Nebengipfel und skurrilen Formationen laden zum
Erklettern und Erkunden ein.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Bei Sonnenauf-
gang oder Sonnenuntergang lässt sich die Spitzkop-
pe im besten Licht einfangen. Bei schrägstehender
Sonne kommen die kontrastierenden Licht- und
Schattenmuster am besten zur Geltung. Abends er-
scheint das Licht weicher als am frühen Morgen.
Beachte allerdings, dass es, sobald die Sonne un-
tergeht, schnell stockfinster wird. Interessant sind
auch die Felsmalereien.
Deadvlei
„Deadvlei ist ein einzigartiger Ort und
relativ schwer zu erreichen. Nimm auf jeden Fall
einen erfahrenen Guide mit!“
Nikon D850 mit 14-24 mm, bearbeitet mit Luminar 3
Am Ende des Tsauchab Dune Valley befindet sich
das beeindruckende Deadvlei (Totes Vlai). Dieses
Vlai ist vor ungefähr 700-800 Jahren durch eine
große Sanddüne vom Wasser des Flusses Tsauchab
abgeschnitten worden. Die Folge: Der Mangel an
Wasser und das trockene Klima hat das extrem har-
te Holz des namibischen Kameldornbaums vor dem
Zerfall bewahrt. Das Ergebnis ist eine Sammlung
geisterhafter Bäume, die aus einem gesprungenen
weißen Lehmboden aufsteigen. Etwa 50 der merk-
würdig geformten Bäume stehen konserviert in der
einzigartigen sogenannten Ton-Pfanne zum Foto-
grafieren bereit. Mit einem erfahrenen Guide lassen
sich die fotogensten Bäume leicht finden und in ih-
rer ganzen Pracht fotografieren.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Am besten
bleibst du eine Nacht im Namib Naukluft Park, um
den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang ein-
zufangen. Deadvlei ist ein Paradies für Fotografen,
da der blaue Himmel, die roten Sanddünen und die
weißen Tonpfannen zusammen ein beeindrucken-
des, einzigartiges Motiv ergeben.
Sossusvlei Sanddünen
„Der Wind bildete die bis zu 300 Meter
hohen Dünen – die höchsten der Welt.“
Nikon D850 mit 400-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3
Das einzigartige Sossusvlei (Vlei=Pfanne) ist eine
ringsherum von Dünen umschlossene Salz-Ton-
Pfanne, geschaffen vom Tsauchab-Fluss, der vor
etwa 60.000 Jahren bis in den Atlantik floss. In
der Sprache der Nama bedeutet Sossus so viel wie
blinder Fluss, da der Tsauchab-Fluss, wenn er mal
Wasser führt, auf dem Weg zur Pfanne versickert,
ohne die Atlantikküste, die nur 50 km entfernt ist,
oberirdisch zu erreichen. Durch Versandung und
Abschnitt des Flusses entstanden verschiedene
Vleis, wovon das Sossusvlei das berühmteste ist.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Diese Traum-
landschaft habe ich um 9 Uhr morgens aufgenom-
men, als die aufgehende Sonne auf der sonnen-
abgewandten Seite der Dünen einen Schatten
entstehen ließ. Der Baum im Vordergrund soll die
Größenverhältnisse verbildlichen. Die Sanddünen
der Namib bestehen aus buntem, reinem Quarz-
sand und schimmern in den unterschiedlichsten
Rot-Orange-Tönen. Die Farbe wird durch das
Eisenoxid im Sand hervorgerufen. Je intensiver
das Rot einer Düne, desto älter ist sie!
Geisterstadt Kolmanskop
„Wenn die Nacht langsam eintritt,
ist es wirklich gruselig, dort zu sein.“
Nikon D850 mit 400-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3
Kolmanskop liegt rund 15 Kilometer von der nami-
bischen Hafenstadt Lüderitz entfernt und verdankt
seine Entstehung dem Diamanten-Boom Namibias
Anfang des 20. Jahrhunderts. Deutsche Bergbau-
unternehmen investierten ein Vermögen, um eine
ganze Stadt mitten im Nirgendwo zu errichten. Al-
les von den Türrahmen bis zum Lack wurde aus
Deutschland importiert. Heute fordert die Wüste
diese einst glorreiche Stadt zurück. Obwohl Kol-
manskop mit Sand überflutet ist, hat das trockene
Klima erstaunliche Arbeit geleistet: Die farbenfro-
hen Räume sind immer noch exzellent erhalten. Es
gibt weit über 25 Räume, die ein tolles Fotomotiv ab-
geben, von der Kegelbahn bis hin zu den Toiletten.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Es ist großar-
tig, die Innenräume der verschiedenen Häuser bei
Tageslicht oder bei Sonnenuntergang zu fotografie-
ren. Mit den Sanddünen in den Häusern erhältst du
wirklich aufregende Fotos. Verwende bei Nachtauf-
nahmen eine künstliche Lichtquelle, wie etwa eine
Lampe und mache fantastische Aufnahmen des
grandiosen Sternenhimmels.
Köcherbaumwald
„ Mit ihrer ungewöhnlichen Form und
ihren Dornen erscheinen die Köcherbäume
wie von einem anderen Stern. “
Nikon D850 mit 14-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3
Der Köcherbaumwald liegt 15 Kilometer von Keet-
manshoop entfernt auf dem Gelände der Farm Ga-
riganus und kann gegen ein kleines Eintrittsgeld
besichtigt werden. Der Köcherbaum gehört zur Fa-
milie der sukkulenten Aloegewächse. Der Name des
Köcherbaums geht auf die San-Buschmänner zu-
rück. Diese benutzten ausgehöhlte Äste der Bäume
als Köcher, um ihre Pfeile darin aufzubewahren.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Da sich nachts
nur wenige Menschen im Wald aufhalten und nur
vereinzelt Fotografen hier und dort herumwandern,
um die richtige Perspektive für die beste Aufnahme
zu finden, kannst du deine Kamera die ganze Nacht
stehen lassen und beispielsweise Zeitraffer-Auf-
nahmen von Sternspuren erstellen.
Daniel Kordan
Seine Fotos inspirieren Zehntausende in
den sozialen Netzwerken, seine Arbeiten
wurden unter anderem in National Geogra-
phic, Discovery und Photography Week veröffentlicht. Daniel lei-
tet Workshops auf der ganzen Welt und hilft Fotobegeisterten
dabei, ihre eigene einzigartige Inspiration in der Natur zu finden.
Weitere Infos: www.danielkordan.com