PhotoWeekly 01.05.2019 | Page 29

Praxis REISEFOTOGRAFIE  presented by Fünf fantastische Foto-Spots in Namibia Skylum-Ambassador Daniel Kordan stellt fantas- tische Locations inmitten der Namib-Wüste vor. Alle Fotos: Daniel Kordan Mit endlosen Sanddünen, die sich über Hunderte von Kilometern erstrecken, verlassenen Häusern, felsigen Bergen und einer Landschaft, die an die Marsoberfläche erinnert, ist Namibia bisher ein Geheimtipp unter den Foto-Hot-Spots. Seine Fotos bearbeitet Daniel ausschließlich mit Luminar 3: „Es ist großartig, eine Alternative zu Lightroom und Photoshop zu haben, ganz ohne Abo.“ Hier hat er für dich die besten Locations und die perfekten Aufnahmezeiten zusammengetragen. Spitzkoppe „ Spitzkoppe ist ein atemberaubendes Naturwunder, das von Fotografen bisher nicht beachtet wurde.“  Nikon D850 mit 14-24 mm, bearbeitet mit Luminar 3 Die Spitzkoppe ist ein Inselgebirge, das sich auf be- eindruckende 1.728 Meter erhebt und seine gesamte Umgebung um 700 Meter überragt. Der Inselberg ist aufgrund seiner auffallenden Form in der gleichför- migen Steppe bereits aus großer Entfernung zu er- kennen und gilt als eines der markantesten Wahr- zeichen Namibias. Die Spitzkoppe wird oft auch als „Matterhorn“ Namibias bezeichnet. Auch die vielen Nebengipfel und skurrilen Formationen laden zum Erklettern und Erkunden ein.  Die beste Zeit zum Fotografieren: Bei Sonnenauf- gang oder Sonnenuntergang lässt sich die Spitzkop- pe im besten Licht einfangen. Bei schrägstehender Sonne kommen die kontrastierenden Licht- und Schattenmuster am besten zur Geltung. Abends er- scheint das Licht weicher als am frühen Morgen. Beachte allerdings, dass es, sobald die Sonne un- tergeht, schnell stockfinster wird. Interessant sind auch die Felsmalereien. Deadvlei „Deadvlei ist ein einzigartiger Ort und relativ schwer zu erreichen. Nimm auf jeden Fall einen erfahrenen Guide mit!“  Nikon D850 mit 14-24 mm, bearbeitet mit Luminar 3 Am Ende des Tsauchab Dune Valley befindet sich das beeindruckende Deadvlei (Totes Vlai). Dieses Vlai ist vor ungefähr 700-800 Jahren durch eine große Sanddüne vom Wasser des Flusses Tsauchab abgeschnitten worden. Die Folge: Der Mangel an Wasser und das trockene Klima hat das extrem har- te Holz des namibischen Kameldornbaums vor dem Zerfall bewahrt. Das Ergebnis ist eine Sammlung geisterhafter Bäume, die aus einem gesprungenen weißen Lehmboden aufsteigen. Etwa 50 der merk- würdig geformten Bäume stehen konserviert in der einzigartigen sogenannten Ton-Pfanne zum Foto- grafieren bereit. Mit einem erfahrenen Guide lassen sich die fotogensten Bäume leicht finden und in ih- rer ganzen Pracht fotografieren.  Die beste Zeit zum Fotografieren: Am besten bleibst du eine Nacht im Namib Naukluft Park, um den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang ein- zufangen. Deadvlei ist ein Paradies für Fotografen, da der blaue Himmel, die roten Sanddünen und die weißen Tonpfannen zusammen ein beeindrucken- des, einzigartiges Motiv ergeben. Sossusvlei Sanddünen „Der Wind bildete die bis zu 300 Meter hohen Dünen – die höchsten der Welt.“  Nikon D850 mit 400-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3 Das einzigartige Sossusvlei (Vlei=Pfanne) ist eine ringsherum von Dünen umschlossene Salz-Ton- Pfanne, geschaffen vom Tsauchab-Fluss, der vor etwa 60.000 Jahren bis in den Atlantik floss. In der Sprache der Nama bedeutet Sossus so viel wie blinder Fluss, da der Tsauchab-Fluss, wenn er mal Wasser führt, auf dem Weg zur Pfanne versickert, ohne die Atlantikküste, die nur 50 km entfernt ist, oberirdisch zu erreichen. Durch Versandung und Abschnitt des Flusses entstanden verschiedene Vleis, wovon das Sossusvlei das berühmteste ist.  Die beste Zeit zum Fotografieren: Diese Traum- landschaft habe ich um 9 Uhr morgens aufgenom- men, als die aufgehende Sonne auf der sonnen- abgewandten Seite der Dünen einen Schatten entstehen ließ. Der Baum im Vordergrund soll die Größenverhältnisse verbildlichen. Die Sanddünen der Namib bestehen aus buntem, reinem Quarz- sand und schimmern in den unterschiedlichsten Rot-Orange-Tönen. Die Farbe wird durch das Eisenoxid im Sand hervorgerufen. Je intensiver das Rot einer Düne, desto älter ist sie! Geisterstadt Kolmanskop „Wenn die Nacht langsam eintritt, ist es wirklich gruselig, dort zu sein.“  Nikon D850 mit 400-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3 Kolmanskop liegt rund 15 Kilometer von der nami- bischen Hafenstadt Lüderitz entfernt und verdankt seine Entstehung dem Diamanten-Boom Namibias Anfang des 20. Jahrhunderts. Deutsche Bergbau- unternehmen investierten ein Vermögen, um eine ganze Stadt mitten im Nirgendwo zu errichten. Al- les von den Türrahmen bis zum Lack wurde aus Deutschland importiert. Heute fordert die Wüste diese einst glorreiche Stadt zurück. Obwohl Kol- manskop mit Sand überflutet ist, hat das trockene Klima erstaunliche Arbeit geleistet: Die farbenfro- hen Räume sind immer noch exzellent erhalten. Es gibt weit über 25 Räume, die ein tolles Fotomotiv ab- geben, von der Kegelbahn bis hin zu den Toiletten.  Die beste Zeit zum Fotografieren: Es ist großar- tig, die Innenräume der verschiedenen Häuser bei Tageslicht oder bei Sonnenuntergang zu fotografie- ren. Mit den Sanddünen in den Häusern erhältst du wirklich aufregende Fotos. Verwende bei Nachtauf- nahmen eine künstliche Lichtquelle, wie etwa eine Lampe und mache fantastische Aufnahmen des grandiosen Sternenhimmels. Köcherbaumwald „ Mit ihrer ungewöhnlichen Form und ihren Dornen erscheinen die Köcherbäume wie von einem anderen Stern. “  Nikon D850 mit 14-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3 Der Köcherbaumwald liegt 15 Kilometer von Keet- manshoop entfernt auf dem Gelände der Farm Ga- riganus und kann gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden. Der Köcherbaum gehört zur Fa- milie der sukkulenten Aloegewächse. Der Name des Köcherbaums geht auf die San-Buschmänner zu- rück. Diese benutzten ausgehöhlte Äste der Bäume als Köcher, um ihre Pfeile darin aufzubewahren.  Die beste Zeit zum Fotografieren: Da sich nachts nur wenige Menschen im Wald aufhalten und nur vereinzelt Fotografen hier und dort herumwandern, um die richtige Perspektive für die beste Aufnahme zu finden, kannst du deine Kamera die ganze Nacht stehen lassen und beispielsweise Zeitraffer-Auf- nahmen von Sternspuren erstellen. Daniel Kordan Seine Fotos inspirieren Zehntausende in den sozialen Netzwerken, seine Arbeiten wurden unter anderem in National Geogra- phic, Discovery und Photography Week veröffentlicht. Daniel lei- tet Workshops auf der ganzen Welt und hilft Fotobegeisterten dabei, ihre eigene einzigartige Inspiration in der Natur zu finden. Weitere Infos: www.danielkordan.com