Wer ausschließlich mit vorhandenem Licht fotografiert , benötigt nicht viel Equipment für seine Fotos . Umso wichtiger wird es aber , dieses genau zu kennen .
V iele Fotografen verbinden mit
dem Begriff „ Available Light “ ausschließlich das Fotografieren von Menschen . Sei es auf einer Hochzeit oder bei einem klassischen Porträt . Allerdings bezieht sich der Begriff nur auf die Art der Lichtsituation und ist nicht an ein bestimmtes Genre gebunden . So entstehen auch Stillleben häufig mit vorhandenem Licht und Landschaftsfotos fast ausschließlich mithilfe der Sonne . Gut für jeden , der einfach nur loslegen möchte .
Denn egal , für welches Genre du dich interessierst , du benötigst kein teures Blitzsystem oder andere Kunstlichtquellen . Eine Kamera mit Objektiv reicht bereits aus , damit du dich fotografisch betätigen kannst . Jedes weitere Zubehör ist optional , kann sich aber stellenweise lohnen . Beispielsweise hilft ein Stativ bei Stillleben oder Makros , das Bild präzise auszurichten , während ein 5-in-1- Reflektor fast in jedem Genre eine Verwendung findet . Denn er ist vielseitig einsetzbar und mit einem Preis zwischen 10 und 20 Euro sehr günstig in der Anschaffung .
Aber auch wenn der Einstieg in die Available-Light-Fotografie sehr einfach ausfällt , gibt es zwei Herausforderungen für Technik und Fotografen : Verwacklungen und Bildrauschen . Doch beide lassen sich mit einiger Übung meistern .
KAMERA
Welche Kamera ist bloß die richtige für Available Light ? Keine Sorge : eigentlich jede ! Denn sowohl DSLRs als auch DSLMs lassen sich problemlos verwenden und auch die Sensorgröße ist in diesem Fall nicht entscheidend . Wer allerdings bei schwierigen Lichtbedingungen fotografieren möchte , muss mit der ISO hochgehen und sollte daher auf das Rauschverhalten der Kamera achten . Zwischen ISO 800 und 1.600 sollte noch kein störendes Rauschen auftreten und im Idealfall sehen die Bilder bei ISO 3.200 immer noch gut aus .
OBJEKTIV
Viel wichtiger als die Kamera ist in der Available-Light-Fotografie das Objektiv , das so lichtstark wie möglich sein sollte . So fällt noch genügend Licht auf den Sensor , auch wenn mal nicht die Sonne scheint . Hier sind vor allem Festbrennweiten zu empfehlen , da sie zumeist lichtstark sind , aber aufgrund ihrer Bauweise auch günstiger produziert werden können . Eine Anfangsblende von f / 2,8 sollte das Objektiv dann mindestens haben , aber Festbrennweiten mit Anfangsblenden von f / 1,8 oder f / 1,4 sind ebenfalls keine Seltenheit .
STATIV
Mit einem Stativ lassen sich längere Belichtungszeiten bei einer niedrigen ISO umsetzen . Das lohnt sich vor allem dann , wenn sich das Motiv nicht bewegt , wie etwa bei der Landschaftsfotografie . Bei sich bewegenden Motiven empfiehlt es sich aber , aus der Hand zu fotografieren und dafür mit der ISO hochzugehen .
POLFILTER
Ein Polfilter wird in der Available- Light-Fotografie zwar selten verwendet , lohnt sich aber bei starker Sonneneinstrahlung , da ihr hartes Licht die Farben im Bild verblassen lässt . Ein Polfilter verhindert dies und holt die satten Farben zurück .
ANALOGE LINSEN
Foto : Roland Stollner ( Getty )
Viele Objektive aus analogen Zeiten lassen sich per Adapter an modernen Kameras anbringen . Ihr großer Vorteil : Sie sind teilweise schon für unter 100 Euro zu haben und fallen oft sehr lichtstark aus . So besitzt etwa das Minolta MC Rokkor mit einer Brennweite von 50 mm eine Anfangsblende von f / 1,4 . Ein klasse Preis-Leistungs-Verhältnis ! Doch wo Licht ist , ist auch Schatten und in diesem Fall müssen Sparfüchse auf einen Autofokus verzichten . Entweder haben die Linsen keinen oder die Elektronik ist nicht mit modernen Digitalkameras kompatibel . Zudem können gerade günstige Optiken mit der Abbildungsleistung aktueller Modelle oft nicht mithalten . Dafür weisen die Bilder einen ganz eigenen Charme auf , und bei solchen Preisen sollte man es zumindest mal ausprobiert haben .