Special
PEOPLE
17
CLOSE-UP-PORTRÄTS
Nahaufnahmen von Gesichtern sind eine ganz
besondere Herausforderung.
Professionell:
Die Porträtierte
sieht einnehmend
und freundlich aus,
ohne übermäßig
zu lächeln. Foto-
grafisch eine echte
Herausforderung.
Formatfüllende Porträts wer-
den häufig von Schauspielern
oder Firmenkunden als „Head-
shots“ bezeichnet und sollen das
Gesicht besonders nah zeigen.
Oft gibt es wenig bis gar keinen
Kontext in Bezug auf den Hinter-
grund. Traditionell werden diese
„Kopfschüsse“ oft vor einem de-
zenten Hintergrund aufgenom-
men, was dir mehr Kontrolle gibt.
Doch aktuell werden auch gerne
andere, kreativere Hintergründe
verwendet, um für mehr Ab-
wechslung und Aufmerksamkeit
bei der Bildsprache zu sorgen.
Der Bildausschnitt ist hier sehr
wichtig. Genau wie die Wahl von
Objektiv und Blende eine große
Rolle spielt. Ist das Set-up vorbe-
reitet, gilt es sich ganz auf die
Positionierung deines Motivs
und dessen Gesichtsausdruck
zu konzentrieren.
Absicht: Obwohl das Motiv
mürrisch aussieht, sieht
man die klare Verbindung
zur Kamera.
Augen: Positioniere die Augen
bei deiner Bildkomposition
auf einer Drittellinie.
Fokus: Sorge da-
für, dass der Fo-
kuspunkt auf dem
Auge deines Mo-
dels liegt. Aktivie-
re, wenn vorhan-
den, den Augen-AF.
Auch hier ist die Verbindung zwi-
schen den Personen vor und hin-
ter der Kamera entscheidend.
Wenn du willst, dass deine Pro-
banden lächeln, ist es deine Auf-
gabe, sie zu einem natürlichen
Lachen zu führen. Wenn die Per-
sonen vor der Kamera das Ge-
fühl haben, dass du dich zu sehr
hinter deiner Kamera versteckst,
kannst du alternativ ein Stativ
nutzen und dich neben deine Ka-
mera stellen. Versuche, nicht zu
viel Zeit damit zu verbringen, je-
den Schuss zu überprüfen, da es
den Fluss unterbricht und das
Model verunsichern könnte.
Ebenfalls ratsam ist es, eine
längere Brennweite zu nutzen.
Das erhöht die Distanz zwischen
dir und deinem Model und kann
dafür sorgen, dass sich die Per-
son vor der Kamera wohler fühlt.
Nächstes Kapitel: Gekonnt posieren