Für viele Foto-Laien ist Schärfe das Wichtigste . Dabei steckt gerade in der Unschärfe viel Potenzial zur Gestaltung . Man muss sich nur trauen : Sogar komplett unscharf ist erlaubt !
Text : Florian Schuster & Thomas Probst
Wer kreativ mit Unschärfe arbeiten will , der sollte erst einmal „ den Klassiker “ verstehen : das Fotografieren mit offener Blende , zum Beispiel bei Porträts .
Was bringt ‘ s ?
Wer den Blick des Betrachters auf eines seiner Bilder lenken möchte , kann das auf ganz verschiedene Weise tun . Die einfachste , effektivste und bei vielen Motiven schönste Methode ist das Fotografieren mit geringer Schärfentiefe : Das Hauptmotiv wird scharf abgebildet , der Hintergrund , unter Umständen auch der Vordergrund , versinken bis zur Unkenntlichkeit in der Unschärfe .
Wie funktioniert ‘ s ?
Der Merksatz klingt zunächst vielleicht etwas verwirrend : Die Schärfentiefe wird kleiner mit größerer Blendenöffnung , größerer Brennweite und kürzerer Aufnahmedistanz . Die Blende ist dabei der wohl wichtigste Faktor – denn mit ihr kann man die Schärfentiefe beeinflussen , ohne den Bildausschnitt oder die Perspektive ändern zu müssen . Allerdings ist die Wirkung der Blende abhängig von der Brennweite : Im Weitwinkel reicht eine offene Blende kaum , um einen schönen , unscharfen Hintergrund zu erzeugen .
Wie geht ‘ s ?
Eine geringe Schärfentiefe erzielt man also am besten mit einer weit geöffneten Blende ( kleine Blendenzahl , zum Beispiel 2,8 ) in Kombination mit einer längeren Brennweite . Zu theoretisch ? Dann einfach ausprobieren – zum Beispiel mit einem Porträt . Gute Basiseinstellungen wären eine Brennweite von 85 mm und eine Blende von 2,8 .
Schnelle Kontrolle : Am Display kannst du überprüfen , ob du die gewünschte Schärfentiefe erzielt hast .