PhotoWeekly 02.12.2020 | Page 22

Foto : logoboom ( iStockphoto . com )

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UNSCHARF – ABER RICHTIG 22

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UNSCHARF , – aber richtig

Für viele Foto-Laien ist Schärfe das Wichtigste . Dabei steckt gerade in der Unschärfe viel Potenzial zur Gestaltung . Man muss sich nur trauen : Sogar komplett unscharf ist erlaubt !

Text : Florian Schuster & Thomas Probst

Wer kreativ mit Unschärfe arbeiten will , der sollte erst einmal „ den Klassiker “ verstehen : das Fotografieren mit offener Blende , zum Beispiel bei Porträts .

Was bringt ‘ s ?

Wer den Blick des Betrachters auf eines seiner Bilder lenken möchte , kann das auf ganz verschiedene Weise tun . Die einfachste , effektivste und bei vielen Motiven schönste Methode ist das Fotografieren mit geringer Schärfentiefe : Das Hauptmotiv wird scharf abgebildet , der Hintergrund , unter Umständen auch der Vordergrund , versinken bis zur Unkenntlichkeit in der Unschärfe .

Wie funktioniert ‘ s ?

Der Merksatz klingt zunächst vielleicht etwas verwirrend : Die Schärfentiefe wird kleiner mit größerer Blendenöffnung , größerer Brennweite und kürzerer Aufnahmedistanz . Die Blende ist dabei der wohl wichtigste Faktor – denn mit ihr kann man die Schärfentiefe beeinflussen , ohne den Bildausschnitt oder die Perspektive ändern zu müssen . Allerdings ist die Wirkung der Blende abhängig von der Brennweite : Im Weitwinkel reicht eine offene Blende kaum , um einen schönen , unscharfen Hintergrund zu erzeugen .

Wie geht ‘ s ?

Eine geringe Schärfentiefe erzielt man also am besten mit einer weit geöffneten Blende ( kleine Blendenzahl , zum Beispiel 2,8 ) in Kombination mit einer längeren Brennweite . Zu theoretisch ? Dann einfach ausprobieren – zum Beispiel mit einem Porträt . Gute Basiseinstellungen wären eine Brennweite von 85 mm und eine Blende von 2,8 .

Schnelle Kontrolle : Am Display kannst du überprüfen , ob du die gewünschte Schärfentiefe erzielt hast .

Erstes Kapitel : Offene Blende in der Praxis