PhotoWeekly 03.03.2021 | Page 33

Alle Fotos : Lisa Hantke
Porträt : Maleen Johannsen

Special

FOTOGRAFINNEN 34

Lisa Hantke

lisahantke . de

@ lisa _ hantke

... ist eine etablierte Porträt- und Business- Fotografin , erfahrene Unternehmerin und leidenschaftliche Visual Creatorin aus München .

Wie bist du zur Fotografie gekommen ?

„ Durch Zufall . Ich habe ursprünglich Gesundheitsmanagement studiert , das Studium hat mich aber sehr unglücklich gemacht . Währenddessen kam ich mit der Fotografie in Kontakt , ich habe mich zunächst selbst fotografieren lassen , mir aus Neugierde 2010 eine Kamera geholt und bereits nach einem halben Jahr Fotografieren ein Nebengewerbe angemeldet . Direkt nach dem Studium ging ich für ein Praktikum nach Hamburg in die Post Production von Paul Ripke , gefolgt von einem Praktikum als Fotoredakteurin beim Condé Nast Verlag . Nach insgesamt einem Jahr Praktika wurde ich als Fotoredakteurin beim Burda Verlag festangestellt . Meine letzte Station war Sky Deutschland als Picture Managerin . Bereits bei Burda habe ich meine Fotografie nebenher weiter ausgebaut und insgesamt acht Jahre nebenberuflich als Fotografin gearbeitet , bevor ich mich 2019 letztendlich selbstständig gemacht habe .“

Wie hast du zu deinem eigenen Fotografie-Stil gefunden und wie würdest du ihn beschreiben ?

„ Meine Bilder sind eher natürlich , aber mit einem magazinigen Touch . Meine Kund * innen und Models wirken auf meinen Fotos sehr ausdrucksstark . Mein Stil hat sich über die Jahre entwickelt , durch viel Neugier , Ausprobieren und Aufsaugen , wie andere es gemacht haben . Moodboards sind und waren dabei obligatorisch , um ein grobes Zielbild vor Augen zu haben . Besonders bei Shootings im Porträt- und Business-Kontext ist mir wichtig , dass sich meine Kund * innen auf meinen Fotos sehen , wie sie sich sehen wollen , hierbei distanziere ich mich oft von meiner „ Kunst “ und stelle die Person vor meiner Kamera mit allem , was sie in dem Moment braucht , in den Fokus . Das Fotografieren selbst ist dann erstmal nur Mittel zum Zweck , denn das Zielbild und den Aufbau des Bildes haben wir vorweg bereits durch Moodboards definiert . Mit diesem Ziel arbeiten wir uns bei einem Shooting Schritt für Schritt gemeinsam vor .“

Barbara : Fashion- Shooting in Sina Fischer Design , Miami / Florida .

Julie : Shooting für Nina Rein , nachhaltige Business-Mode .

Woher nimmst du deine Ideen und deine Inspiration ?

„ Aktuell vor allem durch die Menschen , die mich umgeben und die vor meiner Kamera stehen . Ich arbeite sehr konzeptionell und kein Shooting ist wie das andere . Zu Beginn und für die Moodboards , aber hauptsächlich durch andere Fotograf * innen . Lina Tesch ist und war seit Anfang an eines meiner größten Vorbilder .“

Was waren die größten Eckpfeiler / Projekte in deiner bisherigen

Laufbahn ?

„ Allem voran das Praktikum bei Paul Ripke , weil das der Startschuss für meine weitere berufliche Laufbahn war . Wichtig war auch die fotoredaktionelle Arbeit , die mir ein tieferes Verständnis

„ Es ist mir wichtig , dass sich meine Kund * innen auf meinen Fotos sehen , wie sie sich sehen wollen .“ über Nutzungsrechte gegeben hat und durch die ich bei der ein oder anderen Produktion dabei sein konnte . Meine persönliche Weiterentwicklung ist und war ein extrem wichtiger Prozess , weil ich so sicherer im Umgang mit meinem kompletten Business geworden bin . Darüber hinaus bildet die Fotografie zwar die Basis , aber es bauen sich weitere Standbeine darauf auf , wie z . B . Fotografie- Workshops und Einzeltrainings , die ich gebe , oder auch Onlineprodukte , die ich verkaufe , wie Puzzle Feed Templates für Instagram . Was konkrete Shootings angeht , kann und möchte ich mich gar nicht festlegen , denn jeder Job ist wichtig . Ganz besonders ehrt es mich , wenn Kund * innen wiederkommen , was oft der Fall ist .“

Was waren die größten Herausforderungen ( abseits der Pandemie ), die du als Fotografin erlebt / gemeistert hast ?

„ Mich überhaupt selbstständig zu machen . Der Schritt ist mir alles andere als leicht gefallen und hat sehr viele Jahre Persönlichkeitsentwicklung gebraucht . Als ich dann aber den Sprung ins ( vorgewärmte ) „ kalte Wasser “ gewagt habe , stellte sich gar nicht mehr

Bettina : Freie Produktion „ Soul “ die Frage , dass ich es nicht schaffen könnte .“

Alle Fotos : Lisa Hantke

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