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T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R
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INTERVIEW
„Fotos sind viel mehr als
digitale Datensätze“
Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung FUJIFILM
„Print Life“ im Centre de Disseny im Januar in Bar-
celona sprachen wir mit Masato Yamamoto, Presi-
dent and Managing Director FUJIFILM Europe, über
Bild-Kultur, Print-Leidenschaft und Foto-Zukunft.
Mr. Yamamoto, was ist eigentlich die grundsätzli-
che Idee hinter dem Konzept von „Print Life“?
Masato Yamamoto: Wir möchten mit diesem Kon-
zept, das wir bereits auf der vorigen photokina in
Köln gezeigt haben und mit vielen tausend Fotogra-
fien hier in Barcelona präsentieren, die Menschen
dazu inspirieren, ihre besonderen Momente nicht
nur fotografisch aufzunehmen, sondern auch durch
Ausdrucken im wahrsten Sinne des Wortes festzu-
halten. Fotografie und Print, das gehört einfach zu-
sammen und ist das beste Mittel gegen digitales
Vergessen. Fotografien sind viel mehr als nur digi-
tale Datensätze. Darüber hinaus soll diese Ausstel-
lung von mehr als 7.000 Fotos zeigen, wie stark Fo-
tografie im Leben von
uns allen integriert ist:
7.000 Momente, von der
professionell gestalteten
künstlerischen Fotogra-
fie bis hin zum emotio-
nalen Schnappschuss.
„In den Wonder
Photo Shops be-
kommen Besucher
alle Bedürfnisse
hinsichtlich Bild-
produkten erfüllt
und vor allem ins-
pirierende Ideen.“
Wie motivieren und sti-
mulieren Sie denn die
Besucher der Ausstel-
lung dazu, ihre eigenen
Bilder ausdrucken zu
lassen?
Die Ausstellung ist Teil
einer umfassenden Stra-
tegie. Wir haben uns
ebenfalls die Frage ge-
stellt, wie wir den Men-
Mr. Masato Yamamoto,
schen nach der Inspira-
President and Managing Director
tion durch die Ausstel-
FUJIFILM Europe
lung dann auch tatsäch-
lich die Möglichkeit ge-
ben, ihre digitalen Daten zu anfassbaren Prints oder
anderen Fotoprodukten zu machen. Unsere Lösung
sind die Wonder Photo Shops, von denen europaweit
der erste hier in Barcelona bereits 2015 eröffnet wur-
de. In den Wonder Photo Shops bekommen die Men-
schen alle Bedürfnisse hinsichtlich Bildprodukten
erfüllt und vor allem inspirierende Ideen. Die Besu-
cher befinden sich dort in unterschiedlichen kreati-
ven Bereichen und Räumen, in denen sie die Freude
an der Fotografie ganz neu erleben können, indem
sie ihre Lieblingsmotive aus Smartphones, sozialen
Medien und Kameras durch Prints, personalisierte
Foto-Accessoires oder Wanddekorationen zum Le-
ben erwecken und so einzigartige, originale DIY-Kre-
ationen schaffen. Das heißt: Die Ausstellung macht
Lust auf kreatives Schaffen, das dann in den Wonder
Photo Shops ausgelebt und erfüllt werden kann.
In den Wonder
Photo Shops
können Besucher
die Freude an
Fotografie ganz
neu erleben.
Wenn Sie in die Glaskugel schauen: Wie wird sich
dieses Konzept in den kommenden drei Jahren
weiterentwickeln?
Das Grundprinzip von Print Life, dass jedes Foto es
wert ist ausgedruckt zu werden, wollen wir auf je-
den Fall beibehalten. Auch unseren Grundsatz, dass
es notwendig ist, wichtige persönliche Werte wie
Fotos für die nachfolgenden Generationen durch
Print zu sichern, werden wir erhalten, aber den je-
weils besten technischen Möglichkeiten anpassen.
Große Potenziale sehe ich darin, diese Ideen einer
echten Foto-Kultur noch viel weiter in den jewei-
ligen Gesellschaften weltweit zu kommunizieren
und zu aktivieren. Das können und wollen wir in
Zukunft aber nicht alleine nach vorne treiben, son-
dern da setzen wir auf Kooperationen mit anderen
Unternehmen wie auch mit der Politik. So könn-
ten wir uns beispielsweise vorstellen, entsprechen-
de Ausstellungs-Projekte zusammen mit Schulen
durchzuführen. Denn gerade in Zeiten unlimitierten
Zugangs zu Bildern und der exorbitanten Bedeutung
von Bildkommunikation weltweit sollten wir den
Schülerinnen und Schülern den eigentlichen Wert
von Fotografien vermitteln und ihnen das Wissen
an die Hand geben, ihre besten Momente dauerhaft
als haptische Bilder zu konservieren. Als eines der
führenden Imaging-Unternehmen sieht sich Fuji-
film in der Verantwortung, die gesellschaftliche Be-
deutung der Fotografie weiter zu stärken.
Mr. Yamamoto, wir danken Ihnen für das Gespräch.