Special
SCHWARZWEISS
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Künstlerische Ansätze
Auf der Suche nach Inspiration? Vielleicht
fördern diese Ideen deine Kreativität.
Malerische Un-
schärfe: Egal, wel-
ches Motiv sich vor
deiner Linse befin-
det – fotografierst
du mit Offenblende,
wirkt dein Bild
sofort eine Spur
kunstvoller.
Fotografien werden oftmals eher
als künstlerisch angesehen, wenn
sie nicht wie ein „normales“ Foto
aussehen. Dies scheint vor allem
beim Verkauf von Prints der Fall
zu sein: So springen Nicht-Foto-
grafen in vielen Fällen eher auf
ein Bild an, wenn sie nicht wis-
sen, wie dieses entstanden ist
– unter anderem, weil sie selbst
kein ähnliches Foto machen
könnten. Infrarotbilder fallen de-
finitiv in diese Kategorie: Sie be-
sitzen das gewisse Etwas, das
einem Foto sofort eine abstrakt
kunstvolle Note verleihen kann.
Der beste Weg, um eindrucks-
volle Infrarotfotos festzuhal-
ten, ist, eine umgebaute Kame-
ra zu verwenden. Hast du eine
alte DSLR zu Hause herumliegen,
kannst du diese entweder selbst
oder von einem Profi umbauen
lassen. „Fertige“ Infrarotkameras
gibt es zudem online (zum Bei-
spiel bei eBay) zu erwerben.
Eine preiswerte Alternative
zum Kauf oder Umbau einer Infra-
rotkamera ist die Verwendung ei-
nes Infrarotfilters, wie zum Bei-
spiel dem Hoya R72, den du ganz
einfach auf dem Objektiv deiner
DSLR anbringst. Hierbei erhältst
du ähnliche Ergebnisse wie mit
einer echten Infrarotkamera, je-
doch gibt es zwei Nachteile: Zum
einen sind die Belichtungszeiten
länger, sodass ein Stativ zum ab-
soluten Muss wird und zum an-
deren wirst du bei dem Blick
durch den Sucher nichts sehen,
da der Filter für das menschliche
Auge undurchsichtig ist.
Weichgezeichne-
tes Stillleben: Mit
einem Diffusions-
filter tauchst du
deine Motive in ei-
nen sanften Weich-
zeichnungseffekt.
Kopfsteinpflas-
ter und Kurven:
Setze das Spiel
mit Schärfe und
Unschärfe ein,
um Motiven eine
künstlerische Note
zu verleihen.
Besonders gut zum Ausdruck
kommt der IR-Effekt bei Motiven,
die Blätter und Laub beinhalten
– Wälder, Friedhöfe, alte Schlös-
ser und verfallene Hütten eignen
sich also perfekt für die Infrarot-
fotografie. In Sachen Licht erzielst
du die beste Wirkung bei Sonnen-
schein, jedoch lassen sich auch
bei bedecktem oder stürmischem
Wetter gute Ergebnisse einfangen.
Um die Glanzlichter in deinen
IR-Bildern hierbei nachträglich
stärker zum Leuchten zu bringen,
öffne die Aufnahme in Photoshop,
dupliziere die Hintergrundebene,
wende „Weiches Licht“ an und re-
duziere dann die Deckkraft dieser
Ebene auf 15 bis 20 Prozent.
Auch Filter und Schablonen
sind eine großartige Möglich-
keit, um Bildern eine kreative
und kunstvolle Note zu verlei-
hen. Einen Diffusionsfilter zum
Beispiel kannst du ganz einfach
selbst herstellen: Schleife dafür
ein Stück Plastik mit Sandpapier
ab, schmiere etwas Vaseline auf
die Oberfläche oder besprühe sie
mit Haarspray, um einen weich-
gezeichneten Effekt zu erhalten.
Experimentiere zudem mit der
Schärfentiefe und dem Fokus.
Öffne die Blende, um nur einen
Teil des Motivs scharf abzubilden
oder nutze den manuellen Fokus
und fotografiere absichtlich mit
„defokussierter“ Linse.
Nächstes Kapitel: Der Vintage-Look