Special
SCHWARZWEISS
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Digitale Lochkamera
Baue eine digitale Lochkamera, um Bilder
mit künstlerischer Anmutung zu erhalten.
Lochkamera-
Fotografie: Diese
Skulptur wurde
mit einer digitalen
Lochkamera aufge-
nommen. Das Bild
weist eine sanfte
Weichheit auf, die
charakteristisch
für die Lochkame-
ra-Fotografie ist.
Lochkamera selbst
bauen: Um eine di-
gitale Lochkamera
herzustellen, ist
kein teures Mate-
rial notwendig.
Mehr Megapixel, immer schärfere
Objektive und ein noch schnelle-
rer Autofokus: Die digitale Revo-
lution hat die Fotowelt im Sturm
erobert und vom Thema „Bildqua-
lität“ sind wir geradezu besessen.
Doch macht technische Perfek-
tion tatsächlich ein beeindru-
ckendes Bild aus? Natürlich ist
Schärfe eine entscheidende Zutat
für eine gelungene Fotografie, das
gewisse Etwas verleihen einem
Bild jedoch Stimmung, Atmo-
sphäre und Gefühl.
Eine Möglichkeit, um die Foto-
grafie in ihren frühesten Wurzeln
zu erforschen, ist die Herstellung
einer „digitalen Lochkamera“. An-
stelle eines herkömmlichen Ob-
jektivs wird dem Kameragehäuse
hierbei eine Verschlusskappe
aufgesetzt, die in der Mitte ein
Loch aufweist. Über diesem Loch
ist ein dünnes Metallstück ange-
bracht, das mittig mit einer dün-
nen Nadel durchstochen wurde.
Dieses Nadelloch fungiert sowohl
als Linse, als auch als Blende und
erzeugt Bilder, die eine charakte-
ristische Weichheit aufweisen.
Die digitale Lochkamera-Foto-
grafie eignet sich für eine Reihe
von Motiven – von Landschaften
über Architektur bis hin zu Por-
träts und Stillleben. Das Fotogra-
fieren ist hierbei viel komfortabler
als mit einer analogen Lochka-
mera – so kannst du den Bild-
aufbau gezielt mit dem Live View
bestimmen und dein Bild direkt
nach der Aufnahme beurteilen
und gegebenenfalls Änderungen
vornehmen, um das Ergebnis
zu verbessern.
Da die Belichtungszeiten bei
Aufnahmen mit einer Lochka-
mera in der Regel sehr lang sind,
solltest du deine Kamera auf ei-
nem stabilen Stativ montieren
und einen Fernauslöser verwen-
den. Hast du kein Stativ zur Hand
und möchtest die Verschluss-
zeit kurz halten, um Unschärfen
durch Verwacklungen zu vermei-
den, erhöhe die ISO-Empfindlich-
keit auf 3.200 oder 6.400.
Mit einer Lochkamera kannst
du nicht scharfstellen. Dies ist in
der Regel aber auch nicht wei-
ter schlimm: Das Nadelloch ist
nämlich so klein, dass eine große
Schärfentiefe im Bild entsteht.
Und? Hast du nun Lust bekom-
men, dich auf die Spuren der An-
fänge der Fotografie zu begeben
und dich in der digitalen Loch-
kamera-Fotografie auszuprobie-
ren? Dann nichts wie los! In der
folgenden Schritt-für-Schritt-An-
leitung zeigen wir dir, wie du mit
einfachen Mitteln deine eigene
digitale Lochkamera baust.
1
Getränkedose zuschneiden
Genieße ein Getränk aus
der Dose und schneide
anschließend ein 1 x 1
Zentimeter großes Stück
Aluminium aus der Dose
heraus und streiche es glatt.
2
Metall ausbeulen
Lege das Aluminium-
stück auf einen harten
Untergrund und drücke
in der Mitte leicht mit
einem Kugelschreiber
auf die Oberfläche, um eine klei-
ne Delle zu hinterlassen.
3
Metall glatt schleifen
Mit einem feinen
Schleifpapier oder einer
Nagelfeile schleifst du
nun den durch die Beu-
le entstandenen Vor-
sprung ab, bis nur noch eine dün-
ne Metallschicht übrig ist.
4
Metall durchstechen
Stecke nun die Nadel-
spitze vorsichtig durch
den dünnen Teil des Me-
talls und achte darauf,
dass die Spitze gerade
so durch ein winziges Loch geht.
5
Nadelloch optimieren
Stecke die Nadelspitze
durch die Rückseite des
Lochs und drehe sie vor-
sichtig, um eine mög-
lichst gleichmäßige und
runde Öffnung zu erhalten. Je
kleiner das Loch, desto besser.
6
Verschlusskappe bohren
Bohre ein sauberes Loch
– mit einem Durchmes-
ser von 5 bis 6 Millime-
ter – in die Mitte
einer ausrangierten
Verschlusskappe und klebe das
Loch anschließend von innen mit
schwarzem Klebeband ab, um es
lichtdicht zu machen.
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