Special
LANDSCHAFT
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Das perfekte Licht
Ohne die richtige
Stimmung werden
deine Landschaftsfotos
nicht herausstechen.
Frontales Licht:
Der tiefe Sonnen-
stand betont die
Farben und Struk-
turen im Motiv. Die
Blätter des Baums
scheinen förmlich
zu glühen.
Als Landschaftsfoto-
graf brauchst du ein
Verständnis für die ver-
schiedenen Lichtver-
hältnisse und wie sie
sich auswirken. Die wichtigsten
Faktoren sind die Richtung und
Qualität des Lichts. Um erfolg-
reich Landschaften aufzuneh-
men, musst du wissen, was am
besten zum Motiv passt und ent-
sprechend planen.
Ländliche Landschaften pro-
fitieren etwa von einer niedrigen
Seitenbeleuchtung, die Form und
Textur offenbart und dem Motiv
Tiefe verleiht; Architektonisches
und Küsten sehen indes frontal
beleuchtet oft ansprechend aus.
Hintergrundlicht kann sehr dra-
matisch sein, wenn Schatten und
Formen betont werden. Es eignet
sich besonders gut für Komposi-
tionen mit grafischen Elementen
wie Waldszenen.
Frontbeleuchtung erzeugt
Schatten, die von der Kamera
wegfallen und können dein Motiv
flach und stumpf erscheinen las-
sen. Wenn die Sonne jedoch tief
am Himmel steht, erhöht sich die
Farbsättigung; suche nach far-
benfrohen Motiven oder solchen,
die die natürlichen, warmen Töne
der Sonne widerspiegeln, wie z. B.
Sandsteinfelsen.
Das am wenigsten fotoge-
ne Licht ist die Mittagssonne,
mit hohem Kontrast und harten
Schatten. Bei diesen Bedingun-
gen können bunte, strukturelle
Motive ebenso gut funktionieren
wie monochrome Bilder.
Von Dunkel zu Hell
Atmosphäre: Das Licht im
Hintergrund sorgt für ei-
nen verträumten Bildlook.
Blickführung: Das Auge folgt
naturgemäß von dunklen zu
hellen Bereichen.
Vordergrund: Ein Hauptmotiv
lässt sich mit weichen Elementen
noch stärker betonen.
Komposition: Die Komposition
unterstützt das Licht, wäh-
rend unsere Augen der Straße
in den Hintergrund folgen.
Landschaft in seitlichem Licht
Dunkler Hintergrund: Der
Hintergrund hilft, die Be-
leuchtung hervorzuheben. .
Tiefe betonen: Abwechselnd
helle und dunkle Streifen
helfen, die Tiefe zu erhöhen.
Fokuspunkt: Das Seitenlicht
verleiht dem Gebäude mehr
Präsenz in der Komposition.
Wahrnehmung: Der Abstand
zwischen den Schatten hilft,
Tiefe anzudeuten.
Intensität und Farbtemperatur
werden durch die Tageszeit, die
Jahreszeit und das Wetter be-
stimmt. So ist die Farbtemperatur
zu Beginn und am Ende des Ta-
ges warm und in der Dämmerung
kühl; das Licht ist im Sommer
härter, wenn die Sonne hoch am
Himmel steht, und im Winter ist
es klarer, wenn mehr Feuchtig-
keit in der Atmosphäre ist.
Um starke Ergebnisse zu er-
zielen, versucht man am besten,
„auf der Kante“ zu fotografieren
– während des Übergangs von ei-
nem Zustand zum anderen. Dies
kann der Übergang von Nacht zu
Tag, von einer Jahreszeit zur an-
deren, von ruhigem zu stürmi-
schem Wetter und so weiter sein.
Diese Momente führen zu Bildern
mit Wow-Faktor.
Nächstes Kapitel: Balancieren mit Licht