PhotoWeekly 05/2018 | Page 23

N O 013
05 / 2018

Test

META-TEST 23

FUJIFILM X100F

Edles Schmuckstück

Fujifilms X100F vereint einen leistungsstarken APS-C-Sensor und eine lichtstarke Festbrennweite in einer klassisch anmutenden Kompaktkamera .

Rund 1.430 Euro müssen Fotografen für die Fujifilm X100F in die Hand nehmen . Ein auf den ersten Blick teures Vergnügen für eine Kompaktkamera ohne Zoom , ohne Klappdisplay und lediglich

N O 013

05 / 2018

Fujifilm X100F

sehr gut

Full-HD-Videos . Was macht die X100F so außergewöhnlich ?

Ausstattung

Die häufig als Edel-Kompaktkamera bezeichnete X100F richtet sich an erfahrene Fotografen mit dem Wunsch nach einer hohen Bildqualität in einem handlichen Gehäuse . Fujifilm kombiniert dafür einen Sensor im großen APS- C-Format , wie er in vielen DSLRs und spiegellosen Systemkameras zum Einsatz kommt , mit einem schnellen Prozessor und einer lichtstarken Festbrennweite

. Wer sich länger mit der Fotografie beschäftigt , der merkt schnell , dass Festbrennweiten mit einer großen Blendenöffnung gegenüber Zoomobjektiven im Vorteil sind , wenn nach einer guten Bildqualität

Quick Facts :

Preis : ca . 1.430 Euro

Sensor : CMOS APS-C mit 24,3 Mio . Pixel

Video-Auflösung : Full HD / 60p Display : 3,0Zoll ( 1,04 Mio . Pixel ) ISO : 100-51.200 Serienbild : bis zu 8 B / s verlangt wird . Dass hier für 1.430 Euro kein Zoom verbaut ist , kann also als Vor- und nicht als Nachteil gewertet werden . Im Falle der X100F hat sich Fujifilm für ein 23 mm mit einer offenen Blende f / 2 entschieden , das umgerechnet einem 35 mm an einer Kleinbildkamera entspricht . Fans der manuellen Bedienung stellen die Blende direkt am Objektiv ein . Zusätzlich besitzt die X100F auf der oberen Gehäuseseite ein Rad , das sowohl die Verschlusszeit als auch die ISO-Empfindlichkeit miteinander kombiniert .

Um die ISO zu verstellen , muss das Rad vor dem Drehen leicht angehoben werden . Ein weiteres Highlight des Ausstattungspakets ist der große und helle Hybrid-Sucher . Weshalb „ Hybrid “? Weil er

Über den Kippschalter ( hier links neben dem Objektiv ) wird zwischen dem optischen und dem elektronischen Sucher gewechselt . einen elektronischen mit einem optischen Sucher kombiniert . Welche Variante verwendet wird , kann über einen Schalter auf der Vorderseite gewählt werden . Um den Versatz zwischen optischem Sucher und dem Objektiv ( Parallaxe ) zu korrigieren , zeigt die Kamera einen zusätzlichen grünen Aufnahmerahmen im Sucher , der sich je nach Abstand zum Motiv anpasst . Was es sonst noch gibt ? Die X100F ist mit 91 Autofokusfeldern ausgerüstet , besitzt einen zuschaltbaren Grauverlaufsfilter ( ND3 ) und filmt Full-HD-Videos mit 60 Bildern in der Sekunde .

Bildqualität

Fujifilm setzt in der X100F auf den sogenannten X-Trans-CMOS- III-Sensor im APS-C-Format mit 24 Megapixel , der von der Fachpresse bereits in den spiegellosen Systemkameras X-Pro2 und X-T2 viel Lob erntete . Kann die X100F

Das 3,0 Zoll große Display löst sehr gute 1,04 Millionen Bildpunkte auf , ist aber nicht touchscreenfähig . Zum Navigieren kann der Fotograf neben dem Tastenkreuz auch den Joystick verwenden . die hohen Erwartungen erfüllen ? Laut den Laborergebnissen von Digitalkamera . de wird Helligkeitsrauschen „ erst ab ISO 6.400 leicht sichtbar , steigt darüber aber steiler an [...].“ Gute Ergebnisse wurden auch bei der Detailschärfe erzielt , heißt es dort weiter : Die Texturschärfe der X100F ist „ bis ISO 1.600 sehr gut und bis einschließlich ISO 6.400 akzeptabel , erst darüber wirken die Bilder durch verlorene feinste Details deutlich weicher .“ Chip lobt den sehr guten Dynamikbereich , „ der HDRs oder gar einen Grauverlaufsfilter nahezu überflüssig erscheinen lässt “, übt in einem Punkt aber auch Kritik : „[...] bei Offenblende F2 erscheinen Fotos an den Rändern sichtbar weicher .“ Laut Chip-Testlabor ist ein Auflösungsverlust von etwa 25 Prozent zu verzeichnen .

Das sagen die Kollegen ...

sehr gut ( 98,4 %)

„ Die Fujifilm X100F verkörpert im Test die perfekte Symbiose aus kompaktem Design und modernster Technik . Neben dem leistungsstarken Bildsensor in APS-C-Größe mit 24 Megapixel begeistern weitere Verbesserungen wie der Fokus-Joystick und das eingefasste ISO-Rad .“ ( Moritz Wanke )

51 Punkte

„ Fujifilm liefert einen schnappschusstauglichen Autofokus mit ultrakurzen Verschlusszeiten , verpackt in einem schicken , wertigen Gehäuse . Die neue Anordnung der Bedienelemente ist sinnvoll , zumal Fujifilm auf ein klassisches Handling mit Tasten , Rädern , Blendenring und Sucher setzt . Auch der verbesserte Hybridsucher überzeugt .“ ( Sabine Schneider )

„ Die X100F ist [...] eine hervorragende Kompaktkamera mit einem solide verarbeiteten Gehäuse , klassischer Bedienung und dem genialen Hybridsucher , der das Beste aus beiden Welten ( optisch und elektronisch ) vereint .“ ( B . Kirchheim )

Gold Award , 83 %

„ The X100F is the fourth iteration of a , by now , much loved series . They might not have quite the ‚ every photographer should try shooting with one ‘ appeal of a true rangefinder , but the combination of its large sensor , small body , classic looks and layout has attracted a dedicated user base .“ ( R . Butler )

Das PhotoWeekly-Urteil

� Das hat uns gefallen : Die X100F begeistert mit einer sehr guten Bildqualität , vielen Profi-Funktionen , einem tollen Hybrid-Sucher und einer manuellen Bedienung , die einfach Spaß macht . Sie ist die ideale Jackentaschenkamera für anspruchsvolle Fotografen .

� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Die X100F hat ohne Zweifel vieles zu bieten , der Preis bleibt dennoch happig . Zudem lässt die Schärfe zu den Bildrändern merklich nach . Da wäre sicherlich mehr drin gewesen .

Fujifilm X100F

N O 013

05 / 2018 sehr gut