Technik
M E TA -T E S T
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PANASONIC LEICA DG VARIO-ELMARIT
50-200 mm f/2,8-4,0 ASPH. O.I.S.
Starkes Tele mit bis zu
400 mm KB-Brennweite
Das sehr zoom- und lichtstarke Panasonic Leica
50-200 mm eignet sich ideal für Porträt- und
Tierfotografen im Micro-Four-Thirds-System.
Von Thomas Probst
Wer sich für lange Brennwei-
N O 068
10/2019
ten begeistert, wird mit dem
Panasonic Leica DG
Panasonic Leica DG Vario-Elma-
Vario-Elmarit 50-200 mm
f/2,8-4,0 Asph. O.I.S.
rit 50-200 mm viel Freude haben.
sehr
gut
Durch den im MFT-System üb-
lichen Verlängerungsfaktor um
das Zweifache kommt das Leica
auf einen Bildwinkel, der umge-
rechnet dem eines 100-400-mm-
Vollformatzooms entspricht. Da-
mit empfiehlt sich das Objektiv
sowohl für Porträts bei 100-200
mm als auch für Tieraufnahmen
im Bereich 200-400 mm. Auf die-
se Weise können auch jene Tiere
fotografiert werden, de-
Quick
Facts:
nen man lieber nur mit
Preis:
ca.
1.500
Euro
gebührendem Abstand
Gewicht: 655 g
begegnet.
Filterdurchmesser: 67 mm
Naheinstellgrenze: 75 cm
Ausstattung
Erhältlich für: MFT
Damit die Aufnahmen
im vollen Telebereich
auch aus der Hand scharf blei-
ben, ist das 50-200 mm mit ei-
nem optischen Bildstabilisator
(O.I.S.) ausgestattet. Der Vorteil
daran: Der eingebaute Stabilisa-
tor ist kompatibel zu Panasonics
Dual-I.S.-Bildstabilisierungssys-
tem. Dabei wird der optische Sta-
bilisator mit dem sensorbasier-
ten Stabilisator in der Kamera für
eine noch effektivere Stabilisie-
rungswirkung kombiniert. Sollte
die Brennweite übrigens immer
noch nicht ausreichen, lässt sich
das Telezoom mit optionalen Te-
lekonvertern um eine 1,4-fache
und eine 2-fache Verlängerung
erweitern. Damit sind dann sogar
Brennweiten bis zu umgerechnet
800 mm (KB) kein Problem.
Neben der Brennweite gehört die
Lichtstärke zu den Highlights
dieses Objektivs. Bei kürzester
Brennweite, also bei umgerech-
net 100 mm (KB), kann die Blen-
de sehr weit bis auf f/2,8 geöffnet
werden. Das ermöglicht Fotogra-
fen sehr schöne Porträt-Freistel-
ler vor unscharfem Hintergrund.
Bei längster Brennweite beträgt
die Blendenöffnung immer noch
eindrucksvolle f/4. Das ist bei
umgerechnet 400 mm (KB) wirk-
lich sehenswert. Gemeinsam mit
dem sehr kleinen Bildwinkel kön-
nen damit auch Tiere sehr ein-
fach freigestellt werden.
Insgesamt 21 Linsenelemen-
te in 15 Gruppen verbauen Pana-
sonic und Leica in diesem Tele-
zoom. Dabei bleibt das 50-200
mm durch den kleinen Bildkreis
des MFT-Systems und den damit
kleineren Linsendurchmessern
angenehm leicht und kompakt.
Es bringt lediglich 655 Gramm
auf die Waage. Dichtungen schüt-
zen das Objektiv gegen Staub,
Spritzwasser und Temperaturen
bis minus zehn Grad Celsius.
Bildqualität
Rund 1.500 Euro müssen Fotogra-
fen für das 50-200 mm auf den
Tisch legen. Lohnt sich der Preis
auch im Hinblick auf die Bild-
qualität? Ivo Freriks von
www.camerastuffreview.com
berichtet von einer sehr hohen
Bildqualität über den gesamten
Zoombereich hinweg. „Die Schär-
fe kann sich bereits bei offener
Blende sehen lassen“, so Freriks:
„Es ist gar nicht nötig, für scharfe
Aufnahmen extra abzublenden.
Wegen der Beugung würde ich
davon abraten, stärker als f/11 ab-
zublenden.“
Benjamin Kirchheim von
www.digitalkamera.de beschei-
nigt dem 50-200 mm ein für ein
Zoom „wirklich gelungenes Bo-
keh“. „Die Unschärfescheibchen
werden mit relativ weichem Rand
abgebildet, sodass der unschar-
fe Hintergrund schön zerfließt
und nicht so unruhig wirkt“, sagt
Kirchheim: „Ebenfalls positiv her-
vorzuheben sind die fehlenden
Farbsäume im Unschärfebereich,
unter denen manche nicht ent-
sprechend auskorrigierte Objek-
tive leiden.“ Schwächen zeige das
Zoom hingegen bei der Schärfe
im Telebereich. Hier sehe man ei-
nen deutlichen Randverlust, so
Kirchheim. Punkten kann das 50-
200 mm bei der Verzeichnung.
„Die Verzeichnungswerte sind
beeindruckend“, schreibt John
Riley in seinem Test auf www.
ephotozine.com: „Bei 50 mm zeigt
sich eine tonnenförmige Ver-
zeichnung von -0,02 Prozent. Der
Wert sinkt bei 100 mm sogar auf
-0,01 Prozent. Bei 150 mm kommt
es zu einer kissenförmigen Ver-
zeichnung von +0,03 Prozent, die
bei 200 mm auf +0,08 Prozent an-
steigt.“ Diese Werte seien so ge-
ring, so Riley, dass man gerade
Linien auch weiterhin als gerade
wahrnehme.
Das Gehäuse des
Panasonic Leica
50-200 mm ist ge-
gen Staub, Feuch-
tigkeit und Tempe-
raturen bis minus
zehn Grad Celsius
abgedichtet.
Da die Linsen bei
MFT-Objektiven
kleiner ausfallen
als im Vollformat,
können sogar klei-
ne Schraubfilter
mit 67-mm-Gewin-
de am 50-200 mm
eingesetzt werden.
Das sagen die Kollegen ...
„Das Panasonic Leica DG Vario-Elmarit 50-200 mm F2.8-4
Asph. OIS ist ein zwar nicht ganz preisgünstiges, aber den-
noch fantastisches Teleobjektiv. Nicht unbedingt aufgrund
einer herausragenden optischen Abbildungsleistung, son-
dern vielmehr als Gesamtpaket.“ (Benjamin Kirchheim)
„Ein lichtstarkes Telezoom, mit dem man länger unterwegs
sein kann, ohne Nackenschmerzen zu bekommen. Dank des
sehr effektiven Bildstabilisators kann man sogar bei 200
mm (das entspricht dem Bildwinkel eins 400 mm KB-Objek-
tivs) noch Bilder bei einer 1/13 Sekunde aufnehmen.“ (Ivo
Freriks)
„Panasonic hat ein Telezoom vorgestellt, das sehr einfach
zu bedienen ist, das exzellente Ergebnisse produziert und
darüber hinaus auch noch zu einem guten Preis im Vergleich
zur Konkurrenz angeboten wird.“ (John Riley)
Das PhotoWeekly-Urteil
Das hat uns gefallen: Panasonic und Leica ha-
ben ein starkes Telezoom herausgebracht, das
mit einer großen Brennweite, einer hohen Licht-
stärke und einer effektiven Bildstabilisierung
überzeugt – und das alles in einem vergleichs-
weise kompakten Gehäuse. Dichtungen schützen
das Objektiv zudem bei schlechtem Wetter.
Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Die
Schärfeleistung kann sich für ein Objektiv dieser
Brennweitenspanne zwar absolut sehen – laut
Benjamin Kirchheim von www.digitalkamera.de
nimmt die gemessene Auflösung zum Tele hin
aber sichtbar ab. Auch von einer Blendenöffnung
kleiner f/11 wird im allgemeinen abgeraten.