Heute wollen wir eine Lanze brechen für ein zu Unrecht viel gescholtenes Produkt : das Kit-Objektiv . Denn genau so ein Objektiv haben die meisten Leute auf ihrer Kamera . Und ganz offensichtlich erfüllt es seinen Zweck . Es ist meist klein und leicht und deckt einen Brennweitenbereich ab , der für die meisten Motive absolut reicht .
Damit wir uns nicht falsch verstehen : Wir in der Redaktion von PhotoWeekly sind die ersten , die sich über eine neue hochwertige Optik freuen , neue Brennweiten ausprobieren und mit Offenblende experimentieren – und
» Konzentrieren wir uns lieber auf das , was wir fotografieren . « auf Testwerte aus dem Labor schauen . Und die meisten Leser von PhotoWeekly haben sicher mehr als nur ein Objektiv im Schrank .
Wenn wir aber lesen , dass an einer Universität in North Carolina ( USA ) den Studenten verboten wird , mit Kit-Objektiv zu fotografieren , dann müssen wir uns schon sehr wundern . „ You are talented enough by this point to not compromise your image quality by using these sub-par lenses “ – das ist heute nichts anderes als Snobismus .
Vor 15 Jahren hätte man darüber vielleicht diskutieren können , denn da gab es wirklich einige schlimme „ Scherben “ am Markt . Aber die Qualität aktueller Kit-Objektive ist absolut in Ordnung , nicht zuletzt weil sie in Elektronik und Software perfekt auf die Kamera abgestimmt sind und so per Algorithmus die eine oder andere optische Unzulänglichkeit ausgemerzt wird .
Konzentrieren wir uns lieber auf das , was wir fotografieren , als womit . Gerade wenn es in dem Uni-Kurs über „ Editorial Photography “ sollte klar sein , dass das Motiv wichtiger ist als das letzte Quäntchen technische Qualität .