PhotoWeekly 08/2018 | Page 21

MEIN SMARTPHONE 21 Entschleunigung per App ... oder wie funktioniert die Langzeitbelichtung mit SlowShutter? Ich werde oft gefragt, welche fotografischen Möglichkeiten diese App eröffnet und ich muss sagen, eine ganze Menge. Von Simone Naumann Besitzer vieler Android-Modelle, wie eines Sam- sung Galaxy S5 bis S9, können im Profimodus selbst alle Kameraeinstellungen wie ISO, Blende und Belichtungszeit steuern und damit spannende experimentelle Aufnahmen machen. iPhone-Nut- zer finden in der Standardkamera nur den Auto- matikmodus, manuell einstellen kann man ledig- lich Schärfe und Licht. Das macht aber nichts, denn kreative Fotografen finden immer eine Lösung und wenn es die passende App ist. Der App Store bie- tet unzählig viele kreative Apps, wie zum Beispiel SlowShutter, für Langzeitbelichtung. Die App bietet drei Modi Slow Shutter ist im App Store von Apple erhältlich und kostet 2,29 Euro, die sich auf jeden Fall lohnen. Motion Blur eignet sich super für Geisterbilder, Wasserfalleffekte oder zum Andeuten von Bewe- gungen im Bild. Light Trail ermöglicht Lichtspu- ren. Man kann mit Licht „malen“, Auto-Lichtspuren und Feuerwerk oder jedes andere bewegte Licht wird sichtbar. Low Light: Aufnahmemodus für schlechte Lichtverhältnisse oder in Dunkelheit. Du kannst das Bild­ergebnis per Schieberegler für Rauschen, Belichtungszeit und ISO beeinflussen. Hinter den drei kleinen Streifen rechts unten im Menu verstecken sich die Grund- einstellungen. Ich belasse das Seitenverhältnis auf 4:3, die Auflösung auf 12 Megapixel und nutze als Bildformat TIFF. Mein Favorit ist der Modus „Low Light“. Für die Wahl der richtigen Belichtungszeit hilft nur stän- diges Ausprobieren. Hier gilt: Je länger die Belichtungszeit ist, umso mehr verschwinden sich bewegende Motive im Bild. Langer Atem durch Stativ Das Smartphone muss für lan- ge Belichtungen auf einem Stativ stehen. Dieses kleine Stativ von Manfrotto habe ich immer bei mir. Der Auslöser steht auf Self-Timer. Super praktisch ist auch die Inter- valleinstellung, in der die Kamera selbst beliebig viele Aufnahmen hintereinander macht. Kein Stativ? Kein Problem! Nicht immer hat man ein Stativ zur Hand, ganz besonders nicht auf Reisen. Ich nutze dann auch andere Möglichkeiten, wie einen Koffer oder den Ablagekorb des Gepäckwagens. Kreativer Einsatz Die App eignet sich auch sehr gut für Reiseberichte und Blogbei- träge jeder Art.