MEIN SMARTPHONE
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Entschleunigung per App
... oder wie funktioniert die Langzeitbelichtung
mit SlowShutter? Ich werde oft gefragt, welche
fotografischen Möglichkeiten diese App eröffnet
und ich muss sagen, eine ganze Menge.
Von Simone Naumann
Besitzer vieler Android-Modelle, wie eines Sam-
sung Galaxy S5 bis S9, können im Profimodus
selbst alle Kameraeinstellungen wie ISO, Blende
und Belichtungszeit steuern und damit spannende
experimentelle Aufnahmen machen. iPhone-Nut-
zer finden in der Standardkamera nur den Auto-
matikmodus, manuell einstellen kann man ledig-
lich Schärfe und Licht. Das macht aber nichts, denn
kreative Fotografen finden immer eine Lösung und
wenn es die passende App ist. Der App Store bie-
tet unzählig viele kreative Apps, wie zum Beispiel
SlowShutter, für Langzeitbelichtung.
Die App bietet drei Modi
Slow Shutter ist
im App Store von
Apple erhältlich
und kostet 2,29
Euro, die sich auf
jeden Fall lohnen.
Motion Blur eignet sich super für
Geisterbilder, Wasserfalleffekte
oder zum Andeuten von Bewe-
gungen im Bild.
Light Trail ermöglicht Lichtspu-
ren. Man kann mit Licht „malen“,
Auto-Lichtspuren und Feuerwerk
oder jedes andere bewegte Licht
wird sichtbar.
Low Light: Aufnahmemodus für
schlechte Lichtverhältnisse oder
in Dunkelheit. Du kannst das
Bildergebnis per Schieberegler
für Rauschen, Belichtungszeit
und ISO beeinflussen.
Hinter den drei kleinen
Streifen rechts unten im
Menu verstecken sich die Grund-
einstellungen. Ich belasse das
Seitenverhältnis auf 4:3, die
Auflösung auf 12 Megapixel
und nutze als Bildformat TIFF.
Mein Favorit ist der Modus „Low
Light“. Für die Wahl der richtigen
Belichtungszeit hilft nur stän-
diges Ausprobieren. Hier gilt: Je
länger die Belichtungszeit ist,
umso mehr verschwinden sich
bewegende Motive im Bild.
Langer Atem durch Stativ
Das Smartphone muss für lan-
ge Belichtungen auf einem Stativ
stehen. Dieses kleine Stativ von
Manfrotto habe ich immer bei mir.
Der Auslöser steht auf Self-Timer.
Super praktisch ist auch die Inter-
valleinstellung, in der die Kamera
selbst beliebig viele Aufnahmen
hintereinander macht.
Kein Stativ? Kein Problem!
Nicht immer hat man ein Stativ
zur Hand, ganz besonders nicht
auf Reisen. Ich nutze dann auch
andere Möglichkeiten, wie einen
Koffer oder den Ablagekorb des
Gepäckwagens.
Kreativer Einsatz
Die App eignet sich auch sehr gut
für Reiseberichte und Blogbei-
träge jeder Art.