Aktuell
EDITORIAL 02
Wolfgang Heinen
& Florian Schuster,
Herausgeber
Olympus –
wie geht es weiter?
Das japanische Traditions-Unternehmen
hat seine Imaging-Sparte an JIP (Japan
Industrial Partners) verkauft. Was wird
jetzt? Wissen wir auch nicht zu diesem
Zeitpunkt. Aber wir hätten da eine Idee.
In den über 100 Jahren seiner Geschichte
brachte Olympus schier unglaubliche Kamera-Ikonen
heraus, wie die Olympus
O-Product oder die Ecru in den 90er Jahren,
die m:ju1 oder in diesen Tagen die
PEN-F. Doch Extravaganz füllt die Kassen
nicht genug, auch wenn Haptik, Eleganz
und Stil in der Branche richtungsweisend
sind. Zahlreiche ästhetisch anspruchsvolle
Modelle entstanden im Laufe der Jahre,
die ihren Reiz primär
» Olympus-Kameras
gehören bis
heute immer zu
den schönsten
Exemplaren auf
dem Markt. «
aus Design-Zitaten der
langjährigen eigenen
Historie bezogen, wie
OM und PEN. Wir legen
uns fest: Olympus-Kameras
gehören bis heute
immer zu den schönsten
Exemplaren auf dem
Markt. Und wie stimmig
war es da seitens des
Unternehmens, vor einigen Jahren mit
dem Olympus Playground auch in Sachen
Events stilistisch eigene Wege zu gehen.
Vielfach ausgezeichnet und gefeiert, auch
von uns.
Aber wie geht’s weiter mit Olympus? Liebe
JIP-ler, sucht bitte in China (wo anders
sehen wir da nichts) einen finanziell potenten,
Foto-liebhabenden Hersteller mit
State-of-the-Art-Sensortechnologie und
Software-Know-how im Portfolio, kombiniert
das Ganze mit der optischen und
gestalterischen Kompetenz von Olympus
und baut da draus eine nicht zu kleine,
dafür richtig feine Kameramanufaktur.
Die Blaupause, dass und wie „Edelmarke
x China-Kompetenz“ funktioniert, liefert
die Autofirma Volvo, die unter den Fittichen
der chinesischen Geely-Gruppe vom
schwedischen Verlust-Happen zur profitablen
und edlen Autoschmiede wurde. Das
Investment in „Olympus neu“, werte JIPler,
wird sich lohnen, da Kameratechnologie
vielfach ausgereizt ist und Design zum
primären Kaufanreiz mutieren wird. Wer
heute eine Kamera nutzt, der will auch in
Sachen Stil und Design ein Zeichen setzen.
Und dann könnte (wieder einmal) die
Stunde von Olympus schlagen – und die
Multiplikation von Mut und Design könnte
zu nachhaltigem Erfolg führen.
Viel Spaß beim Lesen & Fotografieren!