PhotoWeekly 09.06.2021 | Page 20

Foto : Gettyimages

Special

NACHT 20

Foto : Gettyimages

Das Nachtshooting planen

Überlege genau , welche Ausrüstung du für deinen Nachtausflug benötigst und wie du sicher zum Shooting-Ort gelangst .

Motivplanung bei Tageslicht : Besuche den ausgewählten Shooting-Ort im Vorfeld am Tag , um die besten Aufnahmepositionen zu entdecken , Kompositionen auszuarbeiten und potenzielle Gefahren leichter zu erkennen .

Bevor du zu einem Shooting bei Nacht aufbrichst , gilt es einige Dinge beachten . Wie so oft , ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete – vor allem dann , wenn du neue oder belebte Orte erkunden oder unter schwierigen Bedingungen fotografieren möchtest . Die Nachtfotografie bringt einige spezifische Schwierigkeiten mit sich . So ist der Kontrast , die Verteilung der Lichter und Schatten und die Farbpalette von Nachtmotiven anders als bei Tageslicht . Zudem stellt die Nachtfotografie Fotograf : innen auch vor einige „ praktische “ Hindernisse : Möchtest du zum Beispiel ein spektakuläres Natur- oder Landschaftsmotiv in der Dunkelheit festhalten , ist es wichtig , einen sicheren Weg zu dem ausgesuchten Aufnahmeort zu finden .

In Sachen Ausrüstung gilt : Triff eine wohlüberlegte Wahl . So sind die Objektive , für die du dich unter „ hellen “ Umständen entscheiden würdest , an dunklen Orten möglicherweise nicht so effektiv . Für ein Landschaftsfoto bei Tageslicht zum Beispiel wäre ein Weitwinkelobjektiv eine instinktive Wahl . Bei der Arbeit in der Nacht erhältst du mit einem Weitwinkel-Objektiv jedoch möglicherweise nicht die ausgewogene Komposition , die du dir vorstellst : So können zum Beispiel tiefe Schatten dazu führen , dass der Vordergrund zu dunkel ist und informationslose Bereiche am unteren Rand des Bildes zurückbleiben . In diesen Fällen wäre es besser , einen Brennweitenbereich von 30 mm bis 50 mm zu verwenden und den nahen Bildvordergrund somit auszuschließen .

Blick in den Fotorucksack

Schweres Stativ Da du mit langen Belichtungszeiten arbeiten wirst , ist ein stabiles Stativ ein Muss , um scharfe Nachtaufnahmen zu garantieren .

Telezoom Ein Objektiv mit 70-200 mm ( Offenblende f / 2,8 ) kann dabei helfen , „ leere “ Vordergründe zu reduzieren und Objekte näher zusammenzubringen .

Rauscharme Kamera Nutze eine Kamera mit akzeptablen Rauschverhalten , um ( meist notwendige ) hohe ISO- Werte bei Nacht zu ermöglichen .

Standard-Zoom Ein Zoomobjektiv mit 17-85 mm ist eine gute Allround-Optik , um Kompositionen und Bildausschnitte schnell und flexibel zu wechseln .

Lichtstarkes Objektiv Immer mit dabei beim Ausflug in die Nacht sollte eine lichtstarke Standardbrennweite ( 30-50 mm ) mit Offenblende f / 2 sein .

Taschenlampe Eine Taschenlampe ist eine nützliche Autofokus-Hilfe , kann als dezentes Aufhelllicht eingesetzt werden und gibt Sicherheit in der Dunkelheit .

Achte zudem stets darauf , dich und deine Ausrüstung zu schützen . Es ist zum Beispiel nicht ratsam , im Dunkeln über schroffe Felsen an der Küste zu klettern . Unser Tipp : Brich bei Tageslicht zu deinem Shootingort auf und überlege dir , wie du nach dem Fotografieren wieder sicher zurückkommst . Nutze Quellen wie Google Maps , um deinen Weg im Vorfeld zu planen und stelle sicher , dass du problemlos zu und von der gewählten Position wieder weg kommst – auch mit Kamera , Stativ und Co . im Gepäck !

Nächstes Kapitel : Fokussieren und Belichten in der Dunkelheit