PhotoWeekly 09.09.2020 | Page 19

Special HIMMEL 19 KNOW-HOW & INSPIRATION Himmlische Fotos Landschaftsaufnahmen gewinnen durch einen starken Himmel an Aussagekraft. Was dabei zählt, sind spannende Wolkenformationen oder ein besonders dramatisches Licht. Von Mark Hamblin Oft entscheidet der Himmel über das Schicksal einer Aufnahme: Gelungen oder gewöhnlich? Zeigt dieser sich nämlich langweilig, verliert der komplette obere Bildbereich an Wirkung. Entsprechend wenig Platz sollte man Nächstes Kapitel: Low-Key in Schwarzweiß ihm dann einräumen. Stelle dir jetzt aber einen Hintergrund vor, in dem gerade aufziehende Wolken den Himmel verdunkeln und die Stimmung sich wandelt – in solchen Momenten wird der eigentlich nebensächliche Himmel schnell zum Hauptaugenmerk. Bei solchen Glücksfällen solltest du dem Himmel in deiner Aufnahme in jedem Fall viel Platz einräumen: Er darf gerne mehr als die Hälfte des Bildes einnehmen. Doch ganz solltest du den Vordergrund deines Motivs auch nicht vergessen. Er ist für die Gesamtkomposition unerlässlich und sollte stets eine Art optischen Anker bein halten, an dem der Blick des Betrachters automatisch hängenbleibt. Dadurch schaffst du auch bei fesseln den Wolkenbergen einen Ausgleich zwischen den beiden Bereichen deiner Komposition, da der Blick auch in Richtung Boden wandern kann. Solche Ankerpunkte können einzelne Bäume, Berggipfel oder Wasserläufe sein – eben alles, was Vorder- und Hintergrund optisch miteinander verbindet und beide dadurch als Einheit erscheinen lässt. Die Wahl des Objektivs hängt von persönlichen Präferenzen ab, doch mit einer Weitwinkeloptik bist du bei Landschaftsaufnahmen bestens bedient. Aufgrund des extremeren Winkels wird der Himmel stark betont. Wie bei unserem Aufmacherbild entsteht dadurch ein dynamischer Effekt: Die Wolken brausen auf den Betrachter zu oder über ihn hinweg. Erstes Kapitel: Das perfekte Himmelsfoto