PhotoWeekly 09.09.2020 | Page 30

Technik OBJEKTIVE 30 KAUFBERATUNG Drei Weitwinkelobjektive für Sony-E-DSLMs (APS-C) Schöne Landschaften lassen sich am besten mit einem möglichst großen Bildwinkel einfangen. Wir haben drei empfehleswerte Objektive für dich. Von Thomas Probst Ob am Meer oder in den Bergen: Beeindruckende Landschaftsaufnahmen wirken auf Fotos am besten, wenn nicht nur ein kleiner Ausschnitt, SERIE: Weitwinkel für ... Canon: 35/2020 Nikon: 36/2020 � Sony: 37/2020 MFT: 28/2020 sondern die Weite des Szenarios festgehalten wird. In der APS-C-Klasse eignen sich dafür vor allem Weitwinkelzooms und Weitwinkelfestbrennweiten. Die Zooms haben neben einer kurzen Brennweite zusätzlich den Vorteil, dass sie am oberen Brennweitenende auch für Reportage-Aufnahmen geeignet sind und dadurch vielseitig eingesetzt werden können. Wir haben drei Weitwinkelobjektive aus unterschiedlichen Preisklassen zusammengestellt. Das Ultraweitwinkelzoom Sony E 10-18 mm f/4 OSS Das E 10-18 mm f/4 OSS ist nach N O 142 37/2020 Sony E 10-18 mm f/4 OSS KAUFTIPP wir vor das einzige, richtige Ultra weitwinkelzoom im Sony-Lineup. Durch den Verlängerungsfaktor entspricht die Brennweite umgerechnet der eines 15-27-mm-Kleinbildobjektivs. Das Kürzel „OSS“ im Namen weist darauf hin, dass das Objektiv mit einem „optischen SteadyShot“, also einem eingebauten Bildstabilisator ausgestattet ist. Der macht in der Landschaftsfotografie vor allem dann Sinn, wenn die Dämmerung einsetzt und damit das Umgebungslicht abnimmt. Da das Objektiv zwar durchgängig lichtstark ist, sich die Blende aber „nur“ bis maximal f/4 öffnen lässt, sorgt der Bildstabilisator dafür, dass der Fotograf nicht ganz so schnell zum Stativ greifen muss, wenn das Licht schwächer wird. Dank seines kompakten und 225 Gramm leichten Gehäuses passt das 10-18 mm problemlos in eine Quick Facts: Preis: ca. 652 Euro Brennweite an APS-C auf Kleinbild umgerechnet: 15-27 mm Lichtstärke: f/4 Bildstabilisator: ja Größe: 77 x 73 mm Gewicht: 690 g kleine Fototasche und nimmt auch auf Reisen kaum Platz weg. Die Bildqualität kann sich sehen lassen und auch der Autofokus ist flink und treffsicher unterwegs. Am Filtergewinde mit 62 mm Durchmesser können Pol- und ND-Filter angebracht werden. Einzig der Preis ist mit 652 Euro etwas zu hoch. Da merkt man einfach, dass es am E-Bajonett (APS-C) an Konkurrenzprodukten fehlt. Die lichtstarke Festbrennweite Sigma 16 mm f/1,4 DC DN (C) Da es für Sony-E-Kameras mit N O 142 37/2020 Sigma 16 mm f/1,4 DC DN (C) KAUFTIPP APS-C-Sensor an Weitwinkelzooms mangelt, bietet sich die Möglichkeit, zu einer Festbrennweite zu greifen. Bei den speziell für APS-C-Sensoren entwickelten E-Objektiven können wir das Sigma 16 mm f/1,4 DC DN (C) empfehlen. Dessen Brennweite entspricht umgerechnet der eines 24-mm-Objektivs aus der Vollformatklasse. Damit gilt die Festbrennweite zwar nicht als „ultraweitwinklig“, der Bildwinkel bietet mit einer Diagonale von 83,2 Grad aber genug Spielraum für eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen. Ein Bildstabilisator ist hier zwar nicht an Bord, dank der hohen Lichtstärke mit einer offenen Blende f/1,4 ist der aber auch nicht so schnell nötig. Bei einsetzender Dämmerung hilft die große Blendenöffnung dabei, die Belichtungszeit kurz zu halten, um nicht so schnell auf ein Stativ oder einen festen Untergrund umschwenken zu müssen. Darüber hinaus lassen sich mit umgerechnet 24 mm (KB) auch Porträt-Auf- Quick Facts: Preis: ca. 385 Euro Brennweite an APS-C auf Kleinbild umgerechnet: 24 mm Lichtstärke: f/1,4 Bildstabilisator: nein Größe: 72 x 92 mm Gewicht: 405 g nahmen umsetzen, die mit einer weiten Blendenöffnung f/1,4 ein schönes Bokeh aufweisen. Auch bei diesem Objektiv können Schraubfilter verwendet werden. Der Filterdurchmesser beträgt 67 Millimeter. Unser Preistipp Sony E 16 mm f/2,8 Weitwinkel-Objektive für Sony- N O 142 37/2020 Sony E 16 mm f/2,8 KAUFTIPP E-Kameras mit APS-C-Sensor fallen allgemein recht hochpreisig aus. Da ist es vor allem für Einsteiger gar nicht so leicht, eine passende Alternative zu finden. Selbst die Reisezooms, die bei 18 mm beginnen, gehen meist ins Geld. Einsteigern empfehlen wir deshalb das gerade mal 22,5 Millimeter lange und 67 Gramm leichte Sony-Pancake-Objektiv E 16 mm f/2,8. Die Brennweite entspricht, wie beim oben vorgestellten Sigma, umgerechnet 24 mm (KB). Die Blende lässt sich in dem Fall bis auf f/2,8 öffnen. Damit ist es zwar nicht ganz so lichtstark wie das Sigma-Pendant, aber immerhin Quick Facts: Preis: ca. 223 Euro Brennweite an APS-C auf Kleinbild umgerechnet: 24 mm Lichtstärke: f/2,8 Bildstabilisator: nein Größe: 62 x 22,5 mm Gewicht: 67 g lichtstärker als das Sony-Ultraweitwinkelzoom. Rund 223 Euro kostet die Sparlösung. Wer erst einmal langsam mit der Landschaftsfotografie beginnen möchte, wird mit der Bildqualität zufrieden sein. Mit der Leistung des Sigma 16 mm kann es allerdings nicht mithalten. Das ist aber nicht wirklich überraschend, da der Durchmesser der Frontlinse sehr klein ausfällt und lediglich fünf Linsen in dem kurzen Gehäuse Platz finden. Im Sigma 16 mm sind dagegen 16 Linsen mit einem größeren Durchmesser verbaut. Aber wie gesagt: Wer nur gelegentlich Landschaften ablichtet, wird mit dem E 16 mm f/2,8 zufrieden sein. Das PhotoWeekly-Fazit „Unsere drei Tipps bieten für jeden das passende Weitwinkel.“ Thomas Probst, Objektiv-Experte Du fragst dich, welches der drei Objektive am besten zu dir und deinen Fotografiergewohnheiten passt? Im Grunde ist die Entscheidung gar nicht so kompliziert, da jedes der vorgestellten Objektive eine eigene Zielgruppe abdeckt. Soll der Spaß an gelegentlichen Landschaftsaufnahmen im Vordergrund stehen und der Preis dabei möglichst niedrig bleiben, dann ist das Sony E 16 mm f/2,8 eine gute Wahl. Möchtest du dagegen häufiger während der Dämmerung fotografieren, kommt das lichtstärkere Sigma 16 mm f/1,4 DC DN (C) für dich infrage. Wünschst du dir mehr Brennweite, dann wird dir das Sony E 10-18 mm f/4 OSS viel Freude bereiten.