DROHNEN
24
Test
VERGLEICHSTEST
Einfach abgehoben
Drohnen entwickeln sich schneller als alle ande-
ren Fotoprodukte, gerade die 2018er-Generati-
onen haben einiges zu bieten. Wir haben uns mal
umgeschaut.
Von Ruben Schäfer
Erinnerst du dich noch an die Zeit, als man Droh
nen mit einer Actionkamera, damals fast immer
einer GoPro, ausstatten musste? Steuerung ging auf
Sicht, Fotos machen nach Gefühl – oder Bilder aus
dem Video schneiden. Das ist nur vier Jahre her. In
der Zwischenzeit hat sich also vieles getan: Moder
ne Drohnen fliegt man per Smartphone schnell und
einfach. Aktuelle Geräte sind fast immer mit Gim
bals, also Stabilisierungssystemen, ausgestattet und
liefern kinoreife Sequenzen direkt aus der Kame
ra. 4K-Video gehört auch zum Standard-Repertoire.
Drei Vertreter haben wir heute rausgesucht.
DJI Phantom 4 Pro
Kleines Kraftpaket
Quick Facts:
Preis: 1.600 Euro
Gewicht: 1.388 g
Spannweite: 35 cm
Akkulaufzeit:
ca. 30 min
Kamera: 24 mm
f/2,8, 20 MP
Wenn du eine günstige und ein
fache
Lösung
suchst,
um
schon
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professionelle Luftaufnahmen
machen zu können, dann ist die
DJI
Phantom 4 Pro
DJI Phantom 4 Pro genau dein
KAU FTIP P
Fall. Fliegen klappt ganz einfach
und selbsterklärend, nach zwei bis drei Flügen hat
man die Grundsätze verinnerlicht und beginnt, mit
der Drohne zu spielen. Und da ge ht der Spaß erst
los, zahlreiche Modi laden zum Probieren ein. Bei
spielsweise hat DJI erstmals eine sogenannte
Draw-Technik eingebaut. Bedeutet, du zeichnest
deine Route auf das Display und die Drohne fliegt
sie automatisch ab. Hindernisse werden erkannt
und umflogen. Alternativ kann die Drohne auch Au
tos oder Menschen folgen und umkreist Bergkup
pen oder Denkmäler auf Knopfdruck. Die Kamera
wurde für die Nutzung eines 1-Zoll 20 Megapixel
CMOS-Sensors neu konzipiert. Jetzt gibt es 4K in
60fps, 14 Serienbilder pro Sekunde und Fotos mit 20
Megapixeln in RAW. Die Dateien lassen viel Spiel
raum in der Nachbearbeitung. Dreißig Minuten
Flugzeit verspricht DJI, bei zahmer Flugweise ist
das machbar. Wer hoch hinaus will, muss mit weni
ger Flugzeit leben. Also alles perfekt? Leider nicht
ganz: Wir hatten beim Test immer wieder mit Ver
bindungsabbrüchen zu kämpfen. Das ist zwar völlig
ungefährlich, weil die Drohne automatisch an den
gespeicherten Startpunkt zurückfliegt, ärgerlich ist
es aber trotzdem. Und: Änderungen in den Einstel
lungen werden nur in der App gespeichert – ande
res Handy oder App neu installiert – alles wieder
weg.
Yuneec Tornado H920 Plus
Hexacopter für hohes Niveau
Quick Facts:
Preis: 4.000 Euro
Gewicht: 4.990 g
Spannweite: 92 cm
Akkulaufzeit:
24 min
Kamera: 14-42 mm
f/3,5-5,6, 16 MP
Auch Yuneec möchte auf dem
Markt
der
Profimodelle
ein
Wört
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chen mitreden und hat dafür An
fang des Jahres eine neue Droh
Yuneec
Tornado H920 Plus
ne vorgestellt. Der Hexacopter
KAU FTIP P
Tornado H920 Plus hat mit 24 Mi
nuten eine kürzere Flugzeit als die DJI-Kollegen,
mit 122 Metern, vom Boden aus gemessen, zudem
auch eine weitaus geringere maximale Flughöhe.
Gedacht ist der Tornado H920 Plus für Videofilmer.
Als Kamera kommt ein neues, zusammen mit Pana
sonic entwickeltes Modell zum Einsatz. Basis war
hier leider die GH4 und nicht das aktuelle Modell
GH5. Die sogenannte CGO-4 hat einen dreifachen
optischen Zoom, 16 Megapixel und kann Videos mit
maximal 4K und 30 fps aufnehmen. Sie hängt in ei
nem Dreiwege-Gimbal, der unendlich um 360 Grad
drehbar ist. Die Steuerung erfordert im Gegensatz
zu den DJI-Modellen kein eigenes Gerät wie ein
Handy oder ein Tablett – Yuneec liefert eine voll
ständige Fernbedienung mit Touch-Display mit. Die
Reichweite beträgt 1,6km. Eine Yuneec-Spezialität
ist der Curve Cable Cam-Modus. Hier fliegt der Pilot
eine Strecke ab, die Drohne merkt sich die Route
und wiederholt sie, der Pilot kann sich nun auf die
Steuerung der Kamera konzentrieren. Punkten
kann der chinesische Hersteller zudem beim Liefer
umfang. Neben zwei hochwertigen Koffern liegt der
Kamera auch ein Stabilizer-System für die Bodenar
beit bei. Nicht so toll dagegen: die Verarbeitungs
qualität. Heißklebestellen und Akkus, die an Kabel
angeschlossen werden müssen, gehören nicht in
diese Preisklasse – und nicht ins Jahr 2018.
AEE Toruk AP11
Einsteiger mit Potential
Quick Facts:
Preis: 700 Euro
Gewicht: 1.350 g
Spannweite: 37 cm
Akkulaufzeit:
25 min
Kamera: AEE S17,
16 MP, 1080p60fps
Die AP11 ist eine der AEE
Top-Drohnenmodelle
–
und
den
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noch ziemlich günstig. Der Quad
rocopter punktet mit einer Flug
AEE
Toruk AP11
zeit von bis zu 25 Minuten und
KAU FTIP P
einer Maximalgeschwindigkeit
von bis zu 72 km/h. Die Drohne verfügt über einen
3-Achsen-Gimbal, der die Kamera in Position hält.
Verwackelte Aufnahmen gehören damit der Ver
gangenheit an. Die Drohne ist mit allen AEE Kame
ras der S-Serie und den Modellen Hero, Hero 3, Hero
3+ und Hero 4 von GoPro kompatibel. Die Reichwei
te beträgt etwa 1,5 Kilometer, mit einem Adapter
kann sie noch vergrößert werden. Das besondere
Highlight bei der AP11 ist die integrierte Fol
low-Me-Funktion, die etwas anders als bei den
Wettbewerbern funktioniert. Wird diese Funktion
über die mitgelieferte Follow-Me-Uhr aktiviert, folgt
die Drohne ab diesem Zeitpunkt automatisch dem
Träger der Uhr. Dadurch hat man die Hände frei und
kann sich bei bestimmten Aktivitäten einfach und
unkompliziert filmen lassen. Das funktioniert in der
Praxis hervorragend, dank des Bandes verfolgt die
Toruk auch Boote oder Rennkarts. Natürlich hat
auch die Toruk ein GPS-Modul und eine Coming-
-Home-Funktion. Mit den GoPros als Kamera steigt
die Bildqualität gegenüber der normalen AEE-Cam
nochmal deutlich an. Diese ist im Lieferumfang mit
inbegriffen und lässt sich auch separat nutzen. Lei
der gibt es hier kein 4K, nur 1080p in 60fps. Fotos
werden mit 16 Megapixeln gespeichert, nur in JPEG.
Die Verarbeitungsqualität geht in Ordnung – insbe
sondere für den kleinen Preis.
Das PhotoWeekly-Fazit
„Der Marktführer bleibt
auch weiter Platzhirsch.“
Ruben Schäfer, Drohnen-Experte
Was sich in den letzten Jahren technologisch
getan hat, ist wirklich beeindruckend. Alle Droh
nen sind intelligent, sehr leicht zu fliegen und
in der Regel mit guten Kameras bestückt. Bleibt
zu diesem Trio zu sagen: Die Yuneec ist für sehr
ambitionierte Fotografen und Filmer das rich
tige, Sparfüchse finden in der AEE ihren Kopter.
Doch DJI zeigt mit der Phantom 4 Pro, wie weit
die Technik für einen überschaubaren Preis
schon sein kann.