Was hat Fotografie mit dem Klimawandel zu tun ? Die Ausstellung „ Mining Photography “ lenkt den Blick auf Nachhaltigkeit , Materialgeschichte und Ressourcen in der Fotografie .
„ Silberbarren im Tresor von Kodak , 1945 “ ( Silbergelatinepapier , Kodak Historical Collection # 003 )
Seit ihrer Erfindung ist die Fotografie von der Gewinnung und der Ausbeutung so genannter natürlicher Rohstoffe abhängig . Im 19 . Jahrhundert waren es Salz , Kupfer und Silber , die für die ersten Fotografien auf Kupferplatten und für Salzpapierabzüge genutzt wurden . Mit dem Aufkommen der Silbergelatineabzüge im späten 20 . Jahrhundert wurde die Fotoindustrie mit etwa einem Viertel des weltweiten Verbrauchs zur wichtigsten Abnehmerin für Silber . Im Zeitalter der digitalen Fotografie und der Smartphones ist die Bildproduktion auf seltene Erden und Metalle wie Koltan , Kobalt und Europium angewiesen . Die Speicherung der Bilder und ihre Distribution produzieren zudem großen Mengen an CO2 .
In der Ausstellung Mining Photography widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ( MK & G ) der Materialgeschichte zentraler Rohstoffe im Kontext der Fotografie und stellt den Zusammenhang zur Geschichte ihres Abbaus , ihrer Entsorgung und dem Klimawandel her . Anhand historischer Fotografien und zeitgenössischer künstlerischer Positionen erzählt sie die Geschichte der Fotografie als eine Geschichte der industriellen Fertigung und zeigt , dass das Medium tief in die vom Menschen verursachten Veränderungen der Natur verwickelt ist .
Die Ausstellung nimmt eine neue Perspektive ein , indem sie nicht bloß die Folgen des Klimawandels abbildet , sondern erforscht , wie das Medium Fotografie selbst materiell und ideologisch in Umweltveränderungen verwickelt war .
QUICK FACTS
Mining Photography
Museum Kunst & Gewerbe , Hamburg
14.4 . – 15.8.2022
Di .– Mi . 10 – 18 Uhr , Do . 10-21 Uhr , Fr .– So . 10 – 18 Uhr
Eintritt 12 Euro , ermäßigt 8 Euro , unter 18 Jahren frei