Praxis
FOTO-REZEPT
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Gefrorene Seifenblasen
fotografieren
Luftige Seifenblasen in eisige Kristallkugeln zu
verwandeln erscheint auf den ersten Blick viel-
leicht schwierig, ist mit etwas Übung, Geschick und
dem Gewusst-wie jedoch kein Hexenwerk. Wir zei-
gen dir, wie du bei klirrender Kälte und mit einfachen
Mitteln gefrorene Seifenblasen eindrucksvoll in Sze-
ne setzt und in zauberhaften Bildern festhältst.
Ein wichtiger Punkt vorweg: Seifenblasen gefrie-
ren zu lassen, kann zur echten Nervenprobe wer-
den. So wird es dich ganz bestimmt einige Versuche
kosten, bis dir das Einfrieren das erste Mal gelingt.
Aber wie heißt es so oft? Ohne Fleiß kein Preis!
Schenke dem Motiv etwas Zeit und Geduld und du
wirst mit einmaligen Bildern belohnt!
Dein benötigtes Equipment:
Seifenblasenflüssigkeit in der Dose
1 Würfel Zucker
Kamera
lange Brennweite (circa 60 mm)
Stativ
So setzt du das Motiv um:
1
Bevor du in die Kälte ziehst, gilt es die perfek-
te Seifenblasenlauge anzumischen. Öffne hier-
für die Seifenblasendose, füge der Flüssigkeit einen
Würfel Zucker hinzu und schüttle das Ganze bis
sich der Zucker aufgelöst hat. Diese Extrazutat sorgt
dafür, dass die Seifenblasen nicht zu schnell plat-
zen – was mit Abstand die größte Herausforderung
bei der Umsetzung dieses Motivs sein wird!
2
Wähle zum Fotografieren einen Tag mit Minus-
graden – am besten ab -3 Grad und kälter –
und suche dir einen komplett windstillen Ort, um
die zerbrechliche Kristallkugel sicher in Szene zu
setzen. Wähle hierfür einen glatten und fotogenen
Untergrund, wie zum Beispiel Schnee, einen schö-
nen Zweig oder Ast. Mache dir bei der Wahl des Or-
tes zudem Gedanken darüber, aus welcher Perspek-
tive du das Motiv festhalten möchtest und was sich
im Hintergrund deiner Seifenblase befindet. Ein
dunkler Hintergrund sorgt hierbei grundsätzlich da-
für, dass sich deine Seifenblase visuell stärker vom
Hintergrund absetzt. Vielleicht wählst du den Zeit-
punkt für dein Shooting sogar so, dass im Hinter-
grund die Sonne auf- oder untergeht. Dann entsteht
ein schöner Kalt-Warm-Kontrast im Bild und das
Gegenlicht bringt die zarte Luftkugel zum Leuchten.
3
Hast du einen geeigneten Ort für dein Motiv ge-
funden, bläst du nun eine Seifenblase in die Luft,
fängst diese mit dem Pustering-Applikator wieder
ein und platzierst sie vorsichtig auf der entsprechen-
den Stelle. Hierbei gilt: Umso kleiner die Seifenblase,
desto stabiler ist sie. Ist es dir gelungen, die Seifen-
blase ohne Platzen abzulegen, hast du den schwie-
rigsten Teil auch schon gemeistert. Glückwunsch!
4
Nun dauert es einen Moment bis die Seifenblase
gefriert – und sich wie von Zauberhand filigrane
Kristallstrukturen auf der zarten Blasenwand bilden.
Ist die Kugel dann komplett gefroren, kann es end-
lich mit dem Fotografieren losgehen: Montiere
die Kamera „auf Augenhöhe“ mit der Seifenblase auf
einem Stativ und schalte den Bildstabilisator aus.
Für eine ausreichende Schärfe auf dem Hauptmotiv
wählst du eine mittlere Blende von circa f/5.6,
einen niedrigen ISO-Wert und stellst bestenfalls ma-
nuell auf die Mitte der Kristallkugel scharf. Um trotz
geschlossener Blende einen in Unschärfe getauch-
ten Hintergrund zu erhalten, empfehlen wir dir, eine
Brennweite zwischen 60 mm und 80 mm zu ver-
wenden. Fotografierst du nicht bei Sonnenauf- oder
Sonnenuntergang, kannst du mit Hilfe einer Ta-
schenlampe schöne Lichtreflexe in die Seifenblase
zaubern. Setze farbige Akzente und peppe langwei-
lige Hintergründe auf, indem du mit bunten Pappen
oder Kartons experimentierst. Deiner Kreativität sind
keine Grenzen gesetzt – viel Spaß!
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