Special
SOMMER 21
Foto: Ludwig Groß
Die Flow-Show
Wasserfälle beeindrucken besonders, wenn
man die Dynamik ihrer Fließbewegung einfängt.
Wie dir Langzeitbelichtungen auch am
helllichten Tag gelingen, erfährst du hier.
Rauschende Bäche, Wasserfälle
und Flüsse sind eine willkommene
Abwechslung an heißen Sommertagen.
Auch in fotografischer
Hinsicht reizen diese Motive, vor
allem die Dynamik der Fließbewegung.
Doch genau hier liegt
das Problem: Wie fängt man dieses
Fließen ein? Antwort: mit einer
Langzeitbelichtung. Doch wie
funktioniert das tagsüber in der
Praxis? Selbst wenn die Blende
komplett geschlossen ist und der
ISO-Wert auf das Minimum reduziert
wurde, überstrahlen die
Bilder bei ausreichender Belichtungszeit
oftmals gnadenlos.
Die Lösung ist relativ simpel:
Verwende einen Graufilter, der ins
Objektivgewinde vor die Frontlinse
geschraubt wird. Er reduziert
das einfallende Licht deutlich und
hilft so, die Belichtungszeit künstlich
zu verlängern. Vor allem beim
Einsatz eines variablen Graufilters
bleibst du flexibel: Durch das
Drehen des Filters kann so lange
verdunkelt werden, bis die gewünschte
Belichtungszeit erreicht
wird. Versuche, auch bei der Gestaltung
des Motivs kreativ vorzugehen.
Verwende ein Stativ, um
knapp über der Wasseroberfläche
fotografieren zu können.
1
Graufilter
Benutze am besten einen
variabel einsetzbaren
Graufilter. Wenn du
tagsüber fotografierst, ist
es oftmals nicht möglich,
derart lange Belichtungszeiten
in der Kamera einzustellen,
was durch den Filter kompensiert
werden kann. Dunkle das einfallende
Licht ab, bis die gewünschte
Belichtungszeit möglich ist.
2
Einstellungen
Fließendes Wasser tagsüber
dynamisch aufzunehmen,
ist ohne Filter
meist unmöglich. Wenn
die Location nicht tief
in einem Wald liegt, kommt man
ohne Hilfsmittel kaum aus. Nur
so gelingt es, lange Belichtungszeiten
ohne Überstrahlen zu erreichen.
Halte den ISO-Wert dennoch
gering und setze eine kleine
Blende für hohe Schärfe ein.
3
Klappdisplay
Aufgrund der ungewöhnlichen
Aufnahmeperspektive
ist es sinnvoll,
eine Kamera mit
Klappdisplay zu verwenden.
Du kannst die Einstellungen
zwar schon vorher festlegen und
dann „blind“ fotografieren, aber
wer die Möglichkeit hat, kann
sich unbequeme Verrenkun gen
ersparen. Einfach das Display
ausklappen und den Bildausschnitt
festlegen.
4
Stativ als Steg
Stative sind nicht nur
zum Platzieren der
Kamera geeignet. In
diesem Fall dient es als
Verlängerung zum Erreichen
einer ungewöhnlichen
Perspektive knapp oberhalb der
Wasseroberfläche. Manchmal genügen
schon wenige Zentimeter,
um einen vollkommen anderen
Bildeindruck zu erhalten. Sichere
das Stativ bei der Aufnahme mit
deinem Bein.
Nächstes Kapitel: Bunter Brennweitenmix