Matty Graham kombiniert lange Verschlusszeiten mit bewegtem Wasser für abstrakte Bilder .
Fotograf : innen besitzen die Macht , Bewegung im Bild einzufrieren oder in malerische Unschärfe zu verwandeln , indem sie sowohl die Einstellungen ihrer Kamera als auch zusätzliche Ausrüstung wie Filter für das Objektiv verwenden . Hast du zum Beispiel ein bewegtes Motiv vor deiner Linse und verlängerst die Belichtungszeit , wird dieses in sanfter Bewegungsunschärfe abgebildet und ganz alltägliche Szenen können somit eine abstrakte und kunstvolle Note erhalten . Ein wirkungsvolles Motivbeispiel für diese Technik ist zum Beispiel fließendes Wasser – egal , ob von einem friedlich dahinplätschernden Bach oder einem wilden Fluss oder Wasserfall .
Das Tolle an diesem Fotoprojekt : Um es auszuprobieren , benötigst du weder ein „ seltenes “ Motiv noch eine aufwendige Ausrüstung . Suche dir einen Bachlauf in deiner Nähe – am besten im Wald und überdacht von dichten Baumkronen . Dies führt zu schwächeren Lichtverhältnissen und macht es einfacher , die Verschlusszeit deiner Aufnahme zu verlängern – auch ohne die Verwendung eines Neutraldichtefilters . Fotografierst du an einem sehr hellen Tag , empfehlen wir dir den zusätzlichen Einsatz eines Filters , zum Beispiel einen ND-Filter oder Polarisationsfilter .
Nicht aus dem Haus gehen solltest du bei diesem Projekt zudem ohne eine Stativ – ein Zubehör , das bei jeder Art von Langzeitbelichtung unverzichtbar ist . Die wichtigste Voraussetzung überhaupt ist jedoch , dass du dein fotografisches Auge einsetzt , um die Kompositionen zu finden , die zusammen mit einer Langzeitbelichtung gut funktionieren und besonders wirkungsvolle Bildergebnisse ergeben . Bist du bereit , die Zeit zu kontrollieren und fließendes Wasser in malerische Unschärfe zu verwandeln ? Dann auf zum nächsten Bachlauf und los geht ’ s !
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Bildaufbau und Stativ
Gehe zunächst mit der Kamera in der Hand um das Motiv herum und probiere verschiedene Blickwinkel und Aufnahmehöhen aus . Bist du mit der Komposition zufrieden , stelle das Stativ auf und achte darauf , dass es sowohl stabil als auch waagerecht steht , damit es nicht kippt oder wackelt . Befindest du dich an einem windigen Ort , beschwere das Stativ – zum Beispiel mit deiner Fototasche .
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Fokus und Live-View
Verwendest du ein Stativ , schalte am besten die Bildstabilisierung deines Objektivs aus . Da schnell bewegendes Wasser das Autofokussystem deiner Kamera verwirren kann , empfehlen wir zudem , auf den manuellen Fokus umzuschalten und den Live-View-Modus zu verwenden , um heranzuzoomen und zu prüfen , ob dein Fokuspunkt auch zu 100 Prozent scharfgestellt ist .
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Kamera-Einstellungen
Nutze den Blendenpriorität-Modus , schließe die Blende – zum Beispiel auf f / 14 – und wähle einen möglichst niedrigen ISO-Wert , wie ISO 100 oder ISO 50 , um die Verschlusszeit zu verlängern und das Risiko von Bildrauschen zu reduzieren .
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Polarisationsfilter
Fotografierst du am Tag , verwende zusätzlich einen Filter , um die Lichtmenge zu reduzieren , die durch das Objektiv und auf den Sensor gelangt . Ein ND-Filter kann zu viel sein und eine ausgewogene Belichtung erschweren . Nutze in diesem Fall lieber einen Polarisationsfilter . Dieser reduziert nicht nur das einfallende Licht , sondern hat auch den Vorteil , dass er Reflexionen und Glanzpunkte auf der Wasseroberfläche entfernt .
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Enger Bildausschnitt
Um eine möglichst abstrakte Bildwirkung zu erzielen , zoome nah heran und wähle einen engeren Bildausschnitt . Denke hierbei daran , dass die Kamera bei längeren Brennweiten stärker verwackelt . Stelle also sicher , dass das Stativ richtig beschwert und stabilisiert ist .
6
Format
Enthält dein Motiv vertikale Linien und nach unten fallendes Wasser , solltest du auch Aufnahmen im Hochformat einfangen . Zudem kann es spannend sein , statische Elemente , wie einen Stein oder Baumstamm im Wasser in deinen Bildausschnitt zu integrieren .
Alle Fotos : Matty Graham
Schärfe-Unschärfe-Kontrast : Der statische Baumstamm kon- trastiert mit dem fließenden Wasser und sorgt für Spannung .