PhotoWeekly 14.04.2021 | Page 9

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TECHNIK | TRENDS | KULTUR 09

NEUHEITEN VON CANON

Foto-Profis aufgepasst

Von Sascha Ludwig

Neben insgesamt drei Objektiven für das RF-Bajonett kündigte der Hersteller jüngst die Entwicklung einer weiteren DSLM an , die die Konkurrenz gewaltig ins Schwitzen bringen dürfte .

Künftig haben Fotograf : innen zwei native Objektive mit langer Brennweite zur Verfügung : das RF 400mm f / 2,8 L IS USM und das RF 600mm f / 4 L IS USM . Beide Modelle basieren zwar auf ihren erfolgreichen EF-Varianten , bieten aber erweiterte Funktionen . So sind beide Objektive mit den 1,4-fach- und Zweifach-RF-

Telekonvertern kompatibel .

In puncto Sta-

Canon RF 100mm f / 2,8

Canon RF 400mm f / 2,8

Canon RF 600mm f / 4

bilisierung sollen

1.550 Euro

13.000 Euro

14.000 Euro

im koordinierten

Modus zwischen Kamera und Objektiv bis zu 5,5 Belichtungsstufen kompensiert werden können . Ein neuer , dualer Fokus-Antrieb soll die Stellgeschwindigkeit mit zukünftigen Kameras nochmals beschleunigen ; bereits erhältliche Modelle liegen hier in etwa auf dem Niveau anderer nativer Objektive . Die Geschwindigkeit beim manuellen Fokussieren ist darüber hinaus in drei Stufen einstellbar ; zwei Fokus-Positionen können für die Zonen-Fokussierung gespeichert werden .

Vom Dual-Drive- AF sollen in erster Linie kommende Kameras in puncto Geschwindigkeit profitieren .

Freunde von spannenden Nahaufnahmen freuen sich auf das RF 100mm f / 2,8 MACRO IS USM : Hier wird hier ein Vergrößerungsfaktor von 1,4:1 realisiert , der Motive deutlich vergrößert darstellt . Die große Offenblende eignet sich aber auch hervorragend für das Shooting mit Charakter-Köpfen . Apropos Charakter ; eine Besonderheit der Optik kennen wir so bisher von RF-Objektiven noch nicht ; einen Objektivring zur Steuerung der sphärischen Aberration . Das Aussehen des Hintergrund- und Vordergrund- Bokehs lässt sich so gezielt verändern . Der integrierte Bildstabilisator läuft an einer RF- Kamera zur Höchstform auf : Satte acht Blendenstufen Toleranz sollen hier im koordinierten Modus möglich sein .

Die „ SA-Control “ für die sphärischen Aberrationen sorgt für eine Art anpassbaren Weichzeichnungseffekt im Motiv .

Das eigentliche Highlight stellte im Rahmen der Neuankündigungen aber die bekannt gewordene Entwicklung einer neuen spiegellosen Kamera dar . Auch hier sind viele technische Daten bisher noch nicht bekannt : Das Herzstück der EOS R3 soll ein von Canon entwickelter Stacked-BSI- CMOS-Sensor sowie der bereits bekannte DIGIC-X-Prozessor sein . Damit bringt es die Kamera auf 30 Bilder pro Sekunde mit AF / AE Nachführung , Augen- , Kopf- und Körpererkennung . Störende Effekte , wie etwa Rolling Shutter , sollen dabei nur noch minimal in Erscheinung treten .

Das Dual-Pixel-CMA-AF-System der nächsten Generation wird dabei nicht nur von Deep- Learning-Algorithmen unterstützt , sondern greift auch auf die Eye-Control-Funktion zurück : So verlagert die Kamera die Schärfe dahin , wo auch der Blick des Fotografen im Sucher gerichtet ist . Auch wird die EOS R3 die erste

Kamera sein , die den erwähnten Dual-Drive-Fokus unterstützt . Wann die EOS R3 erhältlich sein wird , ist derzeit noch nicht bekannt . Gleiches gilt für den Preis des neuen Flaggschiffs .

Bereits der Formfaktor mit integriertem Hochformat-Griff erinnert an die starken Profi-Modelle der EOS-1-Serie .

Unser erster Eindruck

„ Innovation belebt das gebeutelte Kamera-Geschäft . Weiter so !“

Sascha Ludwig , Leitender Redakteur

Auch wenn wir noch nicht viel über die EOS R3 wissen , eines ist sicher : Wenn wir die bisherigen Modelle als Pflicht betrachten , kommt jetzt die Kür . Der Hersteller schreckt dabei nicht vor neuen Ansätzen zurück und gibt den Fotograf : innen neue kreative Werkzeuge in die Hand , die so nirgendwo anders zu finden sind . Gleiches gilt übrigens auch für die vorgestellten Objektive . Eine derart große Innovationskraft hat am Ende meist einen hohen Preis . So auch in diesem Fall . Und dennoch : Wir freuen uns auf weitere Details .