Psychedelic Bar( East Hampton, New York, 2010): Meola fotografierte eine Serie farbiger Plexiglasplatten in einem Restaurant in der Nähe seines Wohnorts. Er saß eine halbe Stunde an der Bar und machte Mehrfachbelichtungen jeder einzelnen Reihe.
Welcher Moment oder welches Projekt brachte Ihre Karriere ins Rollen? 1998 reiste ich zum ersten Mal nach Indien – und ich verliebte mich sofort: in das Land, die Menschen, die Architektur, die Farben und das Licht. Ich kehrte 2007 und 2011 zurück. Ich könnte dort leben – und habe es auch getan, fast ein ganzes Jahr lang. Daraus entstand schließlich mein Buch India: In Word and Image, das 2008 bei Welcome Books erschienen ist.
Gab es einen bestimmten Wendepunkt, der Ihre künstlerische Entwicklung entscheidend beeinflusst hat?
Ja, das Fotografieren einer Shin Bu-Zeremonie in Myanmar – sinngemäß übersetzt heißt sie: „ Buddha werden“. Ich war an der Schwedagon-Pagode in Rangun, als einem kleinen Jungen feierlich der Kopf rasiert wurde. In diesem
„ Die dominante Farbe bestimmt die Stimmung eines Bildes – doch oft ist es das Licht, das ihm seine wahre Ausdruckskraft verleiht.“
Moment erlebte ich eine tiefe, spirituelle Wandlung in mir.
Das war eines der eindrücklichsten Erlebnisse meines Lebens – ein Augenblick, der mich nicht nur innerlich verändert hat, sondern auch meinen Blick auf die Welt. Seitdem fotografiere ich bewusster, achte viel stärker auf den persönlichen Raum der Menschen, denen ich begegne, und auf den kulturellen Kontext, in dem ich mich bewege. Diese Erfahrung hat meine gesamte weitere Arbeit geprägt.
Siesta Oaxaca( Mexico, 1975): Eric reiste nach Mexiko, um Kaffeeplantagen, Landschaften und Porträts zu fotografieren.
Becoming Buddha( Yangon, Myanmar, 1995): „ Als ich das Foto sah, wusste ich, dass das Bild meine Karriere – und mein Leben – für immer verändern würde.“
Hat die Arbeit mit verschiedenen Medien – etwa digitalen oder analogen Kameras – Ihre Herangehensweise an die Farbfotografie verändert? Ja, definitiv. Ich experimentiere heute deutlich mehr, weil ich bei digitalen Kameras sofort ein Ergebnis sehe – das kann Fluch und Segen zugleich sein. Der Nachteil: Man bekommt oft genau das Bild, das man erwartet. Der Vorteil: Man wird mutiger, probiert Neues aus, weil der Kopf dem Motiv ein Stück voraus ist.
Schon früh in meiner Karriere habe ich mit Bewegung und Mehrfachbelichtungen gearbeitet – Techniken, zu denen ich durch die Digitalfotografie zurückgefunden habe. Denn sie erlaubt mir, das Ergebnis bereits im Moment der Aufnahme zu beurteilen und mich im Prozess treiben zu lassen.