Mit dem Telezoom 70 – 300 mm f / 4,5 – 6,3 Di III RXD steigt Tamron in das Nikon-Z-System ein .
Von Thomas Probst
Nachdem das 70 – 300 mm f / 4,5 – 6,3 Di III RXD bereits seit einiger Zeit für Sonys E-System erhältlich ist , hat Tamron das zoomstarke Teleobjektiv mittlerweile auch für Vollformatkameras mit Nikon-Z-Anschluss auf den Markt gebracht . Das ist vor allem deshalb eine gute Nachricht , da Tamron damit erstmals ein Objektiv direkt für das Z-System vorgestellt hat und so eine neue Alternative zu den Objektiven von Nikon schafft . Für die Z-Mount-Premiere wählt Tamron mit 70 – 300 mm eine Brennweitenspanne , die Nikon bislang noch nicht nativ für das Z-System , sondern nur als DSLR-F-Zoom mit einem passenden Adapter anbietet . Wir haben Tamrons Z-Debüt ausführlich im Labor und in der Praxis getestet .
Motive freistellen : Auch wenn das Tamron nicht allzu lichtstark ausfällt , ergeben sich im Tele schöne Motivfreisteller vor unscharfem Hintergrund und mit weichem Bokeh .
Verdichten : Mit einem Teleobjektiv lassen sich große räumliche Abstände für kreative Bilder sehr einfach verdichten .
Das Tamron 70 – 300 mm f / 4,5 – 6,3 Di III RXD steckt in einem spritzwassergeschützten Gehäuse , fällt für die gebotene Zoomspanne recht kompakt aus und wiegt nur rund 580 Gramm . Bei der Bedienung beschränkt sich der Hersteller auf einen großen Zoomring und einen Fokusring . Letzterer lässt sich über das Kameramenü mit einer anderen Funktion , wie zum Beispiel der Blendenwahl , belegen . Die zugewiesene Funktion kann anschließend im Autofokus-Betrieb genutzt werden . Im MF-Modus dient der Fokusring , wie gewohnt , zum manuellen Scharfstellen . Die Wahl , ob im AF- oder MF-Modus fotografiert wird , wird ebenfalls über die Kamera vorgenommen , da Tamron am Objektiv auf einen entsprechenden Schalter verzichtet . Wie der Produktname schon vermuten lässt , gibt es keinen optischen Bildstabilisator . Da Nikons Z-Vollformatkameras über eine sensorbasierte Bildstabilisierung verfügen , ist das aber kein Problem .
Insgesamt gute Auflösung
Der verbaute RXD-Autofokus- Schrittmotor macht im Praxistest einen guten Job , auch wenn er uns
QUICK FACTS
Preis : ca . 790 Euro Gewicht : 580 g Filtergröße : 67 mm
Naheinstellgrenze : 0,8 m
Bajonett : Nikon Z manchmal nicht ganz so schnell vorkam . Wie der Labortest zeigt , nimmt die AF-Geschwindigkeit an unserer Messkamera Nikon Z 7II von 0,34 Sekunden bei kürzester zu 0,64 Sekunden bei längster Brennweite im Tele etwas ab .
Die Autofokus-Treffgenauigkeit ist ebenfalls bei kürzester Brennweite am höchsten und nimmt ab mittlerer Brennweite etwas zu . In der Praxis ist das aber kein nennenswertes Problem .
Was die Abbildungsleistung betrifft , erreicht das Tamron 70 – 300 mm f / 4,5 – 6,3 Di III RXD bei 70 mm die höchste Auflösung mit offener Blende im Bildzentrum mit 2.685 Linienpaaren pro Bildhöhe ( Lp / Bh ). In den Ecken fällt die Auflösung bei gleicher Einstellung allerdings deutlich auf 1.590 Lp / Bh ab . Etwas schärfer werden die Ecken bei 70 mm , wenn zweifach abgeblendet wird . Bei mittlerer und längster Brennweite zeigt sich die Schärfeverteilung ausgeglichener . So sinkt zwar die Auflösung im Zentrum auf rund 2.200 bis 2.350 Lp / Bh , steigt aber in den Ecken auf über 2.000 Lp / Bh an .
Unser Fazit
„ Empfehlenswert für preisbewusste Z-Fotografen .“
Thomas Probst , Leitender Redakteur
Tamron gelingt mit dem 70 – 300 mm f / 4,5 – 6,3 Di III RXD ein richtig gutes Debüt für das Nikon-Z-System . Das preislich attraktive Telezoom ist kompakt , leicht und bietet eine insgesamt gute Abbildungsleistung , mit kleiner Ausnahme der Ecken bei 70 mm und f / 4,5 .
� Das hat uns gefallen : Spritzwasserschutz , gute Verarbeitung , kompakt & leicht , super Schärfe
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Kein AF / MF-Schalter , Auflösung in den Ecken bei 70 mm und f / 4,5