Special
WEITWINKEL 27
Foto: Robert Schmalle
Die Regeln brechen
Entdecke die
Einsatzmöglichkeiten
von Weitwinkel – auch
fernab der „Regeln“.
Um die Herausforderungen
der Weitwinkel-
Fotografie zu meistern,
gibt es natürlich einige
„Regeln“, die dabei helfen
sollen, Probleme zu umgehen
und misslungene Ergebnisse zu
vermeiden. Wie in jedem anderen
Fotogenre auch, dürfen diese
Regeln jedoch nicht dazu führen,
dass die Kreativität und der
Mut zum Experimentieren verloren
gehen. Um kreative Bilder zu
erzielen und keine Gelegenheit
auszulassen, sollten diese Regeln
deshalb hin und wieder auch mal
gebrochen werden. Vielleicht lassen
sich die vermeintlichen „Fehler“
ja auch kreativ einsetzen.
Eine Regel zum Beispiel besagt,
dass man mit zu kurzen
Brennweiten keine Porträts aufnehmen
sollte, da die Weitwinkeloptik
wenig schmeichelhaft
wirkt. Dies mag in vielen Fällen
zutreffen, wird das Motiv jedoch
mit Sorgfalt im Bild platziert, können
Porträts im Weitwinkel sehr
spannend wirken. Da der Fotograf
durch das erweiterte Sichtfeld die
Umgebung miteinbeziehen kann,
wird das Motiv verortet und in
einen Kontext gesetzt, was wiederum
mehr Raum für Interpretation
liefert. Um Verzerrungen im
Gesicht zu vermeiden, achte
darauf, das Hauptmotiv nicht
am Bildrand zu platzieren.
Darüber hinaus wird immer
wieder davon abgeraten, ein Panorama
mit einem Weitwinkel
anzufertigen, da die perspektivischen
Verzerrungen zu Problemen
beim nachträglichen Verblenden
der Einzelfotos führen
können. Mit einigen Tricks und
Kniffs ist jedoch auch das Erstellen
eines Panoramas mit Weitwinkel
möglich – was es dabei
zu beachten gibt, erklären wir dir
Schritt für Schritt weiter hinten
in diesem Artikel.
Natürlich gibt es noch viele andere
Fotosituationen, in denen
ein Weitwinkelobjektiv nicht unbedingt
die logische Wahl zu sein
scheint. Hast du jedoch Spaß am
Experimentieren und an innovativen
Kompositionen, wird sich
mit etwas Fleiß und Übung eine
überraschende Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten
ergeben.
Nächstes Kapitel: Wildlife im weiten Winkel