Interview
FRANK SAUER
presented by
„Ich versuche
immer, Teil
dessen zu sein,
was ich dokumentiere.“
Frank Sauer
Der Berliner Filmemacher Frank Sauer war verletzungsbedingt
zwei Jahre außer Gefecht gesetzt.
Jetzt ist er zurück mit seinem neuesten Film „Līlā“.
Alle Fotos: Frank Sauer
Mit uns sprach er über sich und seine Arbeit.
Interview: Anja Bethge
Frank, es war lange ruhig
um dich. Wo warst du?
Ende 2017 habe ich mir zwei Mal
in Folge die linke Achillessehne
gerissen und wurde für über zwei
Jahre außer Gefecht gesetzt. Als
begeisterter Filmemacher, der gerne
selbst Hand anlegt, war diese
Zwangspause eine schwere Zeit
für mich. Umso mehr weiß ich es
jetzt zu schätzen, durch die Welt
zu reisen und meine Filmideen
zu verwirklichen.
Dein neuester Film heißt
„Līlā – The Divine Play“.
Was hat dich dazu bewegt,
diesen Film zu machen?
Zur Person:
Frank Sauer (1983)
ist Regisseur und
Kameramann. Nach
seinem Master in
Filmregie arbeitete
er für Auftraggeber
wie Red Bull, BBC,
Universal und Pepsi
und erarbeitete
sich so den Ruf eines
hervorragenden
Filmemachers.
frank-sauer.com
Dieser Film ist für mich etwas
ganz Besonderes, weil er auf meiner ersten Reise
nach meiner langen Verletzungspause entstanden
ist. Ich hatte daher lange genug Zeit, um mir eine
passende Idee zu überlegen (lacht). Līlā ist der erste
Film einer Trilogie, die sich um das farbenfrohe Holi
Festival in Indien dreht. Rückblickend war es wahrscheinlich
die Lebensfreude, die ich in den Bildern
und Videos online gespürt habe, die mich dazu gebracht
haben, das Projekt auszuwählen.
Franks neuester Film: „Līlā – The Divine Play“
Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst?
Schon seit meiner Kindheit war meine Neugierde
scheinbar stark ausgeprägt. Ich kann mich noch gut
daran erinnern, dass ich von der Namensgebung
meiner Heimatstadt Darmstadt, immer irritiert war.
Wenn man die Chance hätte, eine Stadt zu gründen,
warum würde man sie Darm-stadt nennen? Die Neugierde
führte mich bis zum Bürgermeister. Er erklärte
mir, dass es bis heute
viele Erklärungsversuche
zum Ursprung des
Namens gäbe, aber keine
gilt als belegt. Unbefriedigende
Antwort! (lacht)
Aber daraus entstand
die Neugier, die Welt um
mich herum zu untersuchen
und zu analysieren.
„Eine Filmkamera
ist ein fantastisches
Werkzeug,
mit dem ich mich
intuitiv ausdrücken
kann.“
Doch erst im Masterstudium
kam ich mit Hilfe meines Kumpels Sebastian
Linda, mit dem Filmemachen in Berührung. Vom
ersten Moment an war mir klar, dass die Filmkamera
nicht nur ein neues Spielzeug für mich war, sondern
ein fantastisches Werkzeug, mit dem ich mich
intuitiv ausdrücken konnte. Ich hatte endlich das
Medium Film für mich gefunden, mit dem ich meine
Geschichten erzählen wollte. Die ersten vier Jahre
meines Medienstudiums habe ich mich mehr mit
Design und Animation beschäftigt.
Die Panasonic
LUMIX GH5 musste
während des Holi
Festivals in Indien
einiges aushalten
– dank staub- und
wasserfestem Magnesiumgehäuse
aber kein Problem.
Fotos: Frank Sauer
Wie würdest du deinen Stil selbst beschreiben?
An erster Stelle will ich den Menschen nahe kommen.
Mein Versuch ist es, Teil dessen zu sein, was
ich versuche zu dokumentieren. Im besten Fall öffnen
sich die Menschen mir gegenüber und so habe
ich erst die Möglichkeit, intime und authentische
Momente einzufangen. Das sind die Shots, die meinen
Filmen Lebendigkeit einhauchen.
Mit welchem Equipment arbeitest du?
Um in Indien während des Holi Festivals keine
Momente zu verpassen, habe ich mit der High-End-
Systemkamera Panasonic LUMIX GH5 aus der Hand
gefilmt, aber konnte auch jederzeit auf die LUMIX
GH5s in meinem Rucksack wechseln, um dynamische
Zeitlupenaufnahmen zu drehen. Mit dabei
waren die zwei extrem lichtstarken Panasonic-
Objektive LEICA DG SUMMILUX 12mm 1.4 ASPH.
und LEICA DG NOCTICRON 42.5mm 1.2 ASPH.
Nur mit diesem kleinen Set-up und ohne Drehteam
konnte ich mich beim Festival unter die Menschen
mischen, mit ihnen feiern und hoffentlich authentische
Augenblicke einfangen, die diese wundervolle
Kultur zu bieten hat.
Warum setzt du auf Panasonic?
Schon seit Jahren filme ich mit der LUMIX GH-
Reihe von Panasonic und bin begeistert von der
Bildqualität und dem Handling. Die kleine und
leichte Bauweise der Kamera ermöglicht es mir
nicht nur, außergewöhnliche Perspektiven, sondern
auch authentischere Aufnahmen mit den Protagonisten
vor der Kamera zu filmen.
Foto: Frank Sauer
„Bei Dreharbeiten versuche ich als Regisseur und Kameramann
immer eine entspannte Beziehung mit den Akteuren aufzubauen.“
Foto: Frank Sauer
„Nur durch diese enge Bindung können authentische Momentaufnahmen
entstehen, die mehr sind als ein Snapshot.“