PhotoWeekly 15.07.2020 | Page 34

Interview FRANK SAUER presented by „Ich versuche immer, Teil dessen zu sein, was ich dokumentiere.“ Frank Sauer Der Berliner Filmemacher Frank Sauer war verletzungsbedingt zwei Jahre außer Gefecht gesetzt. Jetzt ist er zurück mit seinem neuesten Film „Līlā“. Alle Fotos: Frank Sauer Mit uns sprach er über sich und seine Arbeit. Interview: Anja Bethge Frank, es war lange ruhig um dich. Wo warst du? Ende 2017 habe ich mir zwei Mal in Folge die linke Achillessehne gerissen und wurde für über zwei Jahre außer Gefecht gesetzt. Als begeisterter Filmemacher, der gerne selbst Hand anlegt, war diese Zwangspause eine schwere Zeit für mich. Umso mehr weiß ich es jetzt zu schätzen, durch die Welt zu reisen und meine Filmideen zu verwirklichen. Dein neuester Film heißt „Līlā – The Divine Play“. Was hat dich dazu bewegt, diesen Film zu machen? Zur Person: Frank Sauer (1983) ist Regisseur und Kameramann. Nach seinem Master in Filmregie arbeitete er für Auftraggeber wie Red Bull, BBC, Universal und Pepsi und erarbeitete sich so den Ruf eines hervorragenden Filmemachers. frank-sauer.com Dieser Film ist für mich etwas ganz Besonderes, weil er auf meiner ersten Reise nach meiner langen Verletzungspause entstanden ist. Ich hatte daher lange genug Zeit, um mir eine passende Idee zu überlegen (lacht). Līlā ist der erste Film einer Trilogie, die sich um das farbenfrohe Holi Festival in Indien dreht. Rückblickend war es wahrscheinlich die Lebensfreude, die ich in den Bildern und Videos online gespürt habe, die mich dazu gebracht haben, das Projekt auszuwählen. Franks neuester Film: „Līlā – The Divine Play“ Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst? Schon seit meiner Kindheit war meine Neugierde scheinbar stark ausgeprägt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich von der Namensgebung meiner Heimatstadt Darmstadt, immer irritiert war. Wenn man die Chance hätte, eine Stadt zu gründen, warum würde man sie Darm-stadt nennen? Die Neugierde führte mich bis zum Bürgermeister. Er erklärte mir, dass es bis heute viele Erklärungsversuche zum Ursprung des Namens gäbe, aber keine gilt als belegt. Unbefriedigende Antwort! (lacht) Aber daraus entstand die Neugier, die Welt um mich herum zu untersuchen und zu analysieren. „Eine Filmkamera ist ein fantastisches Werkzeug, mit dem ich mich intuitiv ausdrücken kann.“ Doch erst im Masterstudium kam ich mit Hilfe meines Kumpels Sebastian Linda, mit dem Filmemachen in Berührung. Vom ersten Moment an war mir klar, dass die Filmkamera nicht nur ein neues Spielzeug für mich war, sondern ein fantastisches Werkzeug, mit dem ich mich intuitiv ausdrücken konnte. Ich hatte endlich das Medium Film für mich gefunden, mit dem ich meine Geschichten erzählen wollte. Die ersten vier Jahre meines Medienstudiums habe ich mich mehr mit Design und Animation beschäftigt. Die Panasonic LUMIX GH5 musste während des Holi Festivals in Indien einiges aushalten – dank staub- und wasserfestem Magnesiumgehäuse aber kein Problem. Fotos: Frank Sauer Wie würdest du deinen Stil selbst beschreiben? An erster Stelle will ich den Menschen nahe kommen. Mein Versuch ist es, Teil dessen zu sein, was ich versuche zu dokumentieren. Im besten Fall öffnen sich die Menschen mir gegenüber und so habe ich erst die Möglichkeit, intime und authentische Momente einzufangen. Das sind die Shots, die meinen Filmen Lebendigkeit einhauchen. Mit welchem Equipment arbeitest du? Um in Indien während des Holi Festivals keine Momente zu verpassen, habe ich mit der High-End- Systemkamera Panasonic LUMIX GH5 aus der Hand gefilmt, aber konnte auch jederzeit auf die LUMIX GH5s in meinem Rucksack wechseln, um dynamische Zeitlupenaufnahmen zu drehen. Mit dabei waren die zwei extrem lichtstarken Panasonic- Objektive LEICA DG SUMMILUX 12mm 1.4 ASPH. und LEICA DG NOCTICRON 42.5mm 1.2 ASPH. Nur mit diesem kleinen Set-up und ohne Drehteam konnte ich mich beim Festival unter die Menschen mischen, mit ihnen feiern und hoffentlich authentische Augenblicke einfangen, die diese wundervolle Kultur zu bieten hat. Warum setzt du auf Panasonic? Schon seit Jahren filme ich mit der LUMIX GH- Reihe von Panasonic und bin begeistert von der Bildqualität und dem Handling. Die kleine und leichte Bauweise der Kamera ermöglicht es mir nicht nur, außergewöhnliche Perspektiven, sondern auch authentischere Aufnahmen mit den Protagonisten vor der Kamera zu filmen. Foto: Frank Sauer „Bei Dreharbeiten versuche ich als Regisseur und Kameramann immer eine entspannte Beziehung mit den Akteuren aufzubauen.“ Foto: Frank Sauer „Nur durch diese enge Bindung können authentische Momentaufnahmen entstehen, die mehr sind als ein Snapshot.“