PhotoWeekly 15.07.2023 | Page 22

SPECIAL INTERVIEW 22

Auf vielen Bildern verzichten Sie auf einen Himmel . Gibt es dafür einen speziellen Grund ? Die Schweiz ist kein weites Land mit unberührter Natur bis

Albulapass : Liegt diese Landschaft nun in der Schweiz oder an der Grenze zwischen Rohan und Gondor ?

zum Horizont . Ich musste daher bei der Auswahl der Bildausschnitte immer sehr selektiv vorgehen . Ich versuchte daher , die Bildinhalte äußerst konzentriert wiederzugeben . Deshalb verzichtete ich oft auf den Himmel , da er für die Bildaussage nicht relevant gewesen wäre . Je weiter der Bildausschnitt gewählt wird , desto größer ist die Gefahr , Zivilisationsmerkmale des 21 . Jahrhunderts im Bild zu haben , wie Siedlungen , Straßen oder Stromleitungen . Dies wollte ich natürlich vermeiden .

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Frank Weinreich ?

Ich hatte im Internet nach Autoren von Fantasy-Literatur und Tolkien-Spezialisten gesucht . Bei meinen Recherchen stieß ich auf Frank Weinreich und kontaktierte ihn . Da ihn mein Projekt überzeugte , willigte er sofort ein . Für mich war es natürlich ein Glücksfall , dass ich diesen renommierten Tolkien- Experten für das Buch gewinnen konnte .

Wachseldornmoos

Rheinfall

Buch oder Film ? Welche Version der Geschichte bevorzugen Sie ?

Für meinen Bildband waren ganz

klar die Bücher wichtiger , da ich durch sie meiner Fantasie freien Lauf lassen konnte . Die Filme sind dennoch gute Unterhaltung .

Hat Sie das Mittelerde aus dem Kino bei Ihrer Arbeit abgelenkt ?

Nein , die Filme hatten keinen großen Einfluss auf meine Arbeit . Erstens befinden sich die Landschaften in einem anderen Land und etliche Elemente waren computergeneriert , also in Wirklichkeit nicht vorhanden . Ich aber musste aus der vorhandenen Landschaft meine Mittelerde kreieren .