Verleihe Dämmerungsaufnahmen das gewisse Extra , indem du die Blende schließt und kleine Gegenlichtquellen in Blendensterne verwandelst .
M it dem Einbruch der Dunkelheit können bekannte Orte und Sehenswürdigkeiten völlig
anders wirken . Die beste Zeit , um eine Stadtlandschaft eindrucksvoll einzufangen , ist jedoch nicht in der tiefen Nacht , sondern kurz nach Sonnenuntergang , wenn der Himmel in intensivem und kühlem Blau aufleuchtet . Unter Fotograf : innen ist diese fotogene Zeit als „ Blaue Stunde “ bekannt und entfaltet insbesondere im Kontrast mit den warmen Kunstlichtquellen einer Stadt eine reizvolle Wirkung .
Besonders stark zum Ausdruck kommt dieser Kontrast vor allem auch dann , wenn du die kleinen Lichtquellen in reizvolle Blendensterne verwandelst . Wie intensiv dieser Sterneffekt ausfällt beziehungsweise wie definiert die einzelnen Strahlen hierbei erscheinen , hängt davon ab , wie sehr du die Blende schließt . Hierbei gilt : Je kleiner die Blende , desto stärker der Sterneffekt . Apropos Kamera-Einstellung : Fotografierst du bei schwachem Licht und schließt die Blende , wirst du mit langen Verschlusszeiten fotografieren müssen . Insbesondere auch , um den ISO- Wert so niedrig wie möglich zu halten und somit Bildrauschen zu vermeiden . Zum unabdingbaren Begleiter in der Dämmerung wird deshalb ein Stativ .
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Kamera sichern
Auch wenn viele moderne Kameras eine gutes Rauschverhalten in hohen ISO-Bereichen aufweisen , ist es doch am besten , die Kamera auf einem Stativ zu montieren und den ISO- Wert so niedrig wie möglich zu halten . Ist es windig , macht es Sinn , die Kamera zusätzlich zu stabilisieren , indem du zum Beispiel deine Kameratasche an der Mittelsäule des Stativs aufhängst .
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Komposition wählen
Nimm dir Zeit , um die wirkungsvollste Komposition zu finden , die die Lichtquellen der Szenerie optimal nutzt . Hast du diese gefunden , setze den Fokus und wechsle anschließend zum manuellen Fokus , um die Schärfeeinstellung zu speichern . Nutze Live-View und zoome ins Bild hinein , um zu überprüfen , ob die Szene schön scharf erscheint .
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In RAW fotografieren
Wenn du mit künstlichen Lichtquellen inmitten von schwachem Tageslicht arbeitest , wird deine Kamera mit sehr hellen und sehr dunklen Bereichen im Bild konfrontiert . Fotografiere deshalb in RAW , um überbelichtete Bereiche in der Nachbearbeitung mit einer RAW-Software , wie zum Beispiel Adobe Lightroom , zu retten .
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Manuellen Modus nutzen
Anfänger : innen sind vielleicht versucht , im Modus „ Blendenpriorität “ ( A oder Av ) zu fotografieren . Um die beste Kontrolle über die Belichtung zu erhalten , empfehlen wir dir jedoch , im manuellen Modus ( M ) zu fotografieren . Verwendest du eine DSLR mit optischem Sucher , nutze Live- View , um eine Vorschau davon zu erhalten , wie sich die Einstellungen auf das Bild auswirken .
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Einstellungen wählen
Schließe die Blende ( f / 16 oder f / 18 ) und passe die Verschlusszeit an , um den Belichtungsmesser an den gewünschten Belichtungsstil anzupassen . Das Drücken des Auslösers kann winzige Vibrationen verursachen , die die Schärfe beeinträchtigen könnten . Nutze deshalb die Selbstauslöse-Funktion deiner Kamera – so können die Vibrationen „ abklingen “, bevor die Aufnahme ausgelöst wird .
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Mit Format und Brennweite experimentieren
Nutze die Gelegenheit und halte dein Motiv direkt in unterschiedlichen Bildern fest : Wechsle zum Beispiel vom Querins Hochformat ( oder umgekehrt ) und / oder tausche das Weitwinkel-Objektiv gegen ein Telezoom aus , um zu sehen , wie sich das andere Format beziehungsweise das komprimiertere Sichtfeld auf die Wirkung des Motivs auswirkt .
Alle Fotos : Matty Graham
Sterne und Lichtspuren : Durch die kleine Blende konnten wir bei schwachen Lichtverhältnissen funkelnde Blendensterne und dank der längeren Belichtung leuchtende Lichtspuren einfangen .