Die Pen E-P7 ist die erste Olympus-Kamera seit der Übernahme durch die OM Digital Solutions Corporation . Neben dem stylischen Gehäuse weiß die Micro-Four-Thirds DSLM vor allem durch ihre Kreativfunktionen zu gefallen .
Von Thomas Probst
Mit ihrem klassischen
N O 190
37 / 2021
Olympus Pen E-P7
gut
Gehäuse-Design richtet sich die Olympus Pen E-P7 an Liebhaber der analogen Pen-Serie . Im Innern setzt der Hersteller auf bewährte Technik und übernimmt einige kreative Funktionen aus der Pen F . Etwas schade ist der Verzicht auf den elektronischen Sucher .
Ausstattung
Mit der Olympus E-P7 hat die OM Digital Solutions Corporation eine sehr kompakte und mit 337 Gramm auch angenehm leichte Mittelklasse-DSLM vorgestellt , die sich an Reise- und Schnappschuss-Fotografen richtet . Damit
die Kamera samt Objektiv möglichst wenig Platz wegnimmt , wird sie im Kit mit dem ebenfalls recht kleinen M . Zuiko Digital ED 14-42 mm F3.5-5.6 EZ angeboten .
Neben dem Rad für die verschiedenen Modi
Quick Facts :
Preis : ca . 550 Euro
Sensor : 4 / 3 ‘‘ Live MOS Sensor mit 20,3 Mio . Pixeln
ISO : 100-25.600 Serienbild : bis zu 8,7 B / s bietet die E-P7 zwei Einstellräder für eine manuelle Kontrolle der Belichtung . Dazu kommt ein Profilsteuerungsrad auf der Vorderseite des Gehäuses . Ein ähnliches Bedienelement gab es bereits in der Pen F . Mit dem Profilsteuerungsrad kann sehr schnell zwischen dem Standard-Fotomodus und der Farboder Monochrom-Profilsteuerung gewechselt werden . Mit der Farbprofilsteuerung lassen sich die Farbsättigung von zwölf Farben jeweils in zehn Stufen sowie Lichter und Schatten anpassen .
Mit der Monochrom-Profilsteuerung können zum Beispiel der alte analoge Film-Look sowie Farbfilter- und Körnungseffekte aus der Schwarzweiß-Fotografie
Für manuelle Belichtungseinstellungen ist die sehr kompakte Pen E-P7 mit zwei gut bedienbaren Einstellrädern ausgestattet .
simuliert werden . Auch die von Olympus bekannten Art-Filter sind mit an Bord .
Fotografiert wird mit einem 20-Megapixel-Live-MOS-Sensor im Four-Thirds-Format . Der Sensor ist beweglich gelagert und ermöglicht damit eine 5-Achsen-Bildstabilisierung mit einer Kompensation von bis zu 4,5 EV-Schritten . Für eine schnelle Verarbeitung der Daten setzt der Hersteller auf den TruePic- VIII-Bildprozessor . Dass sich die Kamera unter anderem auch an Blogger richtet , zeigt das 3,0 Zoll große Touchdisplay . Das lässt sich nämlich für Selfies um 180 Grad nach unten klappen , damit man sich selber im Display sehen kann . Leider verzichtet der Hersteller auf einen elektronischen Sucher , wie es ihn in der Pen F gab . Das könnte im Mittelklasse-Segment für viele Fotografen durchaus ein entscheidendes Kaufkriterium sein .
Mit dabei ist dafür eine Ultra- HD-Videofunktion . Allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde , was inzwischen nicht mehr ganz zeitgemäß ist . Reisefotografen werden sich über die Möglichkeit freuen , die Kamera unterwegs per USB mit einer Powerbank laden zu können .
Das 3,0 Zoll große Display der Pen E-P7 löst 1.037.000 Bildpunkte auf und lässt sich um bis zu 180 Grad nach unten neigen .
Bildqualität
Der vergleichsweise kleine Four- Thirds-Sensor der Pen E-P7 zeigt in den Tests eine grundsätzlich gute Bildqualität . Dennoch bleiben auch bei der E-P7 die gewohnten Schwächen bei steigender ISO-Empfindlichkeit nicht aus . Laut Mark Goldstein von www . photographyblog . com produziert die E-P7 „ rauschfreie Bilder bei ISO 100 bis 800 , wobei bei ISO 1.600 ein geringes Rauschen auftritt . Bei ISO 3.200 und 6.400 ist ein deutliches Rauschen und ein Verlust von feinen Details zu erkennen , während die schnellsten Einstellungen von 12.800 und 25.600 auf dem Papier viel besser aussehen als in der Realität .“ Was den Dynamikumfang betrifft , kommen die Kollegen von www . digitalkamera . de auf „ sehr gute 13 Blendenstufen ( EV ) bei ISO 200 ( native Sensor-Empfindlichkeit ). Bei steigender ISO-Empfindlichkeit sinkt auch der Dynamikumfang
kontinuierlich ab , bleibt bis ISO 6.400 aber erfreulicherweise über 10 EV und sinkt auch bei maximaler Empfindlichkeit von ISO 25.600 nicht unter 9 EV “, schreibt Harm-Diercks Gronewold in seinem Test .
Mit dem Profilsteuerungsrad kann man sehr einfach vom Standard-Fotomodus zu den kreativen Farbmodi wechseln .
Das sagen die Kollegen ...
Note 2,4 „ Insgesamt holt die Olympus Pen E-P7 zu Recht eine gute Note – mit einfacher Bedienung ( und trotzdem vielen Einstellmöglichkeiten ) und hoher Bildqualität . [...] Action- Freunde nehmen jedoch besser eine andere Kamera – der Autofokus arbeitet zwar reaktionsschnell und genau , die Schärfenachführung bei sich bewegenden Motiven kann aber nicht überzeugen .“ ( Sven Schulz )
Die Olympus Pen E-P7 ist eine solide Systemkamera mit etwas überdurchschnittlicher Bildqualität und einem flotten Autofokus sowie einer ausdauernden Serienbildfunktion . Leider bleiben dabei [...] Standard-Austattungsmerkmale wie eine komplette Touchbedienung , eine permanente Smartphone-Kopplung für die Übertragung von Positionsdaten oder auch eine zeitgemäße Videofunktion auf der Strecke . Da reißen auch der fantastische Farb-Gestalter und das gute Kamera-Handling das Ruder nicht mehr rum .“ ( Harm-Diercks Gronewold )
����� „ Die EP-7 ist eine sehr gute Kamera im schönen Retro-Look . Einige Fotografen werden vielleicht das Fehlen eines elektronischen Suchers beklagen . Dennoch verfügt die E-P7 über genügend Funktionen , eine durchdachte Handhabung und ein wunderschönes Design , um die Mehrheit zu begeistern .“ ( Mark Goldstein )
Das PhotoWeekly-Urteil
� Das hat uns gefallen : Die Olympus Pen E-P7 ist schön klein und leicht und gefällt uns mit ihrem schicken Retro-Look . Das Profilsteuerungsrad ermöglicht einen schnellen Wechsel hin zu kreativen Farboptionen . Der Sensor liefert eine gute Bildqualität bis ISO 800 . Dazu kommt der sensorbasierte Bildstabilisator , der die Aufnahme bei schwachem Umgebungslicht erleichtert .
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Ein elektronischer Sucher wäre in dieser Kameraklasse schön gewesen . Bei hohen ISO-Werten gehen recht viele Details verloren . Und das angebotene Kit-Objektiv ist schon etwas älter . Da dürfte der Hersteller gerne mal eine neue Version nachlegen .