PhotoWeekly 15.10.2025 | Page 9

NEWS HIGHLIGHT 09

NIKON ZR

Nikon-DSLM mit RED-DNA

Die Nikon ZR vereint RED-Know-how und Nikons Z-System in einem kompakten Cine-Body – erstmals mit 6K-RAW-Aufzeichnung im Vollformat.

Von Benjamin Lorenz

Mit der Nikon ZR präsentiert

Nikon die erste Kamera nach der Übernahme von RED Digital Cinema. Herausgekommen ist eine sehr kompakte Cine-Lösung, die das bewährte Nikon-Z- System mit REDs Kinoexpertise verbindet. Das Gehäuse wiegt nur 540 Gramm, ist wetterfest und ergonomisch an klassische Nikon-Z-Modelle angelehnt.

Fotografen fühlen sich sofort zuhause, auch wenn Nikon auf einen elektronischen Sucher verzichtet. Stattdessen kommt ein 4-Zoll-Display mit 1.000 nits Helligkeit und DCI-P3-Farb raum zum

QUICK FACTS

Preis: 2.349 Euro( Body), 2.949 Euro( Kit mit 24 – 70 mm f / 4 S)

Sensor: 24,5 MP Vollformat, teilweise gestapelt

Video: 6K / 60p RAW, R3D-NE, N-RAW, ProRes RAW HQ

Display: 4 Zoll, 1.000 nits, DCI-P3 Farbraum

Serienbild: bis 120 fps( Full HD)

ISO: Dual Base 800 / 6400 Gewicht: 540 g www. nikon. de

Einsatz. Das funktioniert zuverlässig in Innenräumen oder bei bewölktem Himmel, hat aber im grellen Sonnenlicht Grenzen – externe Monitore sind daher eine sinnvolle Ergänzung.

Unter der Haube zeigt sich die Handschrift von RED deutlich. Die Kamera filmt in 6K / 60p RAW und unterstützt REDs R3D-NE, N-RAW sowie ProRes RAW HQ.

Das Gehäuse orientiert sich ergonomisch an Nikons Z-Serie, verzichtet aber zugunsten des Displays auf einen Sucher.

Dank RED Colour Science bleibt die Farbdarstellung konsistent. Nikon steuert sein Z- Bajonett, die Bedienlogik, eine 5-Achsen-Sensor-Shift- Stabilisierung sowie den teilweise gestapelten Vollformatsensor bei. Letzterer liefert 24,5 Megapixel, 15 Blendenstufen Dynamikumfang sowie eine Dual-Base- ISO von 800 und 6.400. Besonders spannend: Die Z R bietet eine integrierte 32-Bit-Float-Audioaufnahme – ein Novum. Damit entfällt in vielen Fällen das manuelle Aussteuern des Audiopegels. Serienbilder bis 120 fps und ein Hybrid-AF mit Motiverkennung sind ebenfalls an Bord, wenngleich die Kamera klar für Videografen optimiert ist.

Für wen lohnt sich die ZR?

Preislich startet die Nikon ZR bei rund 2.350 Euro( Body), im Kit mit dem Nikkor Z 24 – 70 mm f / 4 S bei 2.950 Euro. Ein optionales Richtmikrofon( ME-D10) kostet 300 Euro. Damit liegt sie im Bereich ambitionierter Cine-Kameras, allerdings deutlich günstiger als viele klassische RED-Modelle, die ab 10.000 Euro beginnen.

Mit nur 540 Gramm zählt die Nikon ZR zu den leichtesten Cinema-Kameras auf dem Markt – ideal für mobile Produktionen und Dokumentarfilme.

Im Vergleich zu Nikon Z6III fällt der fehlende Sucher ins Gewicht – die Z6III ist klar hybrider aufgestellt und aus unserer Sicht besser für Fotografen geeignet. Gegenüber der Sony FX30 punktet die ZR mit Vollformat und 6K-Aufzeichnung, während Sonys APS-C-Lösung preiswerter bleibt. Die Sony ZV-E1 mit Exmor R CMOS-Vollformatsensor wiederum ist stärker auf Vlogging zugeschnitten. Canons EOS R50 V richtet sich indes klar an Einsteiger, spielt also in einer anderen Liga. Die ZR positioniert sich somit zwischen Hybridkameras wie der Z6III und reinen Vlogging-Kameras wie der ZV-E1. Ihre Alleinstellung liegt in der konsequenten Ausrichtung auf professionelle Videoproduktion und starken RED-Features.

Unser erster Eindruck

„ Wer primär filmt, bekommt mit der ZR eine vielseitige Lösung.“

Benjamin Lorenz, Chefredakteur CHIP Foto-VIDEO & PHOTO PRESSE

Besonders die Integration der RED-Farbtechnologie und das 32-Bit-Float-Audio machen die Nikon ZR zu einem echten Werkzeug für Filmemacher und Content Creator. Der Verzicht auf einen Sucher ist nachvollziehbar, für Fotografen aber eher ein Nachteil. Die Nikon ZR ist also eher ein Allrounder für Videografen. Pluspunkt: der attraktive Preis.

Ein Hands-on-Video mit Benjamin Lorenz und der Nikon ZR findest du auf chip. de