Interview
STEFAN BEUTLER
presented by
„Ein gutes Foto
lässt dich vor
Freude schreien!“
Stefan Beutler
Stefan Beutler ist People-Fotograf, 2,10 Meter
groß, Autodidakt und in SIGMA-Linsen verliebt.
Uns erzählt er außerdem, wie er Emotionen in
Bildern greifbar macht.
Interview: Ruben Schäfer
Wie würdest du selbst deinen
Stil beschreiben?
Ich denke, es sind meistens leise
und emotionale Fotos. Ich versu-
che den Betrachter zu fangen und
seine eigene Geschichte zu dem
Foto zuzulassen. Mein Wunsch
ist es, dass das Foto länger als die
üblichen Bruchteile der Sekunde
angeschaut wird. Wichtig für
mich ist, dass etwas transportiert
wird. Irgendein Gefühl, eine Emo-
tion. Dass beim Anschauen des
Fotos etwas mit dem Betrachter
passiert und er gefesselt wird. Ich
möchte mich in den Fotos wie-
dersehen. Den Tag, die Emotio-
nen, das Erlebte. Ich muss mich
damit identifizieren können.
Zur Person:
Stefan Beutler
fotografiert seit
2004, zunächst als
Hobby. Seine emo-
tionalen Porträts
begeistern in-
zwischen so viele
Menschen, dass er
rege gebucht wird.
Stefan ist SIGMA-
Fotograf.
stefan-beutler.de
Fotografieren hast du dir selbst beigebracht. Ist
es nach wie vor ein Hobby? Oder wie integrierst
du Fotografie in deinen Alltag?
Nach meinem Job nimmt die Fotografie, neben dem
Sport, einen Großteil meiner Freizeit ein; in Form
von Shootings, Bildbearbeitung oder Recherche. Ich
nehme mir aber auch gerne die Auszeit und rühre
die Kamera Tage und Wochen nicht an und bin
dann auch dankbar, dies tun zu können, eben weil
es kein Haupt-Job ist.
85 mm (KB) | f/1,
| 1/1.600 s | ISO 100
85 mm (KB) |
f/1,4 | 1/200 s |
ISO 50
Du veranstaltest auch Workshops: Was sind die
häufigsten Tipps, die du gibst? Worauf sollten
viele Fotografen mehr achten?
Du kannst kein emotionales Foto machen, wenn
das Vertrauen zwischen dir und dem Model nicht
da ist. Also versuche ich zu vermitteln, dass die
Teilnehmer sich Zeit nehmen sollen für das Model.
Ein wichtiger Faktor ist das Bedienen und Verste-
hen der eigenen Kamera. Viele kennen ihre eige-
ne Kamera nicht, aber genau
das ist doch das Wichtigste. Du „Bitte hört
kannst den Moment, den Au-
auf,
so
genblick, das Foto „zwischen
den Fotos“ nicht festhalten,
technisch
wenn du dein Werkzeug nicht
zu
denken!“
bedienen kannst. Und bitte
hört auf, so technisch zu den-
ken. Schaut nicht nur auf Histogramme oder so,
denn die Technik sorgt nicht für Gänsehaut, wenn
ihr euch das Bild anseht. Es ist der Moment; da ist
es auch egal, ob das Bild scharf ist.
Woran erkennst du ein gutes Bild?
Schau es dir auf dem Display an, ohne zu zoomen,
nur schauen, und wenn du dann Lust hast, vor Freu-
de zu schreien, zu weinen: Dann ist es ein fucking
gutes Foto! Und es ist egal, ob es hundertprozentig
scharf ist, es sind die Emotionen, die wichtig sind.
Wie spielt das dann zusammen?
Diese Kombination: Vertrauen, Verstehen der Ka-
mera und Bildschnitt sorgen direkt für eine andere
Atmosphäre beim Shooting; denn was passiert? Du
zeigst dem Model das Bild auf der Kamera – richtig
belichtet, einen spannenden Schnitt und den emo-
tionalen Moment, also ein wirklich gutes und gelun-
genes Bild; du sorgst durch diese Tatsache für eine
Steigerung des Vertrauens und du motivierst das
Model und auch dich selbst für den weiteren Ver-
lauf des Shootings.
85 mm (KB) |
f/1,2 | 1/2.500 s |
ISO 50
85 mm (KB) |
f/1,2 | 1/1.000 s |
ISO 100
Seit einiger Zeit arbeitest du mit SIGMA und Sony.
Warum bist du umgestiegen? Was begeistert dich
an diesem System?
Es sind tatsächlich manchmal nur Bruchteile von
Sekunden, in denen ich das Bild sehe und hier hilft
mir der Augen-Autofokus der Sony, der in Kombina-
tion mit dem SIGMA-Objektiv hervorragende
Arbeit leistet. Der Fokus liegt immer auf dem Auge
und ich verliere keine Zeit durch das Verstellen
des AF-Feldes. Zudem sehe ich das fertige Bild be-
reits im Sucher. Ich habe meine komplette Arbeits-
weise umgestellt. Warum SIGMA? Ich habe schon
früher mit SIGMA gearbeitet und somit lag es nah,
sich auch bei der Sony für eine SIGMA-Linse zu ent-
scheiden. Zudem kam mir entgegen, dass SIGMA zu
dem Zeitpunkt gerade auch Objektive mit E-Mount-
Anschluss auf den Markt brachte. Das Preis-Leis-
tungsverhältnis passt einfach am besten.
Was ist dein liebstes Objektiv und warum?
Ich glaube, 99% aller Bilder entstehen mit dem
SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art. Ich habe mit 85
mm ein für mich optimales Porträtobjektiv mit ei-
nem sehr weichen Bokeh, einer hervorstechenden
Freistellung. Zudem habe ich immer noch einen
gewissen „Respektabstand“ zum Model, der für
mich wichtig ist. Ich führe sehr viele Gespräche
während des Shootings und versuche, den Moment
während des Gesprächs zu sehen und festzuhalten.
Dabei hilft mir die Entfernung. 85 mm geben
mir den genau richtigen Abstand.
Sony Alpha 7 III mit SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art
Aufnahme-Details: 85 mm (KB) | f/1,4 | 1/160 s | ISO 50
Sony Alpha 7 III mit SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art
Aufnahme-Details: 85 mm (KB) | f/1,3 | 1/640 s | ISO 200
Sony Alpha 7 III mit SIGMA 85mm F1,4 DG HSM | Art
Aufnahme-Details: 85 mm (KB) | f/1,4 | 1/500 s | ISO 50