PhotoWeekly 16.10.2019 | Page 9

News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R  09 NIKON Z 50 Die Z-Serie wird endlich klein Von Ruben Schäfer Dass wir uns bei PhotoWeekly immer mal wieder über Presse- mitteilungen amüsieren, dürfte treuen Lesern bereits aufgefal- len sein: Hier ein neues Highlight, frisch aus der Pressemitteilung zur neuen Nikon Z 50: „Die beiden neuen Z-DX-Objektive wurden speziell für das Nikon- Z-Bajonett entwickelt, durch das besonders viel Licht bis zum Bild- rand auf den Sensor ge- Quick Facts: langen kann.“ Die Be- Preis: ca. 949 Euro tonung liegt auf kann, Sensor: APS-C CMOS denn was nützt der rie- mit 20,9 Mio. Pixeln sige Schlund? Video-Auflösung: UHD/30p Tatsache ist: Die ers- Display: 3,2-Zoll-Touchscreen (1.040.000 Bildpunkte) ten beiden NIKKOR- ISO: 100-51.200 Z-DX-Zoomobjektive Serienbild: bis zu 11 B/s sind das NIKKOR Z DX 16-50 mm 1:3,5-6,3 VR und das NIKKOR Z DX 50-250 mm 1:4,5-6,3 VR. Beide Linsen enden sogar bei f/6,3, da gelangt wenig Licht auf den Sensor, egal ob Mit- te oder Rand. Immerhin, es sind nur die Kit-Objektive und die Z 50 kann da ja streng genommen nichts dafür und nimmt natürlich auch die anderen Z-Linsen oder lichtstarkes F-Glas per Adapter ans Bajonett.   Mit dem flammneuen 16-50-mm-Objektiv ist die neue Nikon Z 50 wirklich kom- pakt, liegt aber gut in der Hand. Spätestens dann schöpft sie ihr Potenzial voll aus; und davon hat sie reichlich. Kostprobe gefällig? Bitteschön: Die Z 50 ist mit einem DX-Format- (also APS-C-) Sensor mit 20,9 Megapixeln ausgestattet und liefert mit 100-51.200 eine er- staunliche ISO-Performance für diese kompakte Klasse. Der Chip stammt aus der D500. Wie die Modelle Nikon Z 7 und Z 6 verfügt auch sie über das große Nikon-Z-Bajonett, das geringe Auflagemaß und den schnellen Hybrid-Autofokus mit einer wei- ten Bildfeldabdeckung (ca. 90%). Mit dem Augen-AF eignet sich die Z 50 zudem perfekt für Port- räts und dank der Serienaufnah- mefunktion mit bis zu 11 Bildern pro Sekunde lassen sich auch schnelle Bewegungen einfangen.  Zur Ausstattung der Z 50 gehört darüber hinaus der ultrascharfe, elektronische Sucher mit natur- getreuer Bildwiedergabe, ein 8 cm (3,2 Zoll) großer und neigbarer Touch- screen und der tiefe Griff, dank dem Nikons spie- gellose Kameras so ange- nehm in der Hand liegen. In Sachen Video gibt es natür- lich 4K in 30 Bildern pro Sekun- de und ohne Crop. Konnektivität über WLAN und Co. versteht sich ja von alleine. Unser Eindruck im ersten Hands-on: Die Z 50 ist sehr kompakt, aber fühlt sich an wie eine echte Nikon. Die Bedienung ist für jeden, der Nikon kennt, sehr intuitiv. Besonders anspre- chend ist auch der Preis: Nur knapp 950 Euro soll die Kamera zum Marktstart kosten. Kennen wir schon von Canon: Die Hersteller verzich- ten bei den kleinen Modellen auf viele Knöpfe. Dafür gibt es ein Touch-Dis- play. Der Monitor lässt sich nach unten schwenken, was für Selfie-Fotogra- fen oder zum Foto- grafieren über dem Kopf praktisch ist. Das zweite Objektiv, ein 50-250-mm-Tele- zoom ist ebenfalls kompakt geraten und recht leicht. Dafür sind beide nicht wirklich lichtstark. Unser erster Eindruck „Endlich greift Nikon auch in der Mittelklasse an!“ Ruben Schäfer, Redakteur PhotoWeekly Mit der Technik der großartigen D500 greift Nikon nun auch im APS-C-Bereich an und feu- ert eine klare Breitseite ab: Die Z 50 ist zwar klein und kompakt, bietet aber richtig starke Eckdaten in der Kombination aus Serienbild, Autofokus, ISO und Megapixelzahl. Das alles wurde in einem sinnvollen Verhältnis zueinander abgestimmt. Was derweil etwas enttäuscht, sind die beiden Objektive, die zwar kompakt sind und auch Sinn machen, aber gerne schnell um eine Festbrenn- weite ergänzt werden dürfen.