Fujifilm hat mit der X-S10 eine Mittelklasse-DSLM vorgestellt , die nicht nur Ausstattungsmerkmale des höherklassigen Profimodells , sondern auch ein überarbeitetes Gehäuse mitbringt .
Von Thomas Probst
Nach Fujifilms Flaggschiffmodell X-T4 haben viele Fotograf _ innen in der APS-C-Klasse der X-Serie mit einer auf Seiten der Ausstattung leicht abgespeckten X-T40 gerechnet . Stattdessen
N O 166
11 / 2021
Fujifilm X-S10
sehr gut
hat der Hersteller mit der X-S10 eine neue Mittelklasse-Serie vorgestellt . Die X-S10 hat einige Merkmale der X-T4 an Bord , hebt sich andererseits aber vor allem äußerlich von den bisherigen Mittelklasse-Modellen , wie der X-T30 , deutlich ab .
Ausstattung
Das Gehäuse der X-S10 ist recht schmal gebaut und bietet einen tiefen Handgriff , der es selbst Fotografen mit eher großen Händen ermöglicht , die Kamera sicher mit nur einer Hand zu halten . Während die X-T4 und auch die X-T30 und die X-T20 auf eine in erster Linie manuelle Belichtungssteuerung mit einem eigenen Rad
Quick Facts :
Preis : ca . 950 Euro
Sensor : X-Trans CMOS 4 ( APS- C ) mit 26,1 Mio . Pixel
Serienbild : bis zu 20 B / s ( im Crop-Modus bis zu 30 B / s ) für die Verschlusszeit und einem extra Rad für die Belichtungskorrektur ausgestattet waren , setzt Fujifilm in der X-S10 auf ein vereinfachtes Konzept , das vor allem Hobbyfotografen entgegenkommt . So gibt es ein klassisches Modusrad für die Belichtungsmodi P , A , S und M sowie für den Automatik-Modus und kreative Aufnahmefilter .
Darüber hinaus bietet die Kamera neben einer Fn-Funktionstaste und einem Funktionsrad , die beide vom Fotografen mit häufig verwendeten Funktionen belegt werden können , zusätzlich fünf weitere konfigurierbare Tasten auf dem 3,0 Zoll großen Touchdisplay . Das Display kann zur Seite geschwenkt und bis um 180 Grad nach vorne gedreht werden . So ermöglicht die X-S10 sowohl Selfies als auch Fotos und Videos aus der Hocke und der Über-Kopf-Perspektive .
Zum Vergleich : Das Display der X-T30 ließ sich nur nach hinten klappen . Somit kann die X-S10 insgesamt sehr flexibel eingesetzt werden . Der OLED-Sucher
Das 3,0 Zoll große Touchdisplay lässt sich zur Seite schwenken und für Selfies um 180 Grad nach vorne drehen . mit 2,36 Millionen Bildpunkten gleicht dem elektronischen Sucher der X-T30 . Was den Bildsensor betrifft , geht Fujifilm keine Kompromisse ein und setzt auf den viel gelobten X-Trans- CMOS-Sensor mit 26,1 Megapixeln aus dem Flaggschiff X-T4 . Der APS-C-Sensor ist beweglich gelagert und kann auf fünf Achsen bis zu sechs Blendenstufen ausgleichen . Für schnelle Bilderserien schafft die X-S10 bis zu acht Bilder pro Sekunde mit mechanischem Verschluss sowie 20 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss .
Während das X-T4-Topmodell allerdings mit zwei SD-Kartenschächten ausgestattet ist und den schnellen UHS-II-Standard unterstützt , müssen sich Fotografen bei der X-S10 mit nur einem SD-Schacht und der langsameren UHS-I-Geschwindigkeit begnügen . Dafür geht Fujifilm beim Videomodus in die Vollen und ermöglicht nicht nur UHD-Aufnahmen , sondern sogar die volle Cinema4K-Auflösung . Beide Auflösungsformate können bei 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden . Zudem sind im Full- HD-Modus neben Videos mit 60 Bildern pro Sekunde auch Highspeed-Sequenzen mit 240 Bildern in der Sekunde möglich .
Die X-S10 hat einen sehr tiefen Griff , der es möglich macht , die Kamera mit nur einer Hand sicher zu halten .
Bildqualität
Was die Ergebnisse des verbauten X-Trans-CMOS-Sensors mit 26,1 Megapixeln betrifft , so erreicht die X-S10 , laut Sascha Ludwig von Chip , eine „ herausragende Bildqualität “. Die gemessene Auflösung und die Darstellung feiner Details seien über das ISO-Spektrum hinweg „ identisch “ zum Flaggschiff X-T4 . Darüber hinaus hebt der Redakteur ein verbessertes Rauschverhalten hervor : „ Beim Druck auf DIN A3 sind Störpixel selbst bei ISO 12.800 kaum sichtbar ! In der 100-Prozent-Ansicht am Monitor liefert ISO 3.200 noch sehr gute Werte .“ Die X-S10 ist grundsätzlich auf einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 160 bis ISO 12.800 ausgelegt , der auf ISO 80 bis ISO 51.200 erweitert werden kann .
Tim Herpers vom Magazin Digital Photo attestiert der X-S10 ebenfalls eine „ großartige “ Bildqualität . Dabei beeindrucken ihn unter anderem die Praxisaufnahmen mit viel Kontrast und Detailwiedergabe . Ähnlich äußert sich Peter Nonhoff-Arps von heise . de : „ Die Praxisbilder der Fujifilm X-S10 zeigen ein hohes Niveau . In den RAW-Bildern steckt sehr viel Potenzial für eine ausgefeilte Entwicklung . Das Rauschen lässt sich auf ein angenehmes Maß reduzieren .“
Das sagen die Kollegen ...
sehr gut „ Schön klein , angenehm leicht und einfach tolle Aufnahmen : Ob Fotos oder Videos – die Fujifilm X-S10 überzeugt im Test . Der eingebaute Bildstabilisator ist ein echter Vorteil gegenüber den älteren Modellen . Abstriche im Vergleich mit teureren Profi-Modellen gibt es vor allem bei der Ausstattung : Das Gehäuse ist nicht so robust , der Sucher fällt kleiner aus .“ ( Sven Schulz ) „ Die Fujifilm X-S10 ist eine ausgereifte Mittelklasse-APS- C-Kamera , die technisch durchaus mit den höherpreisigen Modellen mithalten kann . Im direkten Umfeld kann sie die Konkurrenz vor allem bei höheren ISO-Werten abhängen . Wer auf einen zweiten Kartenschacht , einen höher auflösenden Sucher und ein besonders abgedichtetes Gehäuse verzichten kann , liegt mit der Fujifilm X-S10 in der Preisklasse um 1.000 Euro genau richtig .“ ( Peter Nonhoff-Arps )
Das PhotoWeekly-Urteil
� Das hat uns gefallen : Die Fujifilm X-S10 liefert die gewohnt hohe Bildqualität aus dem Topmodell X-T4 . Dazu gibt es eine 5-Achsen-Bildstabilisierung , Videos mit Cinema4K-Auflösung , ein Gehäuse mit großem Handgriff und ein schwenk- und drehbares 3,0-Zoll- Touchdisplay . Dabei bietet der Hersteller alle genannten Profi-Features für unter 1.000 Euro .
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Die X-S10 hat nur einen SD-Speicherkartenschacht an Bord , der auch nur den langsamen UHS-I-Standard unterstützt . Zudem fehlen dem Gehäuse die Dichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit .