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09
SIGMA FP
Hosentaschen-
Vollformat
Von Ruben Schäfer
Spiegellose Kameras sollen
kompakt sein, so versprachen
die Hersteller es uns einst. Doch
statt immer kleiner zu werden,
scheinen die Kameras stetig zu
wachsen – insbesondere die Bei-
den L-Mount-Panasonics sind
richtige Eisenschweine gewor-
den. Ausgerechnet in dieser Fa-
milie platziert Sigma
Quick
Facts:
nun die fp, die kleinste
Preis: noch geheim
Spiegellose mit Voll-
Sensor:
Vollformat
CMOS
format überhaupt. Ihre
mit 24 Mio. Pixel
Maße entsprechen etwa
Video-Auflösung: UHD/24p
denen einer Kompakt-
Display: 3,2-Zoll-Touchscreen
kamera, dennoch hat
(2.100.000 Bildpunkte)
Sigma es geschafft, eini- ISO: 6-102.400
ge bemerkenswerte Fea- Serienbild: bis zu 18 B/s
tures zu integrieren.
Da wäre zunächst der
Sensor: Während Sigma in der
Vergangenheit auf exotische
Foveon-Sensoren setzte, kommt
hier ein schnöder 24-Megapixel-
Chip in klassischer Bauweise
zum Einsatz, der allerdings eini-
ge Finessen mit sich bringt. Da-
tenblatt-Freaks wird es schon
aufgefallen sein: Die Kamera hat
tatsächlich einen geboosteten
Start-ISO von 6 (sechs!).
Das neue
45-mm-Objektiv
ist der fp auf den
Leib geschneidert.
Ein richtiger Hand-
griff kommt nur
optional.
Auch die Serienaufnahme mit 18
Bildern pro Sekunde klingt be-
eindruckend – tatsächlich reicht
das Stehvermögen aber nur für
12, dann ist der interne Speicher
restlos aufgebraucht und die Ka-
mera gönnt sich eine kleine Pau-
se. So richtig spannend wird es
derweil für Videografen: Nicht
nur, dass sie mit einem kleinen
Schalter auf der Oberseite sofort
in den passenden Modus wech-
seln können, nein, auch die tech-
nischen Daten klingen sehr gut.
Sigma serviert 4K mit 30 Bildern
pro Sekunde oder 120 davon in
Full HD, zeichnet extern über USB
C in Cinema DNG bei 12 Bit Farb-
tiefe auf und unterstützt HDR in
Videos. Dazu kann die Kamera
sogenannte Cinemagraphs – also
Videos, bei denen ein Teil des Bil-
des eingefroren bleibt – intern
umsetzen und gibt sie als GIF
aus. Diese Features und die Wahl
der Pressebilder lassen uns ver-
muten, dass Sigma die fp tatsäch-
lich insbesondere als Video-
Kompaktkamera-
typisch gibt es nur
wenige und kleine
Knöpfe. Dafür ist
der Touchscreen
recht groß.
Modell positionieren will; so-
zusagen als Gegenpol zu einer
Blackmagic Pocket Cinema. Aber
Fotografen bekommen mit Ge-
sichts- und Augenerkennung, 49
Autofokusfeldern und vielen Zu-
behörteilen auch
genug geboten.
Sowieso, das Zu-
behör: Hier wird
deutlich, dass
Sigma die fp als Teil eines modu-
laren Systems versteht. So gibt es
verschiedenste Griffe, was ange-
sichts der großen Objektive auch
nötig sein dürfte, zudem einen
Sucher, Blitzschuh und Blitz, eine
Basisplatte und einen neuen
Adapter, damit nicht nur die
wenigen L-Mount-Objektive,
sondern alles von Sigma
genutzt werden kann.
Du siehst hier:
Sigma 70-200er,
Adapter, Kamera,
Displaylupe. Wir
empfehlen dazu
ein Stativ.
Unser erster Eindruck
„Sigma probiert mal
was Neues aus“
Ruben Schäfer, Kamera-Experte
Wenn Sigma eine neue Kamera vorstellt, ist der
erste gedankliche Reflex von Kennern oft: „Schau
mal, die spielen wieder Jugend forscht“. Schließ-
lich waren die Quattro-Sigmas der Vergangen-
heit immer in vielerlei Hinsicht besonders. In
diesem Punkt schließt sich zwar auch die fp an,
sie ist aber vor allem eine richtig starke Kamera
geworden und überzeugt uns mit zahlreichen
Features. Dazu zählt auch das Zubehör, das die fp
gut ins Sigma-System einbettet.