PhotoWeekly 17.09.2025 | Page 27

PRAXIS FOTOPROJEKT 27

Heimische Safari

Für spektakuläre Wildlife-Aufnahmen musst du nicht zwingend in die Ferne schweifen – auch der heimische Tierpark bietet spektakuläre Motive.

Text: Ben Kraus, Fotos: Wendy Evans

Sicherlich steht das Fotografieren von Löwen, Tigern und anderen exotischen Tieren auf der Wunschliste jedes Fotografen. Eine Reise nach Afrika oder in den Fernen Osten ist jedoch teuer und zeitaufwendig. Warum also nicht die Sehnsucht nach Großkatzen mit einem Besuch in einem Safaripark in der Nähe stillen? Dort kannst du durch die Gehege streifen und die Tiere auf weitläufigen Freiflächen beobachten.

Manchmal sind die Großkatzen ganz nah, sodass du mit einem 200-mm-Objektiv gute Aufnahmen machen kannst. Meistens lauern sie jedoch im hinteren Teil des Geheges und planen ihre Flucht zusammen mit Zebras, Giraffen und Nilpferden. Für solche Aufnahmen benötigst du ein deutlich längeres Objektiv, etwa 600 mm. Viele Tierparks bieten auch VIP-Touren für Fotografen an, bei denen dich der Guide näher an die Tiere heranbringt. Dann gelingen auch mit einem 300 – 400-mm- Objektiv gute Aufnahmen.

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Emotionen einfangen

Wildtiere brüllen, knurren oder wirken oft so, als würden sie dich als ihre nächste Mahlzeit ins Auge fassen. Sei auf schnell wechselnde Ausdrücke vorbereitet und verwende die kontinuierliche Fokussierung, um den richtigen Moment nicht zu verpassen. Wenn sich die Tiere nicht bewegen, kannst du ihr Gesicht mit einem einzelnen Fokuspunkt fixieren.

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Interaktion suchen

Die meisten Tiere leben in Gruppen. Wie man an unserem Beispiel links erkennen kann, fühlten sich die Geparden noch nicht ganz wohl miteinander, was zu einer Konfrontation und einer spannenden Aufnahme führte. Diese gelang mit einem 600mm und mittenbetonter Belichtungsmessung.

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Kleine Tiere, große Wirkung

Die meisten Safariparks haben nicht nur große Raubtiere, sondern bieten auch die Möglichkeit, kleinere Säugetiere oder Reptilien zu fotografieren. Hier ist ein schläfriger Koala zur Fütterungszeit zu sehen. Das Foto wurde mit 300 mm im Blendenprioritätsmodus und mittenbetonter Belichtungsmessung aufgenommen.

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Nutze die Umgebung

Dieses Kamel genoss die starke Brise, die über den Hügel wehte, auf dem es stand. Versuche, das Tier so zu fotografieren, dass es seitlich von der Sonne beleuchtet wird. Andernfalls steht es im Gegenlicht, und es besteht die Gefahr, dass das Bild unterbelichtet wird oder Lichter verloren gehen.

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Interessante Merkmale

Wenn das Tier interessante Merkmale hat, wie die Hörner dieser Säbelantilope, dann rahme das Foto so ein, dass diese gut zur Geltung kommen. Durch die vertikale Ausrichtung füllen die Hörner das Foto aus. Das ist in diesem Beispiel interessanter, als wenn du das Tier im Querformat fotografieren und dabei auch den hinteren Teil mit aufnehmen würdest.

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