Die zweite Generation des leichten Tele-Zooms bringt clevere Updates und Bildqualität satt ; zu einem durchaus angemessenen Preis .
Von Sascha Ludwig
Eines der beliebtesten Zoom-
Objektive – gleich , in welchem System – ist zweifellos das lichtstarke 70-200er ; ambitionierte Hobby-Fotograf : innen genauso wie waschechte Profis schätzen
N O 199
46 / 2021
Sony FE 70 – 200 mm f / 2,8 OSS GM II
sehr gut den hervorragenden Kompromiss aus Gewicht , großer Offenblende und Reichweite . Für seine spiegellosen Systemkameras bringt Sony jetzt bereits die zweite Version dieses Klassikers auf den Markt – mit teils deutlichen Verbesserungen im Vergleich zum bereits sehr starken Vorgänger-Modell .
Ausstattung
Der erste flüchtige Blick auf die brandneue zweite Version des FE
Quick Facts :
Preis : ca . 3.000 Euro
Gewicht : 1.045 g
Filterdurchmesser : 77 mm
Naheinstellgrenze : 40 cm
Erhältlich für : Sony E ( Vollformat )
70-200 mm f / 2,8 GMaster täuscht gewaltig , denn : Viel hat sich getan im Vergleich zur fünf Jahre alten Version 1 . Mit einer Länge von 200 Millimetern , einem größten Durchmesser von 88 Millimetern und dem 77-Millimeter-Filtergewinde sind beide Objektive zunächst identisch groß . Und auch das weiße Gehäuse mit schwarzen , geriffelten Gummierungen für Zoom- und Fokus-Ring , der abnehmbare Stativ-Fuß sowie die frei belegbaren Funktionstasten sind unverändert vorhanden .
Vom Blendenring bis zum Fokus-Begrenzer : Alle Funktionen des Telezooms lassen sich per Schiebeschalter direkt am Tubus nutzen .
Spätestens beim Gewicht wird allerdings deutlich , dass das jüngste GMaster in einer ganz anderen Liga unterwegs ist : Satte 400 Gramm weniger und damit nur 1.045 Gramm bringt das Telezoom jetzt auf die Waage . Insgesamt sechs anstatt bisher vier verschiedene Schiebeschalter am Tubus erlauben den Direktzugriff auf die wichtigsten Funktionen ; ein zusätzlicher Blendenring kommt obendrauf .
Doch erst der Blick ins Innere zeigt , was sich in den letzten Jahren bei Sony wirklich getan hat : Insgesamt vier Linsenelemente hat Sony eingespart ; ums Fokussieren kümmern sich ab sofort zwei pfeilschnelle sowie lautlose Linear-Motoren , die uns mit äußerst konstanten Werten sowie einer gesteigerten Präzision begeistern . Die Naheinstellgrenze verkürzt sich indes drastisch auf jetzt 40 Zentimeter im Weitwinkel und 82 in Telestellung .
Praxisfoto : Sascha Ludwig
Bildqualität
Was die Abbildungsleistung angeht , erkennen wir in unseren Test-Aufnahmen eine ähnliche Leistungssteigerung : So fällt in erster Linie die Vignettierung
Die Abbildungsleistung überzeugt in jeder Situation ; Bildstabilisator und Autofokus reagieren enorm schnell und zuverlässig . beim Fotografieren mit Offenblende nun deutlich geringer aus . Abblenden ist also so gut wie überflüssig ; die minimal abgedunkelten Ecken verschwinden allerdings so bei Bedarf komplett . Kissen- oder tonnenförmige Verzeichnung erkennen wir in den Aufnahmen der Testkamera zu keinem Zeitpunkt ; ausgezeichnet .
Während die Auflösung im Bildzentrum im Vergleich zum bereits sehr guten Vorgänger fast identisch bleibt , steigert sich die Auflösung am Rand um durchschnittlich 10 bis 15 Prozent – im gesamten Brennweitenbereich
vom Weitwinkel- bis in den Tele- Bereich wohlgemerkt . Insgesamt betrachtet also eine herausragende Optik , die dem Label „ GMaster “ alle Ehre macht .
An einer Alpha- Kamera ist das Telezoom beinahe perfekt ausbalanciert ; von Kopflastigkeit keine Spur .
Das sagen die Kollegen ...
sehr gut „ Mit der Version 2 des professionellen Standard-Telezooms für spiegellose Vollformatkameras hängt Sony die Messlatte ein wenig höher . (...) Wer gerade mit der Anschaffung eines Sony-Telezooms liebäugelt , sollte auf die Neuheit warten , die im November in den Handel kommen soll . Laut Preisempfehlung sollen beide Varianten derzeit 3.000 Euro kosten , allerdings liegt der Straßenpreis des Originals bei etwa 2.400 Euro .“ ( Lars Theiss ) sehr gut
„ Mit dem 65 . E-Mount-Objektiv hat Sony einen weiteren Gewinner hervorgebracht . Das Sony 70-200mm f / 2.8 OSS GM II steigert sich beim Autofokus erheblich , punktet aber auch bei der Bedienbarkeit mit Vollzeit-DMF-Steuerung und einem physischen Blendenring . Bemerkenswerterweise kommt dies alles in einem Objektiv , das fast ein Pfund leichter ist als sein Vorgänger .“ ( Ryan Mense )
Das PhotoWeekly-Urteil
� Das hat uns gefallen : Das leichte Gewicht in Kombination mit einer außergewöhnlichen Abbildungsqualität machen das Telezoom fast schon zum Pflichtkauf für Sony-Fans . Die durchdachte Ausstattung samt kurzer Naheinstellgrenze sowie der Direktzugang zu allen wichtigen Funktionen untermauern den professionellen Anspruch eindrucksvoll .
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Echte Schwächen sind beim Sony FE 70 – 200 mm f / 2,8 OSS GM II schlicht nicht vorhanden . Für einen Tick mehr Komfort wünschen wir uns von Version 3 einen einstellbaren Widerstand des Zoom-Rings ; ein Feature , das Sony bei der großen Schwester mit durchschlagendem Erfolg verbaut hat .