Aktuell
EDITORIAL
02
Wolfgang Heinen
& Florian Schuster,
Herausgeber
Täglich ein Foto: Tut gut,
sagt die Wissenschaft
Wir haben es ja immer geahnt, jetzt
wissen wir es: Jeden Tag ein Foto zu
schießen und es dann online zu teilen,
verbessert dein Wohlbefinden. Das haben
die Wissenschaftler Liz Brewster (Lancaster
University) und Andrew M. Cox (Universi-
ty of Sheffield) bei einer Gruppe von Men-
schen herausgefunden, die bei dem 1-Foto-
am-Tag-Projekt mitgemacht haben – oft als
„Project365“ bezeichnet.
Die Teilnehmer posteten täglich ein Foto
zu Diensten wie Instagram, Flickr und Co.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass
das Aufnehmen und Teilen der täglichen
Fotos das Wohlergehen einer Person durch
Selbstfürsorge ver-
» Täglich zu foto-
bessert („es ist thera-
peutisch, erholsam
grafieren ist thera- und erfrischend“),
peutisch, erholsam zur gemeinschaftli-
chen Interaktion an-
und erfrischend. «
regt („es bietet regel-
mäßigen Kontakt mit
Menschen, die dieselben Interessen tei-
len“) und für Reflexion sorgt („es bietet die
Chance, auf sein Leben zurückzuschauen“).
„1-Photo-a-Day ist keine einfache und un-
komplizierte Übung; es sind vielmehr
komplexe Zusammenhänge in der Praxis,
die das Wohlbefinden auslösen“, sagen die
Wissenschaftler.
Jeden Tag werden immer mehr Fotos ge-
macht und geteilt. Das ist eine Tatsache.
Deshalb müsste die Welt sich eigentlich
durch Fotografie jeden Tag ein Stückchen
besser fühlen. Mal sehen, wohin das führt.
Dass die Aktion „ein Foto machen“ grund-
sätzlich positive Gefühle weckt, können wir
definitiv bestätigen. Also, wir müssen los:
noch ein Bild machen.
In diesem Sinne:
Viel Spaß beim Lesen!