PhotoWeekly 19/2018 | Page 17

P R O F I-T I P P S  17 Porträts mit nur einem Licht Der Promi- und Modefotograf Dan Kennedy erklärt, wie ein einfaches Setup hochwertige Porträts liefert. Es gibt einen „Sweet Spot“ für die Belichtung eines „Headshots“: Oft ist es so, je näher die Licht- quelle kommt, desto besser. Ei- nes meiner Lieblingszubehör- teile für die Beleuchtung ist der Profoto Beauty Dish mit einem Gitter darin. Es hat einen ganz bestimmten Sweet Spot... wenn du es über einen Meter vom Mo- del entfernt hast, sieht das Licht durchschnittlich aus, aber wenn du es erst unter einem halben Meter hast, sieht es gut aus und du kannst wirklich herumspie- len mit den Winkeln, abhängig davon, wie jung oder alt dein Mo- del ist. Wenn du zu nah rangehst, hast du es irgendwann verbockt – es ist ein schmaler Grad zwi- schen „genial“ und „schlimm“. Manchmal gehe ich sehr hoch damit und winkle es nach un- ten – so kannst du echtes Drama hinzufügen, und ich entferne oft das Model zwischen einem hal- ben Meter und einem Meter vom Hintergrund. Auf diese Weise kannst du einen schönen, abge- stuften Effekt im Hintergrund be- kommen, der dem Model wirklich Ausdruck verleiht. Eine Sache, die ich fast immer tue, ist, das Licht ganz knapp über der Linse zu platzieren. Wenn du noch mehr Licht hinzufügst, flacht es manchmal ab. Mit nur einem Licht kannst du dieses Drama und diese Schatten erzeu- gen. Wenn ich es etwas abflachen muss, benutze ich einen silber- nen Schirm als Fülllicht unter der Linse auf einem viel niedrigeren Ständer, nur für die Schatten un- ter Kinn und Nase. Manchmal haben wir zwei Licht-Setups an einem Ort, mit Aufsteckblitzen: Du kannst so zwei Streiflichter haben, die den ganzen Körper als volle Länge (entfesselt) beleuchten, der zwei- te Blitz beleuchtet dann nur das Gesicht, wie oben beschrieben. Das hat den Vorteil, dass der Look erhalten bleibt. Dan Kennedy ist ein Londoner Mode- und Celebri- ty-Fotograf. Er ar- beitete mit Angeli- na Jolie, Madonna, David Beckham, Kate Winslet, Nao- mi Campbell und Jessica Ennis. Zu den Kunden ge- hören Nikon, La- coste und T-Mo- bile; seine Bilder wurden in interna- tionalen Magazi- nen veröffentlicht. danielkennedy.com „Der Grat zwischen genial und scheiße ist bei dieser Methode sehr schmal“ Letztes Kapitel: Fotografiere scharfe Sterne Special