PhotoWeekly 19/2018 | Page 2

Aktuell EDITORIAL 02 Wolfgang Heinen & Florian Schuster, Herausgeber Täglich ein Foto: Tut gut, sagt die Wissenschaft Wir haben es ja immer geahnt, jetzt wissen wir es: Jeden Tag ein Foto zu schießen und es dann online zu teilen, verbessert dein Wohlbefinden. Das haben die Wissenschaftler Liz Brewster (Lancaster University) und Andrew M. Cox (Universi- ty of Sheffield) bei einer Gruppe von Men- schen herausgefunden, die bei dem 1-Foto- am-Tag-Projekt mitgemacht haben – oft als „Project365“ bezeichnet. Die Teilnehmer posteten täglich ein Foto zu Diensten wie Instagram, Flickr und Co. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das Aufnehmen und Teilen der täglichen Fotos das Wohlergehen einer Person durch Selbstfürsorge ver- » Täglich zu foto- bessert („es ist thera- peutisch, erholsam grafieren ist thera- und erfrischend“), peutisch, erholsam zur gemeinschaftli- chen Interaktion an- und erfrischend. « regt („es bietet regel- mäßigen Kontakt mit Menschen, die dieselben Interessen tei- len“) und für Reflexion sorgt („es bietet die Chance, auf sein Leben zurückzuschauen“). „1-Photo-a-Day ist keine einfache und un- komplizierte Übung; es sind vielmehr komplexe Zusammenhänge in der Praxis, die das Wohlbefinden auslösen“, sagen die Wissenschaftler. Jeden Tag werden immer mehr Fotos ge- macht und geteilt. Das ist eine Tatsache. Deshalb müsste die Welt sich eigentlich durch Fotografie jeden Tag ein Stückchen besser fühlen. Mal sehen, wohin das führt. Dass die Aktion „ein Foto machen“ grund- sätzlich positive Gefühle weckt, können wir definitiv bestätigen. Also, wir müssen los: noch ein Bild machen. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!