PhotoWeekly 19.02.2020 | Page 23

Praxis PROFI DER WOCHE  presented by Wie aus einer Begegnung mit Nikon ein Skate- boarder zu einem internationalen Profi-Foto- grafen wurde. Die Geschichte von Keith Ladzinski. Als Keith ein Teenager war, lebte und atmete er Skateboarden – bis zu dem Punkt, als er im Skate- park von einem Freund zum ersten Mal an die Foto- grafie herangeführt wurde. "Ich habe ihn die ganze Zeit mit einer Kamera in der Hand gesehen. Und es dämmerte mir schnell: Er sammelt Erinnerungen." Bald darauf kaufte sich Keith mit Hilfe seines Bruders eine eigene Kamera – eine Nikon FM2 mit einem 50-mm-Objek- tiv – und bemerkte „Man kann rausge- sofort, wie sich seine hen und entdeckt Sicht auf die Welt ver- änderte. „Ich nahm immer etwas, das mir Zeit, um Dinge zu ein Foto wert ist.“ untersuchen, die ich normalerweise für selbstverständlich gehalten hatte – immer auf der Suche nach einem neuen Motiv. Das ist es, was ich daran mag: Man kann rausgehen und entdeckt im- mer etwas, das ein Foto wert ist.“ Keith Ladzinski: vom Skateboarder zum Profi-Fotografen Er entwickelte seine Fotografien während seiner täglichen Arbeit, sah sich aber schließlich einem „Jetzt oder nie“-Moment gegenüber, als er seinen Job verlor und sich entscheiden musste, ob er ganz- tägig in die Fotografie einsteigen wollte. „Als wir die Nachricht bekamen, dass unsere Jobs weg sind, fühlte ich mich zuerst schrecklich. Doch nur wenige Atemzüge später fühlte es sich befreiend an: Ich wusste, ohne zu zögern, dass ich mich nun ganz der Fotografie widmen könnte und auch würde.“ Behind the Scenes: Keith fotografiert einen Skateboarder. Ein aktuelles Skateboard- Foto von Keith. Eine ganz andere Art des Ansporns kam jedoch ganz unerwartet: „Ich arbeitete in einer Produktions- stätte und dort saß ein Mann, der sich meine Bilder ansah. Ich erinnere mich, dass es dieses Bild eines Sonnenaufgangs gab, mit dem ich wirklich zufrie- den war und er schaute es sich an und sagte: ‚Mann, das ist eine echte Verschwendung eines Sonnenauf- gangs!‘“ Dieser neugierige Mitarbeiter entpuppte sich als ehemaliger Fotografielehrer. Aufgrund seiner Kritik erkannte Keith Verbesserungspotenziale in seinen Fotografien und sie weckte außerdem den Ehrgeiz in ihm, ein Foto aufzunehmen, das, wie Keith sagte, „diesen Kerl beeindruckt“. „Auf diese Art „Einmal bin ich in ein von Bild warten sehr schönes Gebirge in Colorado gefahren. Es war die Menschen Herbst, also waren alle ein Leben lang.“ Farben gelb. Es war be- wölkt, aber ich fuhr den- noch los und wartete in der Hoffnung, dass sich der Himmel aufklären würde. Irgendwann geschah es tat- sächlich und ich konnte diese Aufnahme machen. Am nächsten Montag bin ich wieder zur Arbeit gefahren und der besagte Kritiker schaute sich mein Bild an. Es war das erste Mal, dass er etwas Nettes zu mir gesagt hat. Er hat es hochgehalten und er sagte: ‚Auf diese Art von Bild warten die Menschen ein Leben lang‘“. Gebirge in Colorado Ein Foto, das Keith für eine kommerzi- elle Großproduktion aufgenommen hat. Eine dritte wichtige Person in Keiths Geschichte ist Nikon-Ambassador Dave Black. Keith wandte sich zuerst an ihn in der Hoffnung, Assistent zu werden, doch am Ende erwies sich Dave als noch wertvol- lerer Freund und Mentor als gedacht. „Anfang 2006 half er mir, einen Job für die New York Times zu er- gattern und ich durfte Kletterer an einer Eiswand fo- tografieren. Eins der Fotos landete auf der Titelseite und hat meine Karriere angekurbelt.“ Darüber hinaus ist es seine unendliche kreative Energie, die Dave zu einer ständigen Inspiration für Keith macht. Die Entwicklung von Keith basiert darauf, dass er ständig seine Grenzen überschreitet und neue Auf- gaben außerhalb seiner Komfortzone übernimmt. Er hat mit Fotos vom Skateboarden und Klettern ange- fangen und wird heute darüber hinaus auch für Ka- talogaufnahmen gebucht. Außerdem dokumentiert er den Klimawandel für National Geographic. Dieses Foto stammt aus seiner jüngsten Arbeit zur Dokumentation der Naturgeschichte. Eule im Dunkeln Je mehr er sich und seinen Fotostil entwickelte, desto größer wurde auch sein Equipment. „In den Anfangsjahren besaß ich drei Objektive: ein 24 mm, ein 50 mm und ein 70-200 mm. Später bekam ich ein Fisheye und als ich dann immer mehr Jobs bekam, die ein bisschen mehr verlangten, kaufte ich mir un- ter anderem ein 85mm 1,4“. Diese Objektive eröffneten neue kre- ative Möglichkeiten. Je mehr Keith Die Entwicklung der seinen Fotostil Kameras selbst – ins- besondere in Bezug entwickelte, desto auf Qualität, Gewicht größer wurde auch und dem Ausbau von Features und Möglich- sein Equipment. keiten hat auch das Wachstum von Keith als Fotograf beeinflusst. „Mit je- der neuen Kamera-Generation, die herauskommt, bin ich aufgeregt, welche Neuerungen auf mich warten!“ „Eines morgens fuhren wir in die Kalahari, etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang, und da saß plötz- lich diese schöne Eule auf einem Baum. Es war ziemlich dunkel, aber ich hatte das AF-S NIKKOR 600 mm 1:4E FL ED VR auf der Nikon Z 6 mit meiner Einstellung für schwaches Licht. Ich habe vier Auf- nahmen mit 1/30 Sekunde bei hohem ISO-Wert aus der Hand gemacht, bevor sie wegflog – alle Bilder sind scharf und sehen fantastisch aus! Vor 3 Jahren hätte ich dieses Bild wahrscheinlich nicht machen können.“ „Ich habe Vertrauen in die Kameras – das ist in meinen Augen das Wichtigste – und dieses Vertrauen entsteht durch die jahrelange Verwen- dung. Ich vertraue Nikon. Keith Ladzinski ist ein Profi-Fotograf und Filmemacher aus den USA. Von Wildtieren und Abenteuern bis zu Fotojourna- lismus hat sich Keith Ladzinski als Fotograf ständig weiterentwickelt – Nikon-Kameras und NIKKOR-Objektive haben ihn stets begleitet. Seit 2018 ist Keith Nikon-Ambassador und baut sein kreatives Gebiet weiter aus. Er ist auch einer der Juroren des Nikon Photo Contest, der 2019 sein 50-jähriges Bestehen feierte. Weitere Infos: www.ladzinski.com Alle Fotos: Vom Skater zum Profi- Fotografen