Praxis
PROFI DER WOCHE
presented by
Wie aus einer Begegnung mit Nikon ein Skate-
boarder zu einem internationalen Profi-Foto-
grafen wurde. Die Geschichte von Keith Ladzinski.
Als Keith ein Teenager war, lebte und atmete er
Skateboarden – bis zu dem Punkt, als er im Skate-
park von einem Freund zum ersten Mal an die Foto-
grafie herangeführt wurde. "Ich habe ihn die ganze
Zeit mit einer Kamera in der Hand gesehen. Und es
dämmerte mir schnell: Er sammelt Erinnerungen."
Bald darauf kaufte sich Keith mit Hilfe seines
Bruders eine eigene Kamera – eine Nikon FM2 mit
einem 50-mm-Objek-
tiv – und bemerkte
„Man kann rausge-
sofort, wie sich seine
hen
und
entdeckt
Sicht auf die Welt ver-
änderte. „Ich nahm
immer etwas, das
mir Zeit, um Dinge zu
ein
Foto
wert
ist.“
untersuchen, die ich
normalerweise für
selbstverständlich gehalten hatte – immer auf der
Suche nach einem neuen Motiv. Das ist es, was ich
daran mag: Man kann rausgehen und entdeckt im-
mer etwas, das ein Foto wert ist.“
Keith Ladzinski: vom Skateboarder zum Profi-Fotografen
Er entwickelte seine Fotografien während seiner
täglichen Arbeit, sah sich aber schließlich einem
„Jetzt oder nie“-Moment gegenüber, als er seinen
Job verlor und sich entscheiden musste, ob er ganz-
tägig in die Fotografie einsteigen wollte. „Als wir
die Nachricht bekamen, dass unsere Jobs weg sind,
fühlte ich mich zuerst schrecklich. Doch nur wenige
Atemzüge später fühlte es sich befreiend an: Ich
wusste, ohne zu zögern, dass ich mich nun ganz der
Fotografie widmen könnte und auch würde.“
Behind the Scenes:
Keith fotografiert
einen Skateboarder.
Ein aktuelles
Skateboard-
Foto von Keith.
Eine ganz andere Art des Ansporns kam jedoch
ganz unerwartet: „Ich arbeitete in einer Produktions-
stätte und dort saß ein Mann, der sich meine Bilder
ansah. Ich erinnere mich, dass es dieses Bild eines
Sonnenaufgangs gab, mit dem ich wirklich zufrie-
den war und er schaute es sich an und sagte: ‚Mann,
das ist eine echte Verschwendung eines Sonnenauf-
gangs!‘“ Dieser neugierige Mitarbeiter entpuppte sich
als ehemaliger Fotografielehrer. Aufgrund seiner
Kritik erkannte Keith Verbesserungspotenziale
in seinen Fotografien und sie weckte außerdem
den Ehrgeiz in ihm, ein Foto aufzunehmen, das,
wie Keith sagte, „diesen
Kerl beeindruckt“.
„Auf diese Art
„Einmal bin ich in ein
von
Bild
warten
sehr schönes Gebirge in
Colorado gefahren. Es war die Menschen
Herbst, also waren alle
ein
Leben
lang.“
Farben gelb. Es war be-
wölkt, aber ich fuhr den-
noch los und wartete in der Hoffnung, dass sich der
Himmel aufklären würde. Irgendwann geschah es tat-
sächlich und ich konnte diese Aufnahme machen. Am
nächsten Montag bin ich wieder zur Arbeit gefahren
und der besagte Kritiker schaute sich mein Bild an. Es
war das erste Mal, dass er etwas Nettes zu mir gesagt
hat. Er hat es hochgehalten und er sagte: ‚Auf diese Art
von Bild warten die Menschen ein Leben lang‘“.
Gebirge in
Colorado
Ein Foto, das Keith
für eine kommerzi-
elle Großproduktion
aufgenommen hat.
Eine dritte wichtige Person in Keiths Geschichte ist
Nikon-Ambassador Dave Black. Keith wandte sich
zuerst an ihn in der Hoffnung, Assistent zu werden,
doch am Ende erwies sich Dave als noch wertvol-
lerer Freund und Mentor als gedacht. „Anfang 2006
half er mir, einen Job für die New York Times zu er-
gattern und ich durfte Kletterer an einer Eiswand fo-
tografieren. Eins der Fotos landete auf der Titelseite
und hat meine Karriere angekurbelt.“ Darüber hinaus
ist es seine unendliche kreative Energie, die Dave zu
einer ständigen Inspiration für Keith macht.
Die Entwicklung von Keith basiert darauf, dass er
ständig seine Grenzen überschreitet und neue Auf-
gaben außerhalb seiner Komfortzone übernimmt. Er
hat mit Fotos vom Skateboarden und Klettern ange-
fangen und wird heute darüber hinaus auch für Ka-
talogaufnahmen gebucht. Außerdem dokumentiert
er den Klimawandel für National Geographic.
Dieses Foto
stammt aus seiner
jüngsten Arbeit zur
Dokumentation der
Naturgeschichte.
Eule im Dunkeln
Je mehr er sich und seinen Fotostil entwickelte,
desto größer wurde auch sein Equipment. „In den
Anfangsjahren besaß ich drei Objektive: ein 24 mm,
ein 50 mm und ein 70-200 mm. Später bekam ich ein
Fisheye und als ich dann immer mehr Jobs bekam,
die ein bisschen mehr verlangten, kaufte ich mir un-
ter anderem ein 85mm 1,4“. Diese Objektive
eröffneten neue kre-
ative Möglichkeiten.
Je mehr Keith
Die Entwicklung der
seinen
Fotostil
Kameras selbst – ins-
besondere in Bezug
entwickelte, desto
auf Qualität, Gewicht
größer
wurde
auch
und dem Ausbau von
Features und Möglich- sein Equipment.
keiten hat auch das
Wachstum von Keith als Fotograf beeinflusst. „Mit je-
der neuen Kamera-Generation, die herauskommt, bin
ich aufgeregt, welche Neuerungen auf mich warten!“
„Eines morgens fuhren wir in die Kalahari, etwa
eine Stunde vor Sonnenaufgang, und da saß plötz-
lich diese schöne Eule auf einem Baum. Es war
ziemlich dunkel, aber ich hatte das AF-S NIKKOR
600 mm 1:4E FL ED VR auf der Nikon Z 6 mit meiner
Einstellung für schwaches Licht. Ich habe vier Auf-
nahmen mit 1/30 Sekunde bei hohem ISO-Wert aus
der Hand gemacht, bevor sie wegflog – alle Bilder
sind scharf und sehen fantastisch aus! Vor 3 Jahren
hätte ich dieses Bild wahrscheinlich nicht machen
können.“ „Ich habe Vertrauen in die Kameras – das
ist in meinen Augen das Wichtigste – und dieses
Vertrauen entsteht durch die jahrelange Verwen-
dung. Ich vertraue Nikon.
Keith Ladzinski
ist ein Profi-Fotograf und Filmemacher aus den USA.
Von Wildtieren und Abenteuern bis zu Fotojourna-
lismus hat sich Keith Ladzinski als Fotograf ständig
weiterentwickelt – Nikon-Kameras und NIKKOR-Objektive haben
ihn stets begleitet. Seit 2018 ist Keith Nikon-Ambassador und baut
sein kreatives Gebiet weiter aus. Er ist auch einer der Juroren des
Nikon Photo Contest, der 2019 sein 50-jähriges Bestehen feierte.
Weitere Infos: www.ladzinski.com
Alle Fotos:
Vom Skater
zum Profi-
Fotografen