Reflexionen bringen Tiefe und Spannung in deine Fotos . Mit einem einfachen Heimprojekt kannst du spielerisch lernen , sie gezielt einzusetzen .
Text : Sarah Alexandra Fechler , Foto : Kim Bunermann
Ein fesselndes Foto braucht Tiefe und visuelle Anziehungskraft . Gleichzeitig sollte es ein interessantes Motiv zeigen oder kreative Techniken nutzen , um aus der Masse hervorzustechen und bei den Betrachtern in Erinnerung bleiben . Reflexionen bieten eine tolle Möglichkeit , alltägliche Szenen aus einem anderen Blickwinkel zu zeigen . Sie finden sich überall – in Fenstern , Spiegeln oder Wasser . Genau diesen Effekte nutzen wir in unserem kleinen Heimprojekt . Eine kleine Trockenübung , um ein Auge für die Komposition mit Reflexionen zu erhalten , um diese draußen nutzen zu können .
Der Vorteil bei diesem Projekt ist , dass wir im geschlossenen Raum nicht gegen den Wind oder andere Witterungsbedingungen arbeiten müssen , sondern die volle Kontrolle behalten . Perfekt , um erste Experimente mit kunstvollen Kompositionen durchzuführen . Für das Projekt brauchst du im Grunde nicht viel : ein Motiv – bei uns die Tulpen – sowie ein Gefäß mit Wasser , in dem sich dieses reflektieren soll . Dazu ist ein Stativ hilfreich , da du so in Ruhe den Bildausschnitt auf dem Display kontrollieren kannst und gleichzeitig die Hände frei hast , um Details in der Komposition anzupassen .
1
Spiegelnde Fläche
Nimm einen Glasbehälter , der groß genug für deinen gewünschten Bildausschnitt ist . Fülle ihn mit Wasser , und lege ihn auf einen farbigen Stoff – dunklere Farben verstärken Reflexionen oft besser . Tipp : Kratzer im Glas können sichtbar sein , aber sie fügen interessante Details hinzu .
2
Motiv wählen
Grundsätzlich eignet sich jedes Motiv ! Bewege den Behälter durch dein Zuhause , um verschiedene Reflexionen zu entdecken . Objekte mit markanten Formen und Details wirken besonders gut , da die Wasseroberfläche diese aufbrechen und künstlerische Muster erzeugen .
3
Der passende Blickwinkel
Analysiere verschiedene Blickwinkel , ähnlich wie bei einer Outdoor-Pfütze . Der Vorteil bei deinem Heimprojekt : Du kannst die „ Pfütze “ bewegen , bis du die beste Reflexion gefunden hast . Probiere auch den Bildausschnitt zu verändern , indem du zoomst oder näher herangehst .
4
In RAW fotografieren
Reflexionen sind anspruchsvoll , daher solltest du dich nicht auf Automatikmodi verlassen . Funktionen wie die Bildstabilisierung helfen jedoch bei Freihandaufnahmen . Fotografiere im RAW-Format , um in der Nachbearbeitung mehr Spielraum für Zuschnitte und Anpassungen zu haben .
5
Kameraeinstellungen
Für scharfe Reflexionen ist eine große Tiefenschärfe wichtig . Wähle Blende f / 8 und eine kurze Verschlusszeit ( z . B . 1 / 200 ). Passe die ISO-Werte an , und experimentiere mit Über- oder Unterbelichtung . Nutze den Weißabgleich , um Farben durch Voreinstellungen zu verstärken .
6
Manuell scharfstellen
Die meisten Reflexionen bieten wenig Kontrast , daher ist der Autofokus unzuverlässig . Stelle lieber manuell auf die dunkelsten Bereiche des Motivs scharf , um diese hervorzuheben . Wenn das schwierig ist , nutze ein Stativ und belichte gegebenenfalls länger .
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