PhotoWeekly 21/2018 | Page 18

MAKRO-FOTOGRAFIE 18 Wähle das perfekte Objektiv Special Makro-Objektive sind sehr spezielle Werkzeuge. Überlege, was du brauchst. Für scheue Motive sind kürzere Brenn- weiten oft unge- eignet, da der Fo- tograf das Objektiv sehr nahe bringen muss und so ein Fluchtverhalten auslöst. Tele-Ma- kro-Optiken bie- ten vergleichbare Vergrößerung von weiter weg. Erste Schritte in die Welt der Makro­-Fotografie kannst du auch mit ei- nem „normalen“ Objek- tiv machen – einem Standardzoom beispielsweise. Letztlich können die besten Er- gebnisse jedoch nur zuverlässig mit speziellen Makro-Optiken erzielt werden. Dedizierte Mak- ro-Objektive können das Motiv in Lebensgröße auf dem Kamera- sensor wiedergeben. Sie zeichnen sich durch ein optisches Design aus, das eine sehr nahe Fokussie- rung ermöglicht und bei diesen extremen Distanzen die bestmög- liche Schärfe und Qualität bietet. Die Brennweite hängt von dem Motiv und der Umgebung ab, in der du dich befindest. Die kürze- ren Objektive haben weniger und kleinere Glaselemente und bieten somit Vorteile bei Ge- wicht und Tragbarkeit, ihre Nützlichkeit kann jedoch unter bestimm- ten Bedingungen einge- schränkt sein. Bei der Aufnahme von Wildtie- ren wie Insekten oder kleinen Säugetieren kann der sehr nahe Arbeitsabstand einer 60-mm-Makrolinse unpraktisch sein, da diese Tiere leicht ge- stört werden und flüchten, wenn die Kamera nahe kommt. In den meisten Fällen sind 100 mm bis 180 mm die bessere Wahl, da die- se Modelle bei Aufnahmen von weiter weg eine hohe Vergröße- rung ermöglichen. In der Makro- Fotografie dreht sich alles um De- tails. Gut aufge- nommene Auf- nahmen wie diese ziehen den Be- trachter magisch an. Aber Achtung: Alle Fehler in der Technik oder Be- lichtung sind gut sichtbar und kaum zu verbergen. Für weniger Kosten bieten viele Zoom-Objektive einen „Makro“- Modus für Nahaufnahmen. Der kann keine echte Makro-Foto- grafie, kann aber nützlich sein, um größere Motive, insbesonde- re Blumenstrukturen, detaillierter aufzunehmen. Bei einigen Objek- tiven wird dieser Modus durch ei- nen Schalter am Objektivtubus aktiviert, der das Objektiv am oberen Ende des Brennweiten- bereichs fixiert. Eine andere er- schwingliche Alternative ist ein Makrofilter oder Dioptrienfilter, der am Filtergewinde eines Ob- jektivs befestigt wird und die Ver- größerungsleistung erhöht. Diese können kombiniert werden, lei- der auf Kosten der Bildqualität. Nächstes Kapitel: Verstehe den Abbildungsmaßstab Spezielle Objektive können das Motiv in Lebensgröße auf den Sensor zaubern.