Die Solarzelle der Prima Sol war vor der Kamerafront angebracht . Wollte man fotografieren , klappte man sie herunter .
Text : Markus Siek
Foto : Kurt Tauber / deutsches-kameramuseum . de
Das Problem kennen wir – gerade bei DLSMs – auch heute noch : Man nimmt das Motiv ins Visier , will auslösen und sieht auf dem Display die Akku-Anzeige rot blinken . Jetzt wird es Zeit , den Akku ins Aufladegerät zu legen und ans Stromnetz anzuschließen . Doch was , wenn man weder ein Aufladegerät noch einen Ersatzakku zur Verfügung hat ? Das war bei der Kompaktkamera Prima Sol , die Canon im Jahr 1995 vorgestellt hat , kein Problem . Die Kleinbild-Kompaktkamera brachte ein eigenes Solarmodul mit , durch den sich der integrierte Lithium-Ion-Akku automatisch auflud . Anschließend hatte die Kamera wieder Power für bis zu fünf Filme mit je 24 Fotos . Eigentlich keine schlechte Idee : Dank der Solarzelle waren die Nutzer der Kamera nicht nur unabhängig von Steckdosen und Batterien , sondern sparten auch noch Energiekosten und schonten so die Umwelt .
Am Markt durchsetzen konnte sich die Prima Sol dennoch nicht . Vielleicht lag das auch daran , dass Canon auf eine zusätzliche Auflademöglichkeit für den fest verbauten Akku , sprich einen Stromanschluss , verzichtete . Das bedeutete , dass die Nutzer bei leerem Akku auf die Kraft der Sonne angewiesen waren – schwierig etwa im tristen , dunklen Winter . Bei bedecktem Himmel lag die maximale Aufladezeit übrigens bei bis zu 120 Stunden ! Damit verlangte Canon seinen Kunden wohl doch etwas zu viel ab !
75 Jahre PHOTO PRESSE
In den 75 Jahren seit Erscheinen der ersten Ausgabe der PHOTO PRESSE kamen und gingen Produkte , Innovationen und Trends . Einiges war von gigantischem Erfolg gekrönt , anderes ging spektakulär unter . In dieser Serie werfen wir in loser Folge einen nostalgischen Blick zurück und sagen , warum so manches auf der Strecke blieb ….
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