PhotoWeekly 22/2018 | Page 21

Special P R O F I-T I P P S  21 Die Dynamik entschlüsselt Wer Tiere fotografieren möchte, schaut am bes- ten, was gut ankommt. Hier ein paar Beispiele: In der Tierfotografie geht es um weit mehr als nur darum, Tiere zu fotografieren. Bilder müssen dynamisch, mitreißend oder faszinierend sein und den Betrachter fesseln. Und das ist kein Hexenwerk, wie wir an den folgenden Punkten und Beispielen sehen. Lass dich doch einfach inspirieren! 1 Flugrichtung: Erfasse ihn, wenn der Vogel auf dich zu oder zumindest seitwärts fliegt. Mit anderen Worten, es ist am besten, wenn der Vogel ins Bild reinfliegt. Wenn der Vogel bereits vor dir wegfliegt, ist der Schuss nicht mehr so attraktiv oder ein- drucksvoll. 2 Augenkontakt: Der Vogel muss in die Kamera schau- en, wenn du auf den Auslöser drückst, um sicherzustellen, dass ihr guten Blickkontakt habt. Nor- malerweise wird das bei Beach- tung von Schritt eins sowieso er- reicht. Es wäre definitiv toll, wenn der Vogel außer dem Fliegen noch etwas anderes macht. Ein Vogel, der mit einer Beute fliegt oder vielleicht zwei Vögel, die um eine Beute kämpfen – das ist ein richtig gutes Bild. 3 Gradmesser Hintergrund: Trotz der Tatsache, dass das in der Regel nicht unter dei- ner Kontrolle ist, kannst du bei richtiger Planung deine Chance maximieren. Selbst wenn der Vo- gel in der Ferne nur von Bäumen umrahmt wird, fällt er viel besser auf als gegen den blauen Himmel. Überprüfe deine Umgebung auf Positionierung, insbesondere da- mit du den Flug der Vögel vorher- sehen kannst, wenn sie starten. 4 Belichtung: Wenn man zum Beispiel einen erwach- senen Weißkopfseeadler fotogra- fiert, ist es eine ziemliche Heraus- forderung, seinen weißen Kopf nicht zu überbelichten, während man seinen dunklen Körper gut belichtet. Das kann frustrierend sein. Die Sonne wird von Wolken- flecken blockiert und du fotogra- fierst ein fliegendes Motiv, das die Lichtverhältnisse verändert, egal wo es hin oder her fliegt. Verwen- de die benutzerdefinierten Ein- stellungen an deiner Kamera, um Änderungen an der Tastenbele- gung einzustellen. So kannst du die Belichtungsmessung auf eine eigene Taste legen oder die Be- lichtungskorrektur aktivieren. 5 Nutze kurze Verschlusszei- ten: Zum Beispiel mindes- tens 1/1.250 Sekunden bei einem Canon EF 600 mm mit offener Blende, wenn die Beleuchtung das zulässt. Eine höhere Ver- schlusszeit ist für die Aufnahme von Freihand-Fotos vorzuziehen, obwohl du vielleicht etwas Bewe- gung an der Spitze der Flügel des Vogels zeigen möchtest. Wenn du also eine zu schnelle Belich- tungszeit einstellst, werden alle Bewegungen eingefroren. Ver- wende möglichst die doppelte Brennweite als Belichtungszeit. Letztes Kapitel: Wie Phoo Chan berühmt wurde