Interview
MICHAEL OMORI KIRCHNER
„Gut sein
reicht nicht.“
Michael Omori Kirchner
Foto: Patrick Reymann
Als zertifizierter Business-Coach entwickelt
Michael Omori Kirchner für und mit kreativen Unternehmern
individuelle Selbstmarketing-Konzepte.
Mit uns hat er über zentrale Erfolgsfaktoren
gesprochen – und über die positiven Effekte einer
effizienten und transparenten Buchhaltung.
Michael, du berätst Kreative
im Allgemeinen und Fotografen
im Besonderen zum
Thema Selbstvermarktung
und Kundengewinnung. Woran
hapert’s bei den meisten?
Viele Kreative tun sich schwer
mit der Eigenvermarktung. Statements,
die ich immer wieder
höre, lauten: „Ich bin nicht so der
Typ fürs Marketing“ oder „Ich will
mich nicht verkaufen.“ Die dahinterstehende
Hoffnung lautet: Die
Kunden kommen schon auf mich
zu, wenn ich nur gut genug bin.
Also arbeiten viele Kreative lieber
an der Optimierung ihres Portfolios
oder ihrer fotografischen
und Post-Produktions-Skills und
schieben das Thema Marketing
nach hinten.
Gut sein reicht nicht, sagst du …
Natürlich muss die handwerkliche
Zur Person:
Michael Omori
Kirchner ist Mentor
und zertifizierter
Business-Coach
für kreative Unternehmer
– und entwickelt
mit seinen
Kunden einen Weg
zu einem persönlichen
und individuellen
Marketing.
Zuvor hat er einen
Verlag gegründet
und als Fotograf für
Firmen wie Sony,
Nike, Siemens,
BASF und SAP gearbeitet.
Michael
ist verheiratet, hat
zwei Söhne und
lebt in Heidelberg.
echtes-marketing.de
Qualität stimmen – und ich muss
konzeptionell innovativ agieren. Das allein reicht
aber tatsächlich nicht. Man muss auch sichtbar
sein und sich zielgenau, das heißt mit Blick auf den
Kunden, positionieren. Die gute Nachricht ist: Ein
authentisches und persönliches Marketing ist viel
leichter als die meisten denken.
In aller Kürze: Wie macht man’s richtig?
Die wichtigste Frage, die ich mir stellen muss, lautet:
Was braucht der Kunde wirklich? Als Kreativer verkaufe
ich ja nur auf den ersten Blick ein Produkt
oder eine Dienstleistung, aus Kundensicht bin ich
vielmehr idealerweise ein Problemlöser. Wir verkaufen
also nicht nur unsere Arbeit, sondern auch
uns selbst als Person, mit unseren fachspezifischen
aber auch kommunikativen Fähigkeiten und anderen
Softskills. Die muss ich über klare und einfache
Botschaften kommunizieren.
Michael ist Business
Coach und
oft Sprecher auf
Veranstaltungen,
war aber auch viele
Jahre als Fotograf
selbstständig.
Dazu muss ich allerdings wissen, wo meine
Stärken oder vielleicht sogar meine Alleinstellungsmerkmale
liegen. Wie finde ich die heraus?
Vor allem indem ich dem Kunden genau zuhöre.
Jeder von uns hat Stärken, die uns oft aber gar nicht
bewusst sind. Wenn man mit dem Kunden spricht
und der sich lobend äußert, sollte man die Ohren
weit aufmachen, das Lob dankbar entgegennehmen
und sich die genauen Formulierungen merken.
Noch einmal zurück zur Sichtbarkeit.
Wie erhöht man diese?
Da gibt es unterschiedliche Wege und jeder Fotograf
wird seinen eigenen finden. Wer als Fotograf
oder Fotografin seine eigene Botschaft klar definiert
hat, also genau benennen kann, welchen Nutzen
der Kunde durch die Arbeit mit ihm oder ihr hat,
möchte diese Botschaft in die Welt hinaustragen.
Der eine fühlt sich in den Social-Media-Netzwerken
wohl, präsentiert dort seine Arbeiten und lässt Interessenten
hinter die Kulissen schauen. Durch eine
regelmäßige Präsenz und persönliche und individuelle
Botschaften
baut sich so Schritt
für Schritt die eigene
Marke auf. Der andere
geht lieber persönlich
auf Menschen
zu, trifft sie bei Netzwerk-Veranstaltun-
„Marketing und
Kundengewinnung
sind kein Sprint,
sondern ein
Dauerlauf.“
gen oder auf Messen
und ruft sie regelmäßig an. Eines wird aber nicht
funktionieren: zu Hause sitzen und warten, bis man
entdeckt wird. Marketing und Kundengewinnung
sind kein Sprint, sondern ein Dauerlauf. Ich empfehle
meinen Klienten, sich auf drei Wege der Kundengewinnung
zu beschränken, diese dann aber
sehr regelmäßig und konsequent durchzuführen.
Wie stellst du deine eigene Sichtbarkeit sicher?
Neben meiner Website und meiner Präsenz als
Sprecher auf Veranstaltungen wie z. B. der tPIC (the
Professional Imaging Conference) betreibe ich die
Podcasts „Echtes Marketing“ sowie „Fotografie Business
Podcast“ für Fotografen, die Anregungen für
ihre Kundengewinnung benötigen. Dort sprechen
wir jede Woche über konkrete Themen aus dem Berufsalltag
von Fotografen. Und ich lade meine Hörer
und Leser ein, mit mir als Mentor zu arbeiten und so
Kunden zu gewinnen, die ihre eigene Arbeit wertschätzen
und gut bezahlen.
Stichwort wirtschaftlicher Erfolg: Der besteht, verkürzt
gesagt, in der Maximierung der Einnahmen
bei gleichzeitiger Minimierung der Ausgaben. Hast
du in dieser Hinsicht Tipps?
Ein Beispiel: Gerade der Aufwand für Aufgaben wie
die Buchhaltung, die vielen Kreativen ohnehin
lästig ist, lässt sich mit den richtigen Tools minimieren
– etwa mit einer schlagkräftigen Buchhaltungssoftware.
Du selbst nutzt seit einiger Zeit lexoffice. Warum?
Ich bin von der einfachen Bedienung und der Automatisierung
von Routine-Aufgaben begeistert.
Was meinst du damit?
Rechnungen lassen sich beispielsweise sehr effektiv
in die Gewinn- und Verlustrechnung einpflegen.
Wenn ich einen Handyvertrag habe, muss ich der
Software nur einmal sagen, wo sie die monatliche
Rechnung abrufen kann, dann tut sie das ab da automatisch.
Die wenigen Rechnungen, die noch in
Papierform kommen, lassen sich dank integrierbarer
Texterkennungssoftware leicht digitalisieren
und den richtigen Kostenschlüsseln zuordnen. Vorher
habe ich für derartige händische Erfassungsaufgaben
eine Fachkraft beschäftigt, das hat mich im
Monat zwischen 120 und 150 Euro gekostet.
Du kannst »lexoffice« auf dem Smartphone, Tablet, PC
oder auch auf Mac verwenden, sparst damit viel Zeit
und kannst dich auf das Wesentliche konzentrieren.
Es geht also in erster Linie um
Zeit- bzw. Kostenersparnis?
Das ist definitiv ein positiver Effekt. Noch wichtiger
finde ich aber den hohen Grad an Transparenz, den
lexoffice bietet. Zum einen kann ich im Dashboard
auf einen Blick sehen, wo ich gerade finanziell stehe,
zum anderen kann ich mir bei größeren Posten
auf einen Klick jeden Unterposten detailliert aufschlüsseln
lassen. Ich begreife sofort, wie sich bestimmte
Zahlungsflüsse zusammensetzen. Das ist
bei der Zusammenstellung meines Steuerberaters,
der im Übrigen auch direkt auf die cloudbasierte
Software zugreifen kann, nicht immer der Fall. Die
lexoffice-Daten sind so aufbereitet, dass ich auch
als Laie verstehe, was passiert.
Abschließend: Bis vor ein paar Jahren hast du neben
deiner Beratertätigkeit auch als Fotograf für
Unternehmen wie Sony, Nike, BASF und SAP gearbeitet.
Warum hast du die Fotografie aufgegeben?
Ich habe sie nicht aufgegeben, ich bin nur sozusagen
den umgekehrten Weg gegangen und habe meinen
Beruf zum Hobby gemacht. Für mich fühlt sich
das gut an. Ich habe eine langjährige Erfahrung als
Unternehmensberater und war dann viele Jahre als
Fotograf selbstständig. Heute verbinde ich als Mentor
und Coach beide Tätigkeiten und kann so meine
Kunden sehr praxisnah und erfolgreich dabei unterstützen,
ihre Ziele zu erreichen.
Michael Omori Kirchner
live auf der tPIC
Michael Omori Kirchner hält am 11. August
im Rahmen der tPIC einen Vortrag:
Jetzt durchstarten: Vom Selbstständigen zum
Unternehmer – powered by lexoffice
Die tPIC richtet sich an aufstrebende
und professionelle Fotografen.
Vom 10. bis 14.8. wird jeweils nahezu den
gesamten Tag gesendet. Über 50 Vorträge
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