PhotoWeekly 22.09.2021 | Page 32

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Technik

META-TEST 32

NIKON NIKKOR Z MC 105 mm f / 2,8 VR S

Das schärfste Objektiv für Nikon-Z-DSLMs

Maximale Schärfe für minimale Details ; nicht nur Fotograf : innen , die in die Welt der kleinen Dinge eintauchen möchten , greifen zu einem Makro-Objektiv .

Von Sascha Ludwig

Dedizierte Makro-Optiken erfreuen sich großer Beliebtheit in der Foto-Community ; und das zurecht : Objektiv-Modelle , die in erster Linie auf die Fotografie winziger Details ausgelegt sind ,

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Nikon Nikkor Z MC 105 mm f / 2,8 VR S

sehr gut bieten ein Maximum an Schärfe im gesamten Bildfeld . Diese Eigenschaft macht ein Makro somit auch für andere Fotograf : innen interessant ; etwa mit Schwerpunkt Porträts oder auch in der Produkt-Fotografie . Mit dem neuen Nikkor Z MC 105 mm f / 2,8 VR S liefert Hersteller Nikon nun zum ersten Mal eine entsprechende native Optik für die hauseigenen Kleinbild-DSLMs .

Ausstattung

Was uns gleich zu Beginn beim 105-mm-Makro am besten gefallen hat , sind die vielen Funktionen und Details , die die Fotografie mit dem Objektiv leichter und gleichzeitig effektiver machen . So finden wir hier am abgedichteten Tubus einen praktischen Fokus-Begrenzer , zusätzlich aber auch noch ein kleines Display . Darauf werden Informationen zum Fokus-Abstand oder auch

Quick Facts :

Preis : ca . 1.100 Euro

Gewicht : 630 g

Filterdurchmesser : 62 mm

Naheinstellgrenze : 29 cm

Erhältlich für : Nikon Z die eingestellte Blende angezeigt . Dazu gibt es noch eine frei belegbare Funktionstaste , die den Direktzugriff auf die meistgenutzten Features beschleunigt . Der integrierte Bildstabilisator arbeitet nahtlos mit den kamerainternen Systemen zusammen und lässt beispielsweise die Belichtungszeit weiter reduzieren .

Bildqualität

Wer bereit ist , rund 1.100 Euro zu investieren , erhält mit dem Nikkor Z MC 105 mm f / 2,8 VR S ein waschechtes Profi-Objektiv ; mit einer ausgezeichneten

Der maximale Abbildungsmaßstab liegt makrotypisch bei 1:1 ; ein Garant für außergewöhnliche Bilder mit Blick in fremde Welten .

Performance in beinahe jedem Bereich . Bereits bei der Auflösungsleistung bemerken wir knackscharfe Ergebnisse im Bildzentrum bei Offenblende ; sehr beeindruckend . Am Bildrand ist eine leicht verringerte Auflösung ersichtlich ; typisch für dedizierte Makro-Objektive . Beim Abblenden reduziert sich die Auflösung beim 105-mm-Makro in der Bildmitte zwar leicht , liegt allerdings noch immer noch auf einem ausgezeichneten Niveau .

Am Rand ist dagegen eine markante Steigerung zu beobachten , die im Vergleich zu den Werten bei Offenblende erfreulich hoch ausfällt . In Sachen Objektiv-Güte

Die kurze Naheinstellgrenze lädt zum Experimentieren mit den Motiven ein . Die Schärfe überzeugt dabei auf ganzer Linie .

muss sich das lange Makro nur knapp dem kürzeren Schwester- Modell geschlagen geben ; eine minimale , kissenförmige Verzeichnung macht hier den Unterschied zugunsten der ebenfalls neu erhältlichen Optik mit einer Brennweite von 50 Millimetern . Apropos : Wer in die Makro-Fotografie mit dem Nikkor Z MC 50 mm f / 2,8 einsteigen möchte , erhält schon für rund 700 Euro ein starkes Allround-Paket , muss aber ein paar Abstriche in puncto Bildqualität einkalkulieren . Doch zurück zur großen Schwester : Vignettierung und chromatische Aberrationen bewegen sich auf ausgezeichnetem Niveau , sind also mit bloßem Auge nicht erkennbar . Dank neun abgerundeten Blendenlamellen weiß auch das Bokeh beim Fotografieren von Porträts zu begeistern .

Umfangreiche Dichtungen am Tubus machen das Makro-Objektiv uneingeschränkt outdoortauglich .

Das sagen die Kollegen ...

sehr gut „ Mit Ausnahme des manchmal etwas harschen Bokehs kann man die Bildqualität des Nikon Z MC 105 mm F2.8 VR S nur loben . Optische Fehler sind gering bis nicht vorhanden , die Gegenlichtkontraste sind hoch und die Auflösung selbst an der über 45 Megapixel auflösenden Nikon Z 7II von der Bildmitte bis zum Bildrand hervorragend .“ ( Benjamin Kirchheim )

„ Zugegeben : Unsere Erwartungen an das Makro-Objektiv waren hoch . Wurden wir enttäuscht ? Definitiv nicht . Beim Praxistest eines Vorserienmodells waren wir bereits sehr begeistert . Die Ergebnisse aus dem Labor bestätigten unseren Eindruck : Die Auflösung ist im Bildzentrum bei Offenblende f / 2,8 höher als zweifach abgeblendet .“ ( Tim Herpers )

„ In der Bildmitte sind Auflösung und Kontrast bei beiden gemessenen Blenden auf einem sehr hohen Niveau . Allerdings ist der Randabfall besonders des Kontrasts bei Blende 2,8 messtechnisch moderat , aber sichtbar . Abgeblendet entfällt auch diese Kritik . Der Autofokus arbeitet nicht extrem schnell , aber treffsicher – empfohlen .“ ( Wadim Herdt )

Das PhotoWeekly-Urteil

� Das hat uns gefallen : Wer das neue Nikon-Makro zum ersten Mal in die Hand nimmt , bemerkt umgehend den hohen Anspruch , den Nikon bei der Konstruktion verfolgt hat . In puncto Ausstattung finden wir alles , was das Herz begehrt ; angefangen bei umfangreichen Dichtungen bis hin zu einer frei mit Funktionen belegbaren Taste . Die Bildqualität begeistert ebenfalls ; mehr Schärfe geht am Z-System fast nicht .

� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Grund zur Kritik gibt es beim Nikon Nikkor Z MC 105 mm f / 2,8 VR S sprichwörtlich nur unter der Lupe : So ist die Auflösung am Bildrand besonders bei Offenblende leicht reduziert . Abblenden verbessert hier die Performance zwar stark , führt am Ende aber dazu , dass die Bildmitte etwas zurückstecken muss .

Nikon Nikkor Z MC 105 mm f / 2,8 VR S

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38 / 2021 sehr gut