Technik
OBJEKTIVE
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KAUFBERATUNG
Landschaftsobjektive für
Sony E-DSLMs (APS-C)
Wer gerne Landschaften fotografiert, setzt auf
weitwinklige Objektive mit großem Aufnahmewin-
kel. Wir zeigen drei empfehlenswerte Kauftipps.
Von Thomas Probst
Bei Landschaftsaufnahmen
SERIE:
Landschafts-
geht es darum, schöne und
objektive für ...
teils atemberaubende Orte
Canon:41/2019
unserer Erde in Bildern festzu-
Nikon:42/2019
Sony:
43/2019
halten. Das gelingt am besten
MFT:44/2019
mit einem Objektiv, das einen
möglichst großen Bereich die-
ses Ortes zeigt und dem Fotografen die Möglichkeit
gibt, die gegebene Lichtstimmung mit einzubinden.
Solche Objektive gehören zur Klasse der Weitwinkel-
und Ultraweitwinkel-Objektive. Als klassisches
Weitwinkel gilt zum Beispiel ein 24 mm in der Voll-
format-Klasse. Da im APS-C-Format durch den klei-
neren Sensor bei Sony ein Verlängerungsfaktor von
1,5 zum Tragen kommt, entsprechen 16 mm an ei-
nem APS-C-Objektiv eben jenem Bildwinkel eines
24-mm-Kleinbildäquivalents. Bei Ultraweitwinkeln
fallen die Brennweiten noch kürzer aus. Wir haben
drei Empfehlungen für Sony E-DSLMs mit APS-C-
Sensor zusammengestellt.
Das Ultraweitwinkelzoom
Sony E 10-18 mm f/4 OSS
Das E 10-18 mm f/4 OSS ist das
derzeit
einzige,
richtige
Ultra-
N O 100
43/2019
weitwinkelzoom im Sony-Line-
Sony
up. Durch den Verlängerungsfak-
E 10-18 mm f/4 OSS
tor entspricht die Brennweite
KAU FTIP P
umgerechnet der eines 15-27 mm
Kleinbildobjektivs. Das Kürzel „OSS“ im Namen
weist darauf hin, dass das Objektiv mit einem „opti-
schen SteadyShot“, also einem eingebauten Bildsta-
bilisator ausgestattet ist. Der macht in der Land-
schaftsfotografie vor allem dann
Sinn, wenn die Dämmerung ein-
setzt und damit das Umgebungs-
licht abnimmt. Da das Objektiv
zwar durchgängig lichtstark ist,
sich die Blende aber „nur“ bis ma-
ximal f/4 öffnen lässt, sorgt der
Bildstabilisator dafür, dass der Fo-
tograf nicht ganz so schnell zum
Quick Facts:
Stativ greifen muss, wenn das
Preis: ca. 690 Euro
Licht schwächer wird. Dank sei-
Brennweite an
nes kompakten und 225 Gramm
APS-C auf Kleinbild
leichten Gehäuses passt das 10-
umgerechnet:
15-27 mm
18 mm problemlos in eine kleine
Lichtstärke: f/4
Fototasche und nimmt auch auf
Bildstabilisator:
ja
Reisen kaum Platz weg. Die
Größe:
77
x
73 mm
Bildqualität kann sich sehen las-
Gewicht: 690 g
sen und auch der Autofokus ist
flink und treffsicher unterwegs.
Am Filtergewinde mit 62 mm Durchmesser können
Pol- und ND-Filter angebracht werden. Einzig der
Preis ist mit 690 Euro etwas zu hoch. Da merkt man
einfach, dass es am E-Bajonett (APS-C) an
Konkurrenzprodukten fehlt.
Die lichtstarke Festbrennweite
Sigma 16 mm f/1,4 DC DN (C)
Da es für Sony E-Kameras mit
APS-C-Sensor
an
Weitwinkel-
N O 100
43/2019
zooms mangelt, bietet sich die
Sigma
Möglichkeit, zu einer Festbrenn-
16 mm f/1,4 DC DN (C)
weite zu greifen. Bei den speziell
KAU FTIP P
für APS-C-Sensoren entwickelten
E-Objektiven können wir das Sigma 16 mm f/1,4 DC
DN (C) empfehlen. Dessen Brennweite entspricht
umgerechnet der eines 24-mm-
Objektivs aus der Vollformatklas-
se. Damit gilt die Festbrennweite
zwar nicht als „ultraweitwinklig“,
der Bildwinkel bietet mit einer
Diagonale von 83,2 Grad aber ge-
nug Spielraum für eindrucksvolle
Landschaftsaufnahmen. Ein Bild-
stabilisator ist hier zwar nicht an
Bord, dank der hohen Lichtstärke
mit einer offenen Blende f/1,4 ist
Quick Facts:
der aber auch nicht so schnell
Preis: ca. 365 Euro
nötig. Bei einsetzender Dämme-
Brennweite an
APS-C auf Klein-
rung hilft die große Blendenöff-
bild umgerechnet:
nung dabei, die Belichtungszeit
24 mm
kurz zu halten, um nicht so
Lichtstärke: f/1,4
schnell auf ein Stativ oder einen
Bildstabilisator:
nein
festen Untergrund umschwenken
zu müssen. Darüber hinaus lassen Größe: 72 x 92 mm
Gewicht: 405 g
sich mit umgerechnet 24 mm
(KB) auch Porträt-Aufnahmen
umsetzen, die mit einer weiten Blendenöffnung
f/1,4 ein schönes Bokeh aufweisen. Auch bei diesem
Objektiv können Schraubfilter verwendet werden.
Der Filterdurchmesser beträgt 67 Millimeter.
Unser Preistipp
Sony E 16 mm f/2,8
Weitwinkel-Objektive für Sony
E-Kameras
mit
APS-C-Sensor
N O 100
43/2019
fallen allgemein recht hochprei-
Sony
sig aus. Da ist es vor allem für
E 16 mm f/2,8
Einsteiger gar nicht so leicht,
KAU FTIP P
eine passende Alternative zu fin-
den. Selbst die Reisezooms, die bei 18 mm beginnen,
gehen meist ins Geld. Einsteigern empfehlen wir
deshalb das gerade mal 22,5 Millimeter lange und 67
Gramm leichte Sony-Pancake-Objektiv E 16 mm
f/2,8. Die Brennweite entspricht, wie beim oben vor-
gestellten Sigma, umgerechnet 24 mm (KB). Die
Blende lässt sich in dem Fall bis auf
f/2,8 öffnen. Damit ist es zwar
nicht ganz so lichtstark wie das
Sigma-Pendant, aber immerhin
lichtstärker als das Sony-Ultra-
weitwinkelzoom. Rund 230 Euro
Quick
Facts:
kostet die Sparlösung. Wer erst
Preis: ca. 230 Euro
einmal langsam mit der Land-
Brennweite an
schaftsfotografie beginnen möch- APS-C auf Klein-
bild umgerechnet:
te, wird mit der Bildqualität zu-
24 mm
frieden sein. Mit der Leistung des
Lichtstärke: f/2,8
Sigma 16 mm kann es allerdings
Bildstabilisator:
nicht mithalten. Das ist aber
nein
nicht wirklich überraschend, da
Größe: 62 x
22,5 mm
der Durchmesser der Frontlinse
Gewicht: 67 g
sehr klein ausfällt und lediglich
fünf Linsen in dem kurzen Ge-
häuse Platz finden. Im Sigma 16 mm sind dagegen
16 Linsen mit einem größeren Durchmesser ver-
baut. Aber wie gesagt: Wer nur gelegentlich Land-
schaften ablichtet, wird mit dem E 16 mm f/2,8
zufrieden sein.
Das PhotoWeekly-Fazit
„Landschaftsfotografen haben
bei Sony nur wenig Auswahl.“
Thomas Probst, Objektiv-Experte
Wer sich als Besitzer einer Sony-E-Kamera mit
APS-C-Sensor ernsthaft mit der Landschaftsfoto-
grafie beschäftigen möchte, muss sich mit einem
gehobenen Preis-Segment arrangieren. Es gibt
für dieses System im Weitwinkel-Segment kaum
Auswahl und damit auch keinen ernstzuneh-
menden Konkurrenzkampf. Das Sigma 16 mm
f/1,4 DC DN (C) ist unsere Empfehlung für erfah-
rene Fotografen. Der Preis geht in Anbetracht der
hohen Lichtstärke in Ordnung. Wer gerne zoomen
möchte, um sich eine gewisse Flexibilität zu er-
halten, der findet im Sony E 10-18 mm f/4 OSS
eine gute, wenn auch kostspielige Lösung. Das
Sony E 16 mm f/2,8 ist dagegen in erster Linie als
Spar-Variante für Einsteiger interessant.