Dieses Panorama der Milchstraße hat einen hellen Vordergrund , schöne Details und keine Sternenspuren . Mit der richtigen Technik ist es kein Problem , selbst solche Bilder zu machen .
Text : Ben Kraus , Fotos : Michael Goh
Die passenden Kameraeinstellungen zu finden ist nicht immer einfach . Eine richtige Herausforderung wird es für alle , die versuchen , die Sterne und die Milchstraße zu fotografieren . Richtig zu belichten und gestochen scharfe Bilder zu bekommen , während man in den dunklen Nachthimmel fokussiert , ist nicht einfach . Belichtet man zu kurz , werden Milchstraße und Sterne nicht deutlich genug hervortreten . Außerdem ist der Vordergrund nicht sichtbar , und Details in der Nachbearbeitung wiederherzustellen führt zu einem verrauschten Bild . Eine zu lange Belichtung führt dagegen zu ungewollten Sternenspuren , die die Wirkung des Bildes zerstören .
Ein wirklich gelungenes und gut arrangiertes Bild des Nachthimmels erfordert schon etwas Übung . Zum Glück gibt es einen Trick , mit dem man sehr einfach und unkompliziert starten kann . Man spricht von der sogenannten „ Regel der 500 “. Sie stellt eine Ausgangsbasis dar und liefert brauchbare Richtwerte . Bei Vollformat teilst du 500 durch deine Brennweite – bei APS-C nimmst du 350 . Das Ergebnis ist eine Belichtungszeit , die bestenfalls schon ideal , aber mindestens sehr nah daran ist . Taste dich , ausgehend von diesem Wert , langsam an die optimale Belichtungszeit für deine Astroaufnahmen heran .
1
Standort wählen
Suche dir einen Standort , an dem noch etwas Licht vorhanden ist , das hilft bei der Bildkomposition . Sobald du deinen Standort ausgewählt hast , montiere deine Kamera auf einem stabilen Stativ .
2
Kamera einstellen
Nutze eine offene Blende , um so viel Licht wie möglich einzulassen . Stelle den ISO-Wert zwischen 1.600 und 6.400 ein , je nachdem , wie rauschanfällig deine Kamera ist . Schalte die Bildstabilisierung aus .
3
Vollformatformel
Wenn du mit einer Vollformatkamera und einem Objektiv mit 15 mm Brennweite fotografierst , lautet die Formel : 500 : 15 mm = 33 s . Wähle lieber die nächstkürzere Belichtungszeit aus , also 30 Sekunden .
4
APS-C- Sensor- Formel
Wenn du mit einer APS-C- Kamera und einem Objektiv mit 15 mm Brennweite fotografierst , musst du den Crop-Faktor mitberechnen . Am einfachsten teilst du : 350 : 15 mm = 23 s . Nehme 20 Sekunden .
5
Aufnahme prüfen
Überprüfe die Belichtung , und zoome bei der Wiedergabe hinein . Passe bei Bedarf die Belichtungszeiten an . Im Allgemeinen ist eine kürzere Belichtungszeit besser , um schärfere Sterne zu erhalten .
6
Regeln anpassen
Bist du mit deiner Belichtungszeit zufrieden , kannst du noch einige Korrekturen in der Nachbearbeitung vornehmen , um die Dramatik und die versteckten Details in der Milchstraße hervorzuheben .
Dieser Artikel stammt aus dem Special FOTOGRAFIEREN IN DER DUNKELHEIT von CHIP FOTO-VIDEO . Auf 100 Seiten findest du Profi-Wissen für die Nacht- und Astrofotografie und jede Menge Tipps & Tricks für Landschaft , Porträt & coole Effekte .